Maria Walewska

Maria Gräfin Walewska
Maria Gräfin Walewska

Maria Walewska (* 7. Dezember 1786 in Kiernozia bei Łowicz; † 11. Dezember 1817 in Paris) aus dem Hause Łączyńska war Gräfin von Ornano, die Geliebte Napoleons I. und Mutter ihres gemeinsamen Sohnes Alexandre Colonna-Walewski. Die Verwandtschaft zwischen den Nachkommen von Alexandre und Jérôme Bonaparte konnte 2013 genetisch nachgewiesen werden.[1]

Leben

Maria Walewska wurde als Maria Łączyńska am 7. Dezember 1786 in Kiernozia bei Łowicz als Tochter von Graf Mateusz Łączyński und Ewa Zaborowska geboren und als 18-Jährige mit dem 70-jährigen Graf Anastasius Colonna Walewicz-Walewski verheiratet, von dem sie 1805 einen Sohn bekam. Der wohlhabende Graf galt als sehr eifersüchtig, da seine Gattin sehr umschwärmt war. Ihre Familie hatte sie aufgrund des Reichtums des Grafen zu der Heirat gedrängt, und das Paar lebte auf dem Land. Die Ehre der Einladung zum Empfang Napoleons in Warschau konnte der Graf allerdings nicht ablehnen.[2]

1807 traf die polnische Gräfin Napoléon Bonaparte auf einem Ball in Warschau. Maria Walewska wies ihn zunächst zurück, in ein erstes privates Treffen willigte sie erst auf Druck polnischer Patrioten und ihres Mannes ein. Maria folgte ihrem Geliebten darauf sieben Jahre lang, sie wurde von der französischen Armee „seine polnische Frau“ genannt. Ihre glücklichste Zeit verbrachte sie mit Napoléon Bonaparte 1807 auf Schloss Finckenstein in Westpreußen. Sie vermied es, Napoleon in der Öffentlichkeit zu begegnen, und fuhr zu den Treffen nach Finckenstein an der Seite ihres Bruders im verhängten Wagen.

Als Maria 1809 schwanger wurde, trennte sich Napoleon von seiner Ehefrau Joséphine, da nun die Zeugungsfähigkeit des Kaisers erwiesen war. Napoleon bat ihren Mann, der sich schon längst von ihr getrennt hatte, um die Anerkennung seines Kindes. Dieser gab dem Kind seinen Namen, obwohl Florian Alexander Joseph niemals sein Sohn sein konnte. Eine Mätresse konnte Napoleon aus staatspolitischen Gründen nicht heiraten, stattdessen heiratete er die Tochter des österreichischen Kaisers, Marie Louise, und trennte sich von Maria Walewska. Ihr wurde von Napoleon ein elegantes Haus in der Rue de Montmorency zur Verfügung gestellt, wo sich Diener um ihr leibliches Wohl kümmerten. Dem kleinen Sohn übertrug Napoleon ein Majorat auf Besitzungen nahe Neapel, die jährlich 170.000 Franc Gewinn erbrachten.

Der gemeinsame Sohn von Maria und Napoleon, Alexandre Colonna-Walewski, wurde später Außenminister in der Regierung seines Vetters Napoléon III., des Neffen Napoleons.

Auf Napoleons Wunsch wollte Maria Walewska diesen auf St. Helena besuchen. Anschließend war sich Napoleon nicht sicher, ob er sie auch empfangen wolle. Diese historische Begebenheit wurde mehrfach verfilmt. Die letzte Begegnung ereignete sich auf Elba kurz nach dem Tod ihres Ehemannes und vor ihrer neuen Verehelichung.

1816 heiratete Maria in Brüssel den Grafen Philippe-Antoine d’Ornano, einen Cousin Napoleons I. und lebte mit ihm in Lüttich. Nachdem ihr der britische König Georg III. die Erlaubnis gegeben hatte, Napoleon zu besuchen, überredete sie ihren Gatten, ihn zu besuchen und 1817 in den Südatlantik zu fahren. Allerdings wurde aus dieser beschwerlichen Reise nichts mehr, da sie nach der Geburt ihres dritten Sohnes am 11. Dezember 1817 in Paris an den Folgen von Nierensteinen starb.

Nachkommen

  • Antoni Colonna-Walewski
  • Alexandre Colonna-Walewski
  • Rodolphe d’Ornano

Rezeption

Belletristik

  • Johan Bojer: Maria Walewska. Schauspiel in drei Akten (1913, Neufassung 1932), aus dem Norwegischen von Else von Hollander
  • Marija Leiko, Austra Ozoliņa: Marija Vaļevska. Napoleon-Drama in fünf Aufzügen und einem Epilog. Gulbis, Riga 1934

Film und Fernsehen

Weblinks

Commons: Maria Walewska – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.ijsciences.com/pub/pdf/V220130935.pdf
  2. Sigrid-Maria Größing: Um Krone und Liebe, Amalthea-Verlag

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