Orchestre National de Jazz

Das Orchestre National de Jazz ist eine französische Bigband, in der bekannte französische Jazzmusiker (auch in Frankreich lebende Musiker) zusammenarbeiten.

Geschichte

1986 wurde das Orchestre National de Jazz auf Initiative des Musikwissenschaftlers Maurice Fleuret unter Jack Lang als Kulturminister gegründet. Das Orchester wird von der französischen Republik finanziert. Der jeweilige künstlerische Leiter stellt sich ein Ensemble zusammen und ist für die gespielten Musikprogramme verantwortlich. Im Arrangement wird nicht auf ein Tuttispiel der Bläser gesetzt; vielmehr werden die Einzelstimmen polyphon geführt, um so eine zeitgenössische Grundlage für die Improvisationen der Solisten zu haben.

Künstlerische Leiter waren zuerst für ein Jahr der Saxophonist und Flötist François Jeanneau, dann der Saxophonist Antoine Hervé (1987–1989). Diesem folgten jeweils für drei Jahre Claude Barthélemy (1989–1991), Denis Badault (1991–1994), Laurent Cugny (1994–1997) und Didier Levallet (1997–1999). Von 2000 bis 2002 standen Paolo Damiani und François Jeanneau gemeinsam an der Spitze. 2002 bis 2005 wurde die Leitung wieder von Barthélemy wahrgenommen, dem der Vibraphonist Franck Tortiller folgte (bis 2008). Bis Ende 2013 leitete Bassist Daniel Yvinec das Ensemble, um dann für die Jahre Januar 2014 bis 2018 von Olivier Benoît abgelöst zu werden;[1] 2016 präsentierte das Orchester beim Festival Jazz à la Villette einen Querschnitt durch seine abwechslungsreiche Geschichte; alle zehn bisherigen Leiter des ONJ dirigierten jeweils eine eigene Komposition.[2] Frédéric Maurin leitete den Klangkörper von 2019 bis 2022.

Diskographie

Weblinks

Belege

  1. new leader of Orchestre National de Jazz: Olivier Benoît (Memento vom 27. August 2016 im Internet Archive), abgerufen am 25. August 2016.
  2. SWR2 Jazz Session: ONJ 30 ans! 24. Januar 2017