Norddeutsche Automobilwerke

Norddeutsche Automobilwerke GmbH
RechtsformGesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung1907
Auflösung1930er Jahre
SitzHameln, Deutschland
LeitungHans Hartmann
Mitarbeiterzahl500 (1914)
BrancheKraftfahrzeughersteller

Die Norddeutsche Automobilwerke GmbH, oft abgekürzt N.A.W., war ein deutscher Automobilhersteller mit Sitz in Hameln.

Geschichte

NAW Colibri 1911

1907 entstanden in einem Industriegebiet südlich des Bahnhofs in Hameln durch den Firmengründer Hans Hartmann die Norddeutschen Automobilwerke.[1] 1908 begann das Werk mit der Produktion des Personenkraftwagens der unteren Mittelklasse Colibri. Ab 1911 kam das Modell Sperber dazu, dass in zahlreiche Länder exportiert wurde, darunter Russland, baltische und skandinavische Staaten, Österreich, Großbritannien und in Übersee nach Südafrika und Neuseeland. 1914 hatte das Unternehmen bereits 500 Mitarbeiter, die Jahresproduktion betrug rund 800 Fahrzeuge.[1]

Im Ersten Weltkrieg stagnierte die Produktion und es wurden nur noch Rüstungsgüter wie Lkw, aber auch Granaten hergestellt. 1917 übernahm Walther von Selve die Firma und errichtete 1919 in ihren Räumen die Selve Automobilwerke GmbH. Die N.A.W stellte aber 1929 die Produktion infolge der Weltwirtschaftskrise ein. Zu Beginn der NS-Zeit wurde das Werk reaktiviert und als Deutsche Automobilwerke AG (DAWAG) weitergeführt. Dabei entwarf der Konstrukteur Robert Mederer einen Wagen mit einem neuartigen Motor. Das Fahrzeug sollte 2300 Reichsmark kosten, was der Reichsregierung zu hoch war. Sie vergab den Großauftrag zum Entwurf eines Volkswagens an den Reichsverband der Automobilindustrie, der Ferdinand Porsche mit der Konstruktion des nur 990 Reichsmark teuren KdF-Wagens beauftragte. Das beendete die Hamelner Automobilindustrie.

Pkw-Modelle

TypBauzeitraumZylinderHubraumLeistungVmax
Colibri 3,5 PS1908–19092 Reihe436 cm³5 PS (3,7 kW)50 km/h
Colibri 8 PS1909–19102 Reihe860 cm³8 PS (5,9 kW)50 km/h
Colibri 6/15 PS1911–19124 Reihe1592 cm³16 PS (11,8 kW)60 km/h
Sperber E4 5/15 PS1913–19194 Reihe1330 cm³17 PS (12,5 kW)60 km/h
Sperber F4 6/20 PS1913–19194 Reihe1545 cm³20 PS (14,7 kW)70 km/h

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. a b Autostadt Hameln bei http://www.hamelner-geschichte.de (Memento vom 10. November 2017 im Internet Archive).

Literatur

  • Halwart Schrader: Deutsche Autos 1885–1920, Band 1, 1. Auflage, Motorbuch Verlag Stuttgart (2002), ISBN 3-613-02211-7

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Colibri 1908
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