Marie-Laurence Jungfleisch

Marie-Laurence Jungfleisch

Siegerehrung Hochsprung Nürnberg 2015.JPG
Jungfleisch (Mitte) bei den Deutschen Meisterschaften 2015
mit Katarina Mögenburg (rechts) und Imke Onnen (links)

NationDeutschland Deutschland
Geburtstag7. Oktober 1990 (32 Jahre)
GeburtsortParisFrankreich Frankreich
Größe182 cm
Gewicht68 kg
BerufSportsoldatin und Erzieherin
Karriere
DisziplinHochsprung
Bestleistung1,97 m (Halle); 2,00 m (Freiluft)
VereinVfB Stuttgart, vorm. LAV Tübingen,
erster Verein: TV St. Georgen
TrainerTamas Kiss (seit 2011),
erster Trainer: Charles Attalaoui-Burann
Medaillenspiegel
Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften7 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften6 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze2018 Berlin1,96 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber2011 Kassel1,86 m
Silber2012 BO-Wattenscheid1,82 m
Gold2013 Ulm1,92 m
Gold2014 Ulm1,90 m
Gold2015 Nürnberg1,95 m
Gold2016 Kassel1,90 m
Gold2017 Erfurt1,94 m
Gold2018 Nürnberg1,87 m
Gold2019 Berlin1,90 m
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold2011 Leipzig1,88 m
Silber2012 Karlsruhe1,89 m
Gold2013 Dortmund1,87 m
Gold2014 Leipzig1,92 m
Gold2016 Leipzig1,95 m
Gold2017 Leipzig1,92 m
Gold2018 Dortmund1,83 m
Silber2019 Leipzig1,90 m
letzte Änderung: 15. Februar 2020

Marie-Laurence Jungfleisch (* 7. Oktober 1990 in Paris, Frankreich) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den Hochsprung spezialisiert hat.

Herkunft und Ausbildung

Marie-Laurence Jungfleischs französischer Vater stammt von der Insel Martinique, ihre deutsche Mutter aus Freiburg. Sie ist die älteste von sechs Geschwistern. Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wuchs in Freiburg im Breisgau auf, wo sie die Realschule besuchte. Da sie wegen ihrer Hautfarbe gemobbt wurde, wechselte sie die Schule.[1] 2011 übersiedelte sie der besseren Trainingsmöglichkeiten wegen nach Stuttgart-Bad Cannstatt.[2]

Jungfleisch absolvierte eine vierjährige Ausbildung zur Erzieherin. Anschließend wurde sie am 1. September 2013 Sportsoldatin mit Stationierung in der Schwarzwald-Kaserne in Todtnau-Fahl.[3] Parallel zum Sport absolvierte sie 2016 an der Stuttgarter Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule das Fachabitur.[4]

Sportliche Laufbahn

Jungfleisch machte bereits als Schülerin im Hochsprung auf sich aufmerksam, wo ihr erster Trainer Charles Attalaoui-Burann war. 2007 sprang die 17-Jährige mit 1,75 m ihre erste Saisonbestleistung.[2]

Nachdem Jungfleisch deutsche A-Jugendmeisterin 2008 und 2009 geworden war, übersprang sie im Mai 2010 in Eppingen erstmals 1,90 m. Die Saison 2011 begann sie in der Halle mit einer weiteren Leistungssteigerung auf 1,92 m bei der Veranstaltung Hochsprung mit Musik in Arnstadt am 19. Februar 2011 und dem Gewinn der deutschen Hallenmeisterschaft am 27. Februar in Abwesenheit der verletzten Ariane Friedrich. In die Freiluftsaison startete sie mit einer erneuten Steigerung, wieder in Eppingen auf 1,93 m am 22. Mai 2011.

2013 qualifizierte sie sich im Mai beim Springer-Meeting[5] in Eppingen mit einem Sprung über 1,95 Meter für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Moskau, wo sie das Finale erreichte[6]. Bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich erreichte sie im Finale mit persönlicher Bestleistung von 1,97 m den fünften Rang.

(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Jungfleisch 2015

2015 siegte Jungfleisch bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg und steigerte bei den Weltmeisterschaften in Peking ihre persönliche Bestleistung auf 1,99 m, womit sie Sechste wurde. Die drei Medaillengewinnerinnen sprangen nur zwei Zentimeter höher.

2016 wurde Jungfleisch Deutsche Meisterin sowohl in der Halle als auch im Freien und kam mit Einstellung ihrer Saisonbestleistung von 1,93 m bei den Europameisterschaften in Amsterdam auf den 5. Platz. Beim 38. Internationalen Hochsprung-Meeting am 16. Juli in Eberstadt übersprang Jungfleisch erstmals die 2-Meter-Marke.[7] Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde sie mit übersprungenen 1,93 m Siebte.

2017 wurde Jungfleisch erneut Deutsche Hallenmeisterin und Team-Europameisterin im nordfranzösischen Lille, beim Hochsprung belegte sie den 3. Platz. Bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt errang sie den fünften Titel in Folge. Bei den Weltmeisterschaften in London erreichte sie mit 1,95 m den 4. Platz.

2018 holte sich Jungfleisch bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund zum sechsten Mal den Meistertitel und in Nürnberg bei den Deutschen Meisterschaften zum sechsten Mal in Folge. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin gewann sie mit einer übersprungenen Höhe von 1,96 m die Bronzemedaille und damit ihre erste Medaille bei internationalen Meisterschaften in einem Einzelwettbewerb. Beim Continental Cup in Ostrava belegte Jungfleisch mit der europäischen Mannschaft den 2. Rang, wozu sie durch einen 4. Platz im Einzel beitrug.

2019 errang sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften Silber und wurde im Freien zum siebten Mal hintereinander Deutsche Meisterin.

Vereinszugehörigkeiten

Ihr erster Verein war der TV St. Georgen. Ende 2015 wechselte Jungfleisch von der LAV Tübingen zum VfB Stuttgart.[8]

Bestleistungen

(Stand: 15. Februar 2020)

Erfolge

national
international

Weblinks

Commons: Marie-Laurence Jungfleisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eine Hochspringerin, die alle Hindernisse meistert. In: welt.de, 26. August 2015.
  2. a b Marie-Laurence Jungfleisch. In: Internationales Sportarchiv 06/2016 vom 9. Februar 2016, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 08/2018 (abgerufen via Munzinger Online).
  3. „Wegen meiner Hautfarbe bin ich gehänselt worden“. In: stimme.de, 3. August 2013.
  4. Klingovsky, Jochen: Jungfleisch ist voll auf der Höhe. In: stuttgarter-zeitung.de. 17. Juni 2016, abgerufen am 11. Juni 2018.
  5. Albrecht Schwidurski: Marie-Laurence Jungfleisch hakt WM-Norm ab Leichtathletik.de, 30. Mai 2013.
  6. WM Moskau 2013 – Ergebnisse Hochsprungfinale 17. August 2013.
  7. Jungfleisch knackt die Zwei-Meter-Marke. Kicker.de, 16. Juli 2016, abgerufen am 17. Juli 2016.
  8. Ewald Walker: Marie-Laurence Jungfleisch kommt in Fahrt In: leichtathletik.de, 1. August 2015

Auf dieser Seite verwendete Medien

Athletics pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports – . This is an unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Logo Deutscher Leichtathletik-Verband.svg
Autor/Urheber: Esther Schwarz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Logo Deutscher Leichtathletik Verband
20150726 1321 DM Leichtathletik Frauen Hochsprung 0370.jpg
(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 2015: Frauen Hochsprung - Marie-Laurence Jungfleisch, LAV Stadtwerke Tübingen
Siegerehrung Hochsprung Nürnberg 2015.JPG
Autor/Urheber: Va.sc., Lizenz: CC BY-SA 4.0
Siegerehrung im Hochsprung bei den Deutschen Meisterschaften 2015 in Nürnberg: Imke Onnen (links), Marie-Laurence Jungfleisch (Mitte), Katarina Mögenburg (rechts)