Naturpark Taunus

Naturpark Taunus
Naturpark Taunus (Deutschland)
Naturpark Taunus (Deutschland)
Koordinaten: 50° 12′ 56″ N, 8° 32′ 9″ O
Lage:Hessen, Deutschland
Nächste Stadt:Frankfurt, Gießen, Limburg, Wetzlar, Wiesbaden
Fläche:1347,75 km²
Gründung:30. Mai 1962
Adresse:Zweckverband „Naturpark Taunus“

Hohemarkstr. 192
61440 Oberursel
naturpark-taunus.de

Panorama des Hochtaunus vom östlichen Hintertaunus
Panorama des Hochtaunus vom östlichen Hintertaunus
Panorama des Hochtaunus vom östlichen Hintertaunus
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Der Naturpark Taunus (bis Dezember 2012 Naturpark Hochtaunus[1] genannt) ist ein Naturpark mit einer Fläche von 1347,75 km² im Mittelgebirge Taunus. Er ist einer von zwei hessischen Naturparks im Taunus und der zweitgrößte Naturpark in Hessen.

Geografische Lage

Der Naturpark Taunus liegt im Hochtaunuskreis, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Limburg-Weilburg, Main-Taunus-Kreis, Wetteraukreis sowie im Landkreis Gießen. Soweit seine Grenzen nicht identisch mit den Außengrenzen seiner Mitgliedskörperschaften sind, wird er im Westen begrenzt von der Bundesautobahn 3, im Norden ungefähr vom Lahntal (reicht aber zwischen Runkel und Weilburg über die Lahn hinaus in den Westerwald)[2] und im Osten von der Bundesautobahn 5. Im Süden endet er dort, wo das Main-Taunusvorland zwischen Frankfurt am Main und Wiesbaden beginnt. Der Park grenzt im Westen direkt an den Naturpark Rhein-Taunus.

Der Naturpark umfasst im Kern die als Hochtaunus bezeichnete Osthälfte der naturräumlichen Haupteinheit Hoher Taunus. Hier verläuft der Taunushauptkamm mit dem Großen Feldberg (881,5 m) als höchster Taunusberg. Zum Park gehört aber auch der nördlich dieses Kamms gelegene und flächenmäßig viel größere Östliche Hintertaunus. Hinzu kommt der dem Kamm südlich als schmaler Streifen vorgelagerte Vordertaunus, der zum Rhein-Main-Tiefland abfällt. Die ursprüngliche Parkbezeichnung als Naturpark Hochtaunus war deshalb nicht ganz zutreffend.

Flora

Der Hochtaunus ist kaum besiedelt und dicht mit Nadelwald bedeckt. Im Östlichen Hintertaunus herrscht überwiegend Laubwald vor. Charakteristisch für den Taunus mit seinem welligen bis gebirgigen Relief sind ausgedehnte Streuobstwiesen, die sich besonders im Vordertaunus und an östlich auslaufenden Hängen zur Wetterau befinden.

Nutzung

Die vorgenannten Landkreise haben mit der Stadt Frankfurt am Main einen Zweckverband gebildet mit der Aufgabe, in diesem als Erholungsgebiet besonders geeigneten Raum die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu schützen, die Landschaft zu erhalten, zu gestalten sowie zu pflegen und dadurch den Menschen eine naturnahe Erholung zu ermöglichen. Der Naturpark ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Bewohner der Ballungsgebiete Rhein-Main und Lahn-Dill. Die Verbindung von Naturschutz und Tourismus zieht jährlich 18 Millionen Besucher an.

Aufgaben und Auszeichnung

Logo des Naturpark Taunus

Eine der wesentlichen Aufgaben im Naturpark Taunus ist das Besuchermanagement – die Förderung eines möglichst reibungslosen Miteinanders verschiedener Gruppen von Erholungssuchenden, von Wanderern und Reitern bis zu Mountainbikern und Skifahrern. Zu den Maßnahmen zählen die Anlage eines Loipensystems für Skilangläufer, das im Sommer von Mountainbikern genutzt werden kann, sowie die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr durch Schaffung und Unterhaltung eines regionalen Busnetzes. Besonders letzteres trägt zur Entlastung ökologisch sensibler Gebiete durch die Reduzierung des Autoverkehrs im Park bei. In seinem Gebiet sind über 120 Parkplätze verteilt, die ebenfalls an die 210 Wanderwege direkt angeschlossen sind. 1240 km Wanderwege können mit geführten Wanderungen oder auf eigene Faust entdeckt werden. Für sportliche Besucher bietet der Park zu jeder Jahreszeit beste Voraussetzungen.

Für die Schaffung dieses attraktiven Angebots zur stadtnahen Erholung wurde der Naturpark 1998 mit dem ersten Preis des Bundeswettbewerbs Deutscher Naturparks des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ausgezeichnet.

Organisation

Der Naturpark Taunus ist rechtlich als Zweckverband organisiert und übernimmt nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit (KGG) bestimmte Aufgaben der Mitglieder.[3] Der Sitz der Geschäftsstelle des Zweckverbandes ist das Taunus-Informationszentrum (TIZ) an der Hohemarkstraße in Oberursel.

Laufveranstaltungen

Seit 2003 veranstaltet der Naturpark Taunus den jährlich stattfindenden Weiltalweg-Landschaftsmarathon. Zudem wird seit 2008 ein parallel zum Marathon stattfindender Staffellauf über dieselbe Marathondistanz und -strecke angeboten, wobei eine Staffel aus 4 Teilnehmern besteht. Seit 2010 bietet der Park zusätzlich einen 22-km-Lauf an.

Weiltal
Großer Feldberg

Sehenswertes

Verschiedenes

Blick vom Lips-Tempel auf Burghain und Burgruine Falkenstein. Hinten links am Horizont der Melibokus im Odenwald, davor die Startbahn West.

Aussichtstürme

Blick vom 2017 abgebrannten Atzelbergturm: Rechts im Bildmittelgrund der Berg Eichkopf bei Ruppertshain, mit 563,3 Metern die höchste Erhebung des Main-Taunus-Kreises. Direkt dahinter der Altkönig, mittig der Große Feldberg sowie halblinks der Glaskopf.

Im Naturparkgebiet stehen auf teils markanten Bergen und Erhebungen einige Aussichtstürme:

(Name, Höhe in Metern (m) über NHN, Lage; Höhe, wenn nicht anders angegeben, laut [4]; alphabetisch sortiert)

Literatur

  • Alexander Stahr, Birgit Bender: Der Taunus-Eine Zeitreise, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-510-65224-2
  • Stefan Jung: Wandern im Naturpark Hochtaunus, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-7973-1136-8
  • Eugen Ernst: Der Taunus – Ein L(i)ebenswertes Mittelgebirge, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-7973-1146-7
  • Ingrid Berg, Eugen Ernst, Hans-Joachim Galuschka, Gerta Walsh: Heimat Hochtaunus, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7829-0375-7
  • Gudrun Schirrmann: Wanderung im Naturpark Hochtaunus, Stuttgart und Hamburg 1981
  • Eugen Ernst: HB Naturmagazin draußen „Naturpark Hochtaunus“, Hamburg 1983
  • Theodor Arzt, Erich Hentschel, Gertrud Mordhorst: Die Pflanzenwelt des Naturparks Hochtaunus. Institut für Naturschutz Darmstadt, Schriftenreihe Band IX, Heft 1, Darmstadt 1967
  • Parkplätze und Rundwanderwege im Naturpark Hochtaunus. Zweckverband „Naturpark Hochtaunus“, Frankfurt 1988

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kein Hoch vorm Taunus – Der Naturpark Hochtaunus heißt ab sofort Naturpark Taunus… In: fnp.de, 3. Dezember 2012
  2. ADAC-MaxiAtlas Deutschland 1:200.000
  3. Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit (KGG), (vgl. dort §8)
  4. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  5. zur Höhe des Großen Feldbergs siehe in dessen Artikel den Abschnitt Höhe

Weblinks

Commons: Naturpark Taunus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Eichkopf vom Atzelberg aus gesehen.jpg
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Eichkopf (Kelkheim), rechts im Vordergrund von Südwesten gesehen, vom 2017 abgebrannten Aussichtsturm auf dem Atzelberg. Dahinter (von rechts) der Altkönig, in der Hintergrundmitte Großer Feldberg und direkt davor Kleiner Feldberg, links davon der Glaskopf über dem Ort Glashütten sowie Hühnerberg und Windhain am westlichen Rand der Feldberg-Langhals-Pferdskopf-Scholle.
Grosser-feldberg-taunus014.jpg
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Blick von Nord auf die drei höchsten Erhebungen des Taunus: Grosser Feldberg, kl. Feldberg und Altkönig (im Hintergrund). Im Vordergrund die Ortschaft Brombach (Gemeinde Schmitten) im Weiltal.
Karte Naturpark Taunus.png
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Karte des Naturparks Taunus (vormals Naturpark Hochtaunus) in Deutschland
DSC06266 Lipstempel Blick auf Burghain Falkenstein.jpg
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Blick vom Lipstempel (Altkönig) auf Burghain und Burgruine Falkenstein (Taunus). Hinten links am Horizont der Melibokus im Odenwald, davor die Startbahn West.
Weiltal Weiltalblick.jpg
Weiltal vom Aussichtshaus „Weiltalblick“ bei Rod an der Weil gesehen. Richtung Weilquelle
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