Otto Brunner (Historiker)

Otto Brunner (* 21. April 1898 in Mödling bei Wien; † 12. Juni 1982 in Hamburg) war ein österreichischer Historiker. Seine 1939 erstmals publizierte und mehrfach nachgedruckte Darstellung Land und Herrschaft zählt zu den einflussreichsten und umstrittensten Schriften der Mediävistik.

Leben

Jugend und Ausbildung

Otto Brunner wurde in Mödling bei Wien als Sohn des Bezirksrichters Heinrich Brunner und dessen Frau Flora (geb. Birringer), Tochter eines Weingutbesitzers aus Langenlois, geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1900 wuchs er auf dem Gut seiner Mutter in Langenlois auf, wo er auch die Volksschule besuchte. Danach ging er auf das Gymnasium in Wien-Währing, allerdings nur ein Semester lang, da seine Mutter inzwischen eine Ehe mit einem Berufsoffizier eingegangen war, der nach Iglau versetzt wurde.

Brunner wechselte daraufhin das Gymnasium und besuchte von 1909 bis 1914 das Gymnasium in Iglau. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges besuchte er zwischen 1914 und 1916 das erste Deutsche Gymnasium in Brünn. Getragen von der allgemeinen Kriegsbegeisterung meldete er sich 1915 freiwillig zum Fronteinsatz, der aber erst nach Abschluss des Gymnasiums 1916 Realität wurde: Er kämpfte an der Isonzofront.

Nach der Kriegsniederlage der Mittelmächte verließ Brunner im November 1918 als Leutnant das Militär und begann noch im Dezember 1918 – mitten in den Nachkriegswirren und dem Zerfall der Doppelmonarchie – das Studium der Geschichte und Geographie am Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IFÖG) der Universität Wien. Auf Anraten verschiedener Gelehrter legte Brunner sein Studium breit gefächert an. So studierte er neben Kunstgeschichte, Gesellschaftslehre (Soziologie) und Wirtschaftswissenschaft vor allem Rechts- und Staatswissenschaften mit dem Schwerpunkt Deutsche Rechtsgeschichte. Diese Wissenschaften gaben ihm ein für Historiker untypisches theoretisches Rüstzeug an die Hand, dessen Anleihen in seinen späteren Werken, vor allem in seinem Hauptwerk Land und Herrschaft, deutlich sichtbar werden sollten.[1] Auch in seinen späteren Studien kombinierte er sozial-, wirtschafts- und verfassungsgeschichtliche Aspekte. 1922 vollendete Brunner seine Dissertation mit dem Titel Österreich und die Walachei während des Türkenkrieges 1683–1699 und wurde bei Oswald Redlich zum Dr. phil. promoviert. Im Juli 1923 machte er die Abschlussprüfung am IFÖG. Der Titel seiner Institutsarbeit lautete Studien zur Geschichte des Edelmetallbaues im Erzstift Salzburg.

Im Oktober 1923 begann Brunner eine weitere Ausbildung zum Archivar am Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien. Diese Zeit der Nähe zu den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen nutzte er, um sich einen Überblick über die im Archiv vorhandenen Unterlagen zu verschaffen. Nach drei Jahren wurde er als Unterstaatsarchivar zum Beamten ernannt. Diese Ernennung schuf die materielle Grundlage für die Hochzeit mit Stefanie Staudinger am 24. Februar 1927. Das Paar hatte später zwei Töchter.[2]

Nach weiteren drei Jahren erfolgte 1929 Brunners Habilitation bei Theodor Mayer an der Universität Wien, mit der Habilitationsschrift Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. In diesem Werk gelang ihm erstmals eine Verzahnung von wirtschafts- und verwaltungsgeschichtlichen Fragestellungen. Der Gutachter, der Wirtschaftshistoriker Alfons Dopsch, urteilte, „daß die von ihm zutage geförderten wissenschaftlichen Ergebnisse nicht nur einen bedeutsamen Fortschritt auf dem Gebiete der österreichischen Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte darstellen, sondern darüber hinaus auch für die Geschichte des deutschen Städtewesens überhaupt Beachtung verdienen.“[3] Noch im selben Jahr erhielt Brunner einen Lehrauftrag als Privatdozent an der Universität Wien.

Akademische Karriere in Wien ab 1931

Im Juli 1931 wurde Brunner im Alter von erst 33 Jahren außerordentlicher Professor für mittelalterliche Geschichte am IFÖG. Zu verdanken hatte er diesen Aufstieg Hans Hirsch, der seit 1931 Leiter des IFÖG war. Hans Hirsch war beeindruckt von Brunners Arbeiten und wurde ihm Mentor und Förderer.[4] Otto Brunner hielt Vorlesungen und Übungen zur österreichischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. In den Übungen führte er die Studenten in die historischen Hilfswissenschaften wie Quellenkunde, Genealogie, Heraldik und Sphragistik ein.

Um 1930 waren die vorherrschenden geschichtswissenschaftlichen Anschauungen geprägt von der Warte des aufklärerischen Geschichtsdenkens, das im Mittelalter ein rückständiges, finsteres Zeitalter sah; andererseits hatten die Romantiker eine märchenhafte Verklärung des Mittelalters propagiert. Das Fehdewesen des Mittelalters, mit dem beide Strömungen wenig anfangen konnten, nahm Brunner als Musterfall, um daran das Staats- und Rechtsempfinden des mittelalterlichen Menschen deutlich zu machen.[5]

Dabei forderte Brunner wiederholt, der Historiker müsse aus den Quellen stammende Begriffe verwenden, da die moderne Terminologie mit ihren Konnotationen zu Missverständnissen bei der Interpretation mittelalterlicher Verhältnisse führe. Die Ergebnisse dieser Sicht flossen 1939 in das Buch „Land und Herrschaft“ ein. Nach dem Tod seines Mentors und Förderers Hans Hirsch übernahm Brunner nach dessen ausdrücklichen Wunsch 1940 die Leitung des IFÖG. Im gleichen Jahr wurde er zudem Nachfolger Hirschs als Leiter der Südostdeutschen Forschungsgemeinschaft.[6] 1941 wurde er zum ordentlichen Professor für mittelalterliche und neuere Geschichte ernannt. Ferner bekam er den Verdun-Preis für sein Werk Land und Herrschaft. Dieser Preis wurde alljährlich dem Verfasser des besten Geschichtswerkes in Deutschland verliehen.

Von April 1942 bis Juni 1944 wurde Brunner zum Wehrdienst einberufen, zuletzt als Hauptmann der Reserve. Diese Einberufungen wirkten sich kaum auf seine wissenschaftliche Produktivität aus. Auf Antrag des Amtes Rosenberg wurde er schließlich von der unter der Leitung Martin Bormanns stehenden Parteikanzlei der NSDAP als „unabkömmlich“ vom Wehrdienst freigestellt. 1942 erschien die zweite Auflage von Land und Herrschaft, 1943 die dritte. Zudem publizierte er eine Reihe von Aufsätzen und Rezensionen.

Grade der Politisierung bei Brunner (1931–1945)

Wie im Deutschen Reich hatten die Nationalsozialisten 1932 auch in Österreich politisch sehr an Einfluss gewonnen, so sehr, dass sie 1933 als Partei verboten wurden. Dieses Schicksal teilten wenig später auch die anderen Parteien Österreichs. Es begann die Zeit des Ständestaates. Äußerlicher politischer Anlass für die dramatische Verschärfung der Lage in Österreich waren die Bemühungen des Bundeskanzlers Dollfuß, die Völkerbundanleihen zu verlängern. Der Preis dafür war eine Verzichtserklärung des Anschlusses an das Deutsche Reich bis 1952 (Vertrag von Lausanne von 1932). Brunner war zu dieser Zeit Anhänger einer „großdeutschen Geschichtsauffassung“, die unter den Mitarbeitern des IFÖG und den ordinierten Historikern an der Universität Wien vorherrschte.[7]

Bei Brunner lassen sich verschiedene Grade der Politisierung unterscheiden:

Beiträge in Sammelwerken und Zeitschriften

Dieser Grad der Politisierung fällt mit dem Beginn der Protegierung Brunners durch Hans Hirsch zusammen, dem Brunner seine Stellung als außerordentlicher Professor (1931) verdankte. 1932 arbeitete Brunner an einem Sammelwerk mit dem Titel „Bekenntnis zu Österreich“. Dieses Sammelwerk wurde in Berlin veröffentlicht als Ergänzungsband der Monatsschrift „Volk und Reich“. Anlass für diesen Ergänzungsband war die zweihundertste Wiederkehr des Geburtstags von Joseph Haydn. In dem Geleitwort werben die Herausgeber für den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich; Bekenntnis zu Österreich sei Bekenntnis zum Deutschen Reich. Das Geleitwort schließt mit dem Anfang der ersten Strophe des Deutschlandliedes: „Deutschland, Deutschland über alles“. Brunners Beitrag handelte vom Burgenland.[8]

1935 veröffentlichte er einen Beitrag in „Die Rasse“, einer „Monatsschrift der nordischen Bewegung“. Der Titel seines Aufsatzes lautete: „Der ostmärkische Raum in der Geschichte“.[9] In dem Beitrag bezeichnete er den Begriff „Ostmark“ als ein Schlüsselwort für „Österreich als Bollwerk des Deutschen Reiches im Südosten“.[10]

Mit diesem Schlüsselwort offenbarte Brunner eine großdeutsche Einstellung zu einer Zeit, als Österreich noch selbständig war. 1936 publizierte er einen Aufsatz in einem Sammelband, der unter anderem von Heinrich Ritter von Srbik, ordinierter Professor für Geschichte an der Universität Wien und federführender Vertreter einer großdeutschen Geschichtsauffassung, herausgegeben wurde. Der Sammelband hieß „Österreich. Erbe und Sendung im deutschen Raum.“[11] Das wichtigste Stichwort dabei war die ständige Betonung der „deutschen, völkischen“ Gemeinsamkeiten der beiden noch getrennten Länder.[12]

Sympathie für den Nationalsozialismus

1937 nahm Brunner am Deutschen Historikertag in Erfurt teil. Hier hielt er einen Vortrag, in dem er vor dem Hintergrund einer „neuen Wirklichkeit“ – mit der er implizit die nationalsozialistische „Revolution“ im Deutschen Reich meinte –, „eine Revision der Grundbegriffe“ im Bereich der mittelalterlichen Verfassungsgeschichte einforderte.[13] Zu diesem Anlass waren einige Gelehrte mit nationalsozialistischer Gesinnung nach Erfurt gereist, darunter Walter Frank. Andere Teilnehmer ließen sich nicht vom nationalsozialistischen Gedankengut vereinnahmen; manche sprachen, trotz Franks tendenziöser Eröffnungsrede, von einer Niederlage der regimenahen Historiker in Erfurt im Jahr 1937.[14]

Nach dem „Anschluss Österreichs“ stellte Brunner erstmals einen Aufnahmeantrag für die NSDAP, der aber verloren ging.[15] 1940 wurde er in Wien zweiter Vorsitzender der Südostdeutschen Forschungsgemeinschaft, die eine „Legitimierung des imperialen deutschen Machtstrebens gegenüber den ostmittel- und südosteuropäischen Staaten“ anstrebte.[16] 1941 erfolgte Brunners Ernennung zum ordentlichen Professor. Gleichzeitig wurde er Mitarbeiter im Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland und Beirat in der Forschungsabteilung Judenfrage.[15] Brunner beantragte am 4. April 1943 erneut die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Januar 1941 aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.140.316).[17] Noch im Januar 1945 nahm er an einer Mittelaltertagung in Hitlers Geburtshaus in Braunau teil und hielt als vermutlich letzter Redner in einer Vortragsreihe „Weltgeschichtliche Bewährungsstunden“ des Auslandswissenschaftlichen Instituts der Kaiser-Wilhelms-Universität einen Vortrag über die Schlacht auf dem Lechfeld.[18]

Nachkriegszeit

Im Jahr 1945 wurde er wegen seiner Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten von der Lehrtätigkeit enthoben und 1948 in den Ruhestand versetzt. Sein 1949 veröffentlichtes Werk Adeliges Landleben und europäischer Geist. Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg 1612–1688 brachte Brunner breite Anerkennung und führte 1954 zur Berufung an die Universität Hamburg als Nachfolger Hermann Aubins, wo er bis zu seiner Emeritierung 1968 blieb. 1959/60 war er außerdem Rektor der Universität. Zusammen mit Werner Conze gründete er den Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte, von 1968 bis 1979 war er Mitherausgeber der Vierteljahreshefte für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.

Kritik

Brunners Thesen zum Wesen des mittelalterlichen Landes fanden in den 1990er Jahren vielfach Kritik, unter anderem durch den israelischen Historiker Gadi Algazi.[19]

Viele der Fachwissenschaftler schlossen sich Algazis zunächst begrüßten[20] Polemiken nicht an: Brunner habe zurecht darauf hingewiesen, dass der Nationalstaatsgedanken des 19. Jahrhunderts für die Erfassung mittelalterlicher Herrschaftsverhältnisse ungeeignet sei.

Brunners zentrale verfassungsgeschichtliche Arbeit Land und Herrschaft wurde von Algazi und anderen Historikern als Hinwendung an das Konzept seines Zeitgenossen Carl Schmitt interpretiert, der das „Politische“ mit starker Betonung auf den Feind-Begriff definierte. Nach Brunners Verständnis war jedoch gerade auch das „Freundverhältnis“ maßgeblich: Die mittelalterliche Geschichte sei vom Primat der Friedenswahrung im Zusammenleben durch ein gemeinsames Rechtsverständnis geprägt gewesen. Entscheidend sei nicht der Kampf um die Macht an sich, sondern das Ringen um das Recht, welches in seinem Wesenskern ein Ringen um den Schutz der gemeinsamen Friedensordnung sei.

Auch neuere Untersuchungen kritisieren Brunners apodiktisches Beharren auf dem Krieg als Daseinsgrundlage im Mittelalter. Zugleich relativieren sie jedoch die Kritik an seinen Arbeiten.[21] Ein Teil der jüngeren Forschung würde von einer anachronistischen Mittelaltervorstellung ausgehen, die Gewalt als reinen Selbstzweck ansieht und nicht als Mittel der Rechtswahrung und Friedensschaffung. Zugleich würden mittelalterliche „Länder“ als ideologische Konstruktionen angesehen werden, nicht jedoch als real bestehende Ehr-, Nutz- und Friedensgemeinschaften, die sich modernen Vorstellungskriterien entziehen. Damit werden zugleich die Forschungserkenntnisse Algazis und Kortüms kritisch hinterfragt, die Otto Brunner rein ideologisch-weltanschaulich verorten, jedoch seine Einbindung in eine sich modernisierende Landesgeschichtsschreibung übersehen, die in vielfacher Weise den „cultural turn“ der 60er und 70er Jahre vorbereitete, der in den Geschichtswissenschaften bis heute nachwirkt.[22] Dies erklärt wiederum, wieso Brunners Werk heute noch rezipiert wird.

Auszeichnungen

Schriften

  • Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter. Baden bei Wien u. a. 1939; 5. Auflage: Rohrer, Wien/Wiesbaden 1965; Nachdruck der 5. Auflage: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-09466-2.
    • Englische Übersetzung der 4. Auflage: Land and Lordship, University of Pennsylvania Press 1992 (Einführung und Übersetzung: Howard Kaminsky, James Van Horn Melton)
  • Adeliges Landleben und europäischer Geist. Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg 1612–1688. Salzburg 1949.
  • Abendländisches Geschichtsdenken. Hamburg 1954.
  • Neue Wege der Sozialgeschichte. Vorträge und Aufsätze. Göttingen 1956; 3. Aufl. 1980: Neue Wege der Verfassungs- und Sozialgeschichte.
  • „Feudalismus“. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte (= Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Jahrgang 1958, Nr. 10).
  • Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. 8 Bände in 9. Klett-Cotta, Stuttgart 1972–1997; Nachdruck: 2004, ISBN 978-3-608-91500-6.
  • Sozialgeschichte Europas im Mittelalter. Göttingen 1978.

Literatur

  • Hans-Henning Kortüm: „Gut durch die Zeiten gekommen“. Otto Brunner und der Nationalsozialismus. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 1, 2018, S. 117–160.
  • Erich Zöllner: Otto Brunner. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Band 90, 1982, S. 519–522.
  • Hans-Henning Kortüm: Otto Brunner über Otto den Großen. Aus den letzten Tagen der reichsdeutschen Mediävistik. In: Historische Zeitschrift, Bd. 299, H. 2, 2014, S. 297–333, doi:10.1515/hzhz-2014-0418.
  • Hans Derks: Über die Faszination des „ganzen Hauses“. In: Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Erweiterung der Sozialgeschichte (= Geschichte und Gesellschaft. Jg. 22, H. 2). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, S. 221–242.
  • Ewald Grothe: Zwischen Geschichte und Recht. Deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung 1900–1970 (= Ordnungssysteme. Bd. 16). Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57784-0.
  • Gadi Algazi: Herrengewalt und Gewalt der Herren im späten Mittelalter. Herrschaft, Gegenseitigkeit und Sprachgebrauch (= Historische Studien. Bd. 17). Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-593-35596-5, S. 97–129 (Zugleich: Göttingen, Universität, Dissertation, 1992).
  • Valentin Groebner: Außer Haus. Otto Brunner und die „alteuropäische Ökonomik“. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Bd. 46, 1995, S. 69–80.
  • Lutz Raphael (Hrsg.): Von der Volksgeschichte zur Strukturgeschichte. Die Anfänge der westdeutschen Sozialgeschichte 1945–1968 (= Comparativ. Jg. 12, H. 1). Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2002, ISBN 3-935693-94-X.
  • Robert Jütte: Zwischen Ständestaat und Austrofaschismus. Der Beitrag Otto Brunners zur Geschichtsschreibung. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte, Bd. 13, 1984 ISSN 0334-4606, S. 237–262.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0.
  • James Van Horn Melton: From Folk History to Structural History: Otto Brunner (1889–1982) and the Radical-Conservative Roots of German Social History. In: Hartmut Lehmann, James Van Horn Melton: Paths of Continuity. Central European Historiography from the 1930s to the 1950s. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1994, ISBN 0-521-45199-X, S. 263–292.
  • Stephen K. Chenault: Brunner, Otto (1989–1982), in: Kelly Boyd (Hrsg.), Encyclopedia of Historians and Historical Writing, Band 1, Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago, London 1999, S. 147–148
  • Thomas Etzemüller: Sozialgeschichte als politische Geschichte. Werner Conze und die Neuorientierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft nach 1945 (= Ordnungssysteme. Bd. 9). Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56581-8, S. 70–89, (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 2000).
  • Reinhard Blänkner: Nach der Volksgeschichte. Otto Brunners Konzept einer „europäischen Sozialgeschichte“. In: Manfred Hettling (Hrsg.): Volksgeschichten im Europa der Zwischenkriegszeit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-36273-0, S. 326–366, (eingeschränkte Vorschau bei google books).
  • Harald Zimmermann: Nachruf Otto Brunner. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Band 39, 1983, S. 352–353 (Digitalisat).
  • Otto Friedrich Winter: In memoriam Otto Brunner. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 36 (1983), S. 557–563.
  • Adam Wandruszka: Otto Brunner. Forscher und Lehrer. In: Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento 13 (1987), S. 11–18.
  • Reinhard Blänkner: Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ In: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Bd. 3, Wien u. a.: Böhlau 2019, ISBN 978-3-205-20801-3, S. 439–478.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Adam Wandruszka: Otto Brunner. In: Almanach der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 132, 1982, S. 387–397.
  2. Otto Friedrich Winter: In memoriam Otto Brunner. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 36, 1983, S. 556–563.
  3. Robert Jütte: Zwischen Ständestaat und Austrofaschismus. Der Beitrag Otto Brunners zur Geschichtsschreibung. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte 13, 1984, S. 237–262.
  4. James van Horn Melton: From Folk History to Structural History: Otto Brunner (1898–1982) and the Radical-Conservative Roots of German Social History. In: Hartmut Lehmann, James van Horn Melton (Hrsg.): Paths of Continuity. Central European Historiography From the 1930s to the 1950s. Publications of German Historical Institute Washington, D. C. Cambridge University Press, Cambridge, New York, Melbourne 1994, S. 263–298.
  5. Otto Brunner: Beiträge zur Geschichte des Fehdewesens im spätmittelalterlichen Österreich (1. Georg von Puchheim und König Friedrich III. 1440–1452. – 2. Aus den Papieren des Georg von Pottendorf 1432–1463). In: Jahrbuch für die Landeskunde von Niederösterreich N. F. 22, 1929, S. 431–507.
  6. Südostdeutsche Forschungsgemeinschaft (SOFG) im Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa.
  7. Gernot Heiß: Von Österreichs deutscher Vergangenheit und Aufgabe. Die Wiener Schule der Geschichtswissenschaft und der Nationalsozialismus. In: Gernot Heiß, Siegfried Mattl, Sebastian Meissl, Edith Saurer, Karl Stuhlpfarrer (Hrsg.): Willfährige Wissenschaft. Die Universität Wien 1938–1945. Wien 1989, S. 39–76.
  8. Otto Brunner: Das Burgenland. In: F. Heiss (Hrsg.): Volk und Reich. Politische Monatsschrift für das junge Deutschland. 3. Beiheft 1932, S. 40–46.
  9. Otto Brunner: Der ostmärkische Raum in der Geschichte. In: Die Rasse. Monatsschrift der nordischen Bewegung. 2, 1935, S. 397–401.
  10. Michael Fahlbusch: Die „Südostdeutsche Forschungsgemeinschaft“. Politische Beratung und NS-Volkstumspolitik. In: Winfried Schulze, Otto Gerhard Oexle (Hrsg.): Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Fischer, Frankfurt am Main 1999, S. 241–264.
  11. Otto Brunner: Österreich, das Reich und der Osten im späten Mittelalter. In: Josef Nadler, Heinrich Ritter von Srbik: Österreich. Erbe und Sendung im deutschen Raum. Salzburg 1936, S. 61–86.
  12. Günter Fellner: Die österreichische Geschichtswissenschaft vom „Anschluß“ zum Wiederaufbau. In: Friedrich Stadler (Hrsg.): Kontinuität und Bruch 1938 – 1945 – 1955. Beiträge zur österreichischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Jugend und Volk, Wien/München 1988, S. 135–156.
  13. Otto Brunner: Politik und Wirtschaft in den deutschen Territorien des Mittelalters. In: Vergangenheit und Gegenwart. 27. Jg. (1937). Er folgte darin Carl Schmitt, der eine „Revision der Grundbegriffe“ des Rechts gefordert hatte (Carl Schmitt: Nationalsozialistisches Rechtsdenken. In: Deutsches Recht, 4/1934)
  14. Steffen Raßloff: Ad maiorem Erfordiae gloriam. Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 74 (2013). In: Google Books. 2013, S. 24, abgerufen am 17. August 2021.
  15. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2., aktualisierte Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 79.
  16. Zitat aus Michael Fahlbusch: Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die „volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“ von 1931 bis 1945, abgedruckt bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2005, S. 79.
  17. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/4800877.
  18. Hans-Henning Kortüm: Otto Brunner über Otto den Großen. Aus den letzten Tagen der reichsdeutschen Mediävistik. In: Historische Zeitschrift, Bd. 299, 2014, H. 2, S. 297–333, doi:10.1515/hzhz-2014-0418.
  19. Sigrid Schmitt: Schutz und Schirm oder Gewalt und Unterdrückung? Überlegungen zu Gadi Algazis Dissertation „Herrengewalt und Gewalt der Herren im späten Mittelalter“. In: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Band 89, 2002, S. 72–78, hier: S. 74.
  20. Vgl. die Besprechungen zum Werk Herrengewalt und Gewalt der Herren im späten Mittelalter von Anthony Grafton: Wie Herr und Knecht sich nicht zusammenrauften. Weder Schutz noch Schirm: Gadi Algazi deutet die mittelalterliche Herrschaft neu. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Februar 1997, Nr. 32, S. 39; Michael Toch in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Band 55, 1999, S. 325–326 (online).
  21. Christine Reinle: Bauernfehden. Studien zur Fehdeführung Nichtadliger im spätmittelalterlichen römisch-deutschen Reich, besonders in den bayerischen Herzogtümern. Stuttgart 2003, S. 11 f.
  22. Konstantin Langmaier: Dem Land Ere und Nucz, Frid und Gemach: Das Land als Ehr-, Nutz- und Friedensgemeinschaft. Ein Beitrag zur Diskussion um den Gemeinen Nutzen. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 103, 2016/2, S. 178–200 (online).

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