Maurizio Gaudino

Maurizio Gaudino
Maurizio Gaudino, 2016
Personalia
Voller NameMaurizio Gaudino
Geburtstag12. Dezember 1966
GeburtsortBrühlDeutschland
Größe183 cm
PositionMittelfeldspieler
Junioren
JahreStation
1974–1980TSG Rheinau
1980–1984SV Waldhof Mannheim
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1984–1987SV Waldhof Mannheim60 0(9)
1987–1993VfB Stuttgart171 (24)
1993–1997Eintracht Frankfurt75 (16)
1995→ Manchester City (Leihe)21 0(4)
1996→ Club América (Leihe)15 0(1)
1997–1998FC Basel18 0(3)
1998–1999VfL Bochum20 0(2)
1999–2002Antalyaspor55 0(8)
2003–2005SV Waldhof Mannheim19 0(0)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1985–1987Deutschland U-216 0(2)
1993–1994Deutschland5 0(1)
Stationen als Trainer
JahreStation
2004–2005SV Waldhof Mannheim
2007SG Sonnenhof Großaspach
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Maurizio Gaudino [maʊˈrɪtsi̯o ɡaʊˈdiːno] (* 12. Dezember 1966 in Brühl) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Er kam für den SV Waldhof Mannheim, den VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum auf insgesamt 294 Bundesligaspiele. Mit dem VfB wurde er 1992 Deutscher Meister.

Karriere

Im Verein

Gaudino, dessen Eltern aus der Region Kampanien in Italien nach Deutschland einwanderten, lernte das Fußballspielen bei der TSG Rheinau und wechselte 1980 zu Waldhof Mannheim in die B-Jugend. Sein erstes Spiel als Profifußballer bestritt er 1984. Mit einer roten Karte im Spiel gegen Eintracht Braunschweig im Alter von 17 Jahren und 271 Tagen hält er den Rekord als jüngster Spieler in der Bundesliga, der des Feldes verwiesen wurde (Stand: April 2021).[1] Er wechselte 1987 zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 Deutscher Meister wurde. 1993 schloss er sich Eintracht Frankfurt an. Nach überzeugenden Leistungen berief ihn Berti Vogts erstmals in die deutsche Fußballnationalmannschaft. 1994 verweigerte er zusammen mit seinen Mannschaftskollegen Anthony Yeboah und Jay-Jay Okocha ein Sondertraining beim Frankfurter Cheftrainer Jupp Heynckes und das anschließende Bundesligaspiel, was die Suspendierung von Yeboah und Gaudino zur Folge hatte. Nach seiner Suspendierung wurde Gaudino Anfang 1995 für 200.000 GBP an den englischen Erstligisten Manchester City ausgeliehen; dort kam er zu 21 Einsätzen, bei denen er vier Tore erzielte.[2]

Nach seiner Rückkehr zur Eintracht wurde er nach einem halben Jahr erneut verliehen, diesmal an CF América Ciudad de México. Noch einmal kehrte er für eine Saison nach Frankfurt zurück und bestritt für die Eintracht, die erstmals abgestiegen war, 32 Spiele in der 2. Fußball-Bundesliga und erzielte dabei neun Tore. 1997 wechselte er zum FC Basel in die Schweizer Nationalliga A. Nach einem Jahr kehrte er für eine Saison beim VfL Bochum in die Bundesliga zurück.

Er wechselte schließlich 1999 zum türkischen Erstligisten Antalyaspor und erzielte dort bis zu seinem vorläufigen Karriereende im Jahr 2002 acht Tore in 55 Spielen. Ein Comeback als Spieler hatte Gaudino in der Oberliga Baden-Württemberg (vierthöchste Spielklasse) in den Spielzeiten 2003/04 und 2005/06 beim SV Waldhof Mannheim, bei dem er seine Profikarriere begonnen hatte.[3]

In der Nationalmannschaft

Während seiner Zeit bei Waldhof bestritt er sechs Spiele für die deutsche U-21-Fußballnationalmannschaft, für die er zwei Tore erzielte. Von 1993 bis 1994 bestritt Gaudino fünf Länderspiele für die A-Nationalmannschaft.[4] Bei der Fußball-WM 1994 in den USA gehörte er zum Kader des DFB-Teams, wurde aber von Bundestrainer Berti Vogts nicht eingesetzt.

Nach dem Karriereende

2005 wurde Gaudino Sportdirektor beim SV Waldhof Mannheim, nachdem er dort nach der Freistellung von Eugen Hach von November 2004 bis Januar 2005 als Interimstrainer tätig gewesen war.

2007 trainierte er den Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach, bei dem er auch als Betreuer für die Agentur des Spielervermittlers und Großaspacher Mäzens Uli Ferber tätig war.

Gaudino war sportlicher Leiter des Oberligisten SSV Reutlingen 05 (Saison 2015/16)[5] und des Regionalligisten FSV Wacker 90 Nordhausen (Saison 2016/17).[6][7]

Persönliches

Im Fernsehfilm Der Schattenmann spielte Gaudino eine kleine Gastrolle.[8]

Wegen Versicherungsbetruges mit als gestohlen gemeldeten Autos 1992/1993 verurteilte ihn das Amtsgericht Mannheim 1996 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem musste Gaudino eine Geldbuße in Höhe von 180 000 Mark bezahlen.[9]

Gaudino ist Inhaber einer Sportmarketing-Agentur. Sein Sohn Gianluca (* 1996) ist ebenfalls Fußballprofi.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marco Fuchs, DER SPIEGEL: Bundesliga: Erling Haaland trifft doppelt für Borussia Dortmund - die Ein-Mann-Super-League. Abgerufen am 24. April 2021.
  2. Manchester City FAQ 1994/95 (Memento vom 28. Juni 2007 im Internet Archive)
  3. Matthias Arnhold: Maurizio Gaudino - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 21. Juli 2016, abgerufen am 22. Juli 2016.
  4. Matthias Arnhold: Maurizio Gaudino - International Appearances. RSSSF, 21. Juli 2016, abgerufen am 22. Juli 2016.
  5. Kapitel Maurizio Gaudino beim SSV Reutlingen beendet. 3. Mai 2016
  6. Kicker.de: Spekulationen beendet: Gaudino wird FSV-Sportchef, 4. Juli 2016. Abgerufen am 5. Juli 2016.
  7. Ungeliebter Sportdirektor Gaudino verlässt Wacker Nordhausen zum Saisonende. 9. Mai 2017
  8. Betrüger ohne Not. In: Der Spiegel. 18. Dezember 1994, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Mai 2022]).
  9. 2 Jahre Haft auf Bewährung: Betrüger Gaudino verurteilt. Abgerufen am 29. April 2018.

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Maurizio Gaudino – Tag der Legenden 2016 01.jpg
Autor/Urheber: Frank Schwichtenberg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Maurizio Gaudino beim Tag der Legenden 2016