Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

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SportartLeichtathletik
DisziplinHammerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer32 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortEstádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase17. August 2016 (Qualifikation)
19. August 2016 (Finale)
Siegerzeit78,68 m
Medaillengewinner
Tadschikistan Dilschod Nasarow (TJK)
Belarus Iwan Zichan (BLR)
Polen Wojciech Nowicki (POL)
20122020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 17. und 19. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Tadschike Dilschod Nasarow, der vor dem Belarussen Iwan Zichan gewann. Der Pole Wojciech Nowicki errang die Bronzemedaille.

Athleten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

OlympiasiegerKrisztián Pars (Ungarn Ungarn)80,59 mLondon 2012
WeltmeisterPaweł Fajdek (Polen Polen)80,88 mPeking 2015
Europameister80,93 mAmsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-MeisterRoberto Janet (Kuba Kuba)72,72 mSan José 2015
Südamerika-MeisterWagner Domingos (Brasilien Brasilien)71,47 mLima 2015
AsienmeisterDilschod Nasarow (Tadschikistan Tadschikistan)77,68 mWuhan 2015
AfrikameisterEslam Ibrahim (Agypten Ägypten)68,92 mDurban 2016
OzeanienmeisterWarren Button (Neuseeland Neuseeland)58,14 mCairns 2015

Bestehende Rekorde

WeltrekordJurij Sedych (Sowjetunion Sowjetunion)86,74 mStuttgart, BR Deutschland (heute Deutschland)30. August 1986[1]
Olympischer RekordSergei Litwinow (Sowjetunion Sowjetunion)84,80 mFinale OS Seoul, Südkorea26. September 1988

Der nun schon seit 28 Jahren bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang Olympiasieger Dilschod Nasarow aus Tadschikistan in seinem fünften Versuch im Finale am 19. August auf 78,68 m. Damit blieb er 6,12 m unter dem Olympia- und 8,08 m unter dem Weltrekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Zwei Wettbewerber (hellblau unterlegt) übertrafen die den direkten Finaleinzug Weite von 76,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit zehn weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren schließlich 73,74 m zu erbringen.

Gruppe A

Pawel Barejscha – ausgeschieden mit 73,33 m

17. August 2016, 9:40 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite (m)
1Wagner DomingosBrasilien Brasilien71,9374,1773,6574,17
2Marcel LomnickýSlowakei Slowakei74,16x73,4774,16
3Jewgeni WinohradowUkraine Ukraine73,4671,8573,9573,95
4Ashraf Amgad el-SeifyKatar Katar72,9972,6273,4773,47
5Pawel BarejschaBelarus Belarusxx73,3373,33
6Roberto JanetKuba Kuba72,7771,5373,2373,23
7Paweł FajdekPolen Polenx71,3372,0072,00
8Rudy WinklerVereinigte Staaten USAx71,89x71,89
9Mark DryVereinigtes Konigreich Großbritannien70,26x71,0371,03
10Roberto SawyersCosta Rica Costa Rica70,08xx70,08
11Hassan Mohamed MahmoudAgypten Ägypten68,4767,3869,8769,87
12Javier CienfuegosSpanien Spanien68,8869,7368,6969,73
13Kaveh MousaviIran Iran63,1965,03x65,03
14Amanmyrat HommadowTurkmenistan Turkmenistan61,5561,99x61,99
NMKibwe JohnsonVereinigte Staaten USAxxxogV
Marco LinguaItalien Italienxxx

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hammerwerfer:

Gruppe B

17. August 2016, 11:05 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite (m)
1Wojciech NowickiPolen Polen74,3974,0977,6477,64
2Iwan ZichanBelarus Belarus76,51
3Dilschod NasarowTadschikistan Tadschikistan75,4676,3976,39
4Krisztián ParsUngarn Ungarn73,5475,4975,49
5Diego del RealMexiko Mexiko73,2075,19x75,19
6Serghei MarghievMoldau Republik Moldau74,9773,74x74,97
7David SöderbergFinnland Finnland74,5570,9174,6474,64
8Sjarhej KalamojezBelarus Belarus71,1074,2973,0074,29
9Lukáš MelichTschechien Tschechien70,7373,1472,5473,14
10Conor McCulloughVereinigte Staaten USA70,6466,3072,8872,88
11Chris BennettVereinigtes Konigreich Großbritannien68,4470,7471,3271,32
12Michail AnastasakisGriechenland Griechenland71,07x71,2871,28
13Nick MillerVereinigtes Konigreich Großbritannienxx70,8370,83
14Suhrob XoʻjayevUsbekistan Usbekistan68,83x70,1170,11
15Eşref ApakTurkei Türkeixx70,0870,08
16Pezhman GhalehnoeiIran Iran69,15xx69,15

Finale

Olympiasieger wurde Dilschod Nasarow

19. August 2016, 21:05 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchWeite (m)
1Dilschod NasarowTadschikistan Tadschikistan76,1677,2478,0777,1778,6877,6878,68
2Iwan ZichanBelarus Belarus76,1377,4373,48x77,7976,3477,79
3Wojciech NowickiPolen Polenx74,9474,97xx77,7377,73
4Diego del RealMexiko Mexiko73,3573,5876,05x70,8373,5776,05
5Marcel LomnickýSlowakei Slowakei73,3372,6574,9675,0975,9774,6475,97
6Ashraf Amgad el-SeifyKatar Katar73,8875,4074,4575,2075,4674,2575,46
7Krisztián ParsUngarn Ungarn74,7775,1575,2874,8974,62x75,28
8David SöderbergFinnland Finnland72,30x74,6174,38xx74,61
9Sjarhej KalamojezBelarus Belarus74,2274,1773,70nicht im Finale der
besten acht Werfer
74,22
10Serghei MarghievMoldau Republik Moldau73,3174,14x74,14
11Jewgeni WinohradowUkraine Ukraine73,39x74,1174,11
12Wagner DomingosBrasilien Brasilienx71,9772,2872,28

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, zwei von ihnen direkt über die Qualifikationsweite, die anderen zehn über ihre Platzierungen. Die Teilnehmer kamen aus Brasilien, Finnland, Katar, Mexiko, Moldawien, Polen, Slowakei, Ukraine und Ungarn. Zudem nahmen zwei Weißrussen teil.

Jeder Werfer hatte zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Den besten acht Athleten standen im Anschluss weitere drei Versuche zur Verfügung.

Durch den dopingbedingten vom Weltleichtathletikverband IAAF (heute World Athletics) verhängten Ausschluss der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen waren die drei Jahresbesten 2016 nicht dabei. Der ungarische Olympiasieger von 2012 Krisztián Pars hatte sich für das Finale qualifizieren können. Im Gegensatz zu ihm war der polnische Welt- und Europameister Paweł Fajdek in der Qualifikation gescheitert. Der Weißrusse Iwan Zichan, Weltmeister von 2003 und 2007, der in der Vergangenheit mehrfach als Dopingsünder aufgefallen war, durfte nach einer Sperre, die seine Teilnahme an den Spielen 2012 in London verhindert hatte, hier in Rio wieder dabei sein. Er hatte sich für das Finale qualifiziert und zählte wie Pars zum engeren Favoritenkreis. Weitere Medaillenanwärter waren Vizeweltmeister Dilschod Nasarow aus Tadschikistan und der polnische WM- und EM-Dritte Wojciech Nowicki.

In der ersten Finalrunde setzten sich Nasarow mit 76,16 m und Zichan mit 76,13 m an die Spitze. In Durchgang zwei wechselte die Führung. Zichan lag nun mit 77,43 m vor Nasarow mit 77,24 m. Im dritten Versuch verdrängte Nasarow dann seinen Gegner mit 78,07 m wieder von der Spitze, der Mexikaner Diego del Real schob sich mit 76,05 m auf Platz drei. Weitere Verbesserungen gab es im fünften Versuch. Nasarow gelangen 78,68 m, Zichan 77,79 m, wobei sich im Klassement nichts änderte. Im letzten Durchgang verdrängte Nowicki den Mexikaner del Real mit 77,73 m noch vom Bronzerang.

Dilschod Nasarow gelang der erste Olympiasieg überhaupt für Tadschikistan. Es war zugleich die erste Medaille des Landes in der Leichtathletik.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 4. Mai 2022

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Krisztián Pars (Hungarian pronunciation: [ˈkristiaːn ˈpɒrʃ]; born 18 February 1982) is a Hungarian hammer thrower. He competed at the Summer Olympics in 2004, 2008, and 2012, winning the gold medal in 2012. He also won the 2012 and 2014 European championships.
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Qatari junior hammer thrower Ashraf Amjad Mohammed with his Russian coach Aleksey Malyukov at the Khalifa International Stadium.

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