Magda Szabó

Magda Szabó [ˈmɒɡdɒ ˈsɒboː] (* 5. Oktober 1917 in Debrecen, Österreich-Ungarn; † 19. November 2007 in Kerepes bei Gödöllő) war eine ungarische Schriftstellerin.

Magda Szabó

Leben

Die Tochter einer calvinistischen Beamtenfamilie absolvierte ein Lehramtsstudium der klassischen Philologie und Literatur in Debrecen und arbeitete zwischen 1940 und 1945 als Lehrerin, anschließend war sie im Ministerium für Religions- und Unterrichtsfragen beschäftigt. 1947 gab sie ihr Debüt mit der Gedichtesammlung Lamm. 1949 wurde sie mit einem Publikationsverbot belegt, das bis 1959 galt, und aus dem Staatsdienst entlassen.

Die bekanntesten Werke Szabós sind die Romane „Das Fresko“ (Freskó, 1958), „Die andere Esther“ (Az őz, 1959) und „Das Schlachtfest“ (Disznótor, 1960).

1978 bekam Szabó den Kossuth-Preis, Ungarns höchste Auszeichnung für Künstler; 2003 den Prix Femina. 1993 wurde sie zum Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften ernannt und erhielt im selben Jahr die Ehrendoktorwürde der Reformierten Theologischen Universität Debrecen.

Verheiratet war Szabó seit 1947 mit dem Autor und Übersetzer Tibor Szobotka (1913–1982).

Werke (deutschsprachige Ausgaben)

Gedenktafel in Budapest, Júlia utca 3
  • Das Fresko. Roman, Insel, Wiesbaden 1960
  • Die andere Esther. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1961
    • neu übersetzt als: Eszter und Angela, Volk und Welt, Berlin 1979
  • Erika. Roman, Corvina, Budapest 1961
  • Schlangenbiß. Schauspiel in drei Akten, Drei Masken, München um 1962
  • Das Schlachtfest. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1963
  • Maskenball. Roman für junge Mädchen, Corvina, Budapest 1963
  • … und wusch ihre Hände in Unschuld. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1964
    • neu übersetzt als: Pilatus, Insel, Leipzig 1976, und Die Elemente, Secession, Zürich, 2010
  • Inselblau. Ein Roman für alle Kinder und sehr gescheite Erwachsene, Corvina, Budapest 1965
  • Die Danaide. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1965
  • Geburtstag, Altberliner Verlag, Berlin 1966
  • 1. Moses 22. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1967
  • Lauf der Schlafenden. Erzählungen, Insel, Frankfurt am Main 1969
  • Katharinenstraße. Roman, Insel, Frankfurt am Main 1971
  • Lala, der Elfenprinz, Kinderbuchverlag, Berlin 1974
  • Abigail. Erzählung, Corvina, Budapest 1978
    • neu übersetzt als: Abigél, Verlag Neues Leben, Berlin 1986
  • Eine altmodische Geschichte. Roman, Volk und Welt, Berlin 1987
  • Die Tür. Roman, Volk und Welt, Berlin 1990
    • neu übersetzt von Hans-Henning Paetzke als: Hinter der Tür, mit einem Nachwort von Eva Haldimann. Insel, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-39559-9.

Verfilmungen

Literarische Vorlage
  • 2012: Hinter der Tür (Az ajtó) – Regie: István Szabó, Darstellerinnen : Helen Mirren, Martina Gedeck und andere
Drehbuch
  • 1959: Rote Tinte (Vörös tinta)
  • 1981: Der Feenprinz (Tünder lala)

Literatur

  • Kerstin Istvanits: Die Jugendromane von Szabó Magda. Álarcosbál (Maskenball) & Abigél (Abigail). Diplomarbeit an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2010 (Online-Version)
  • Elke Schmitter: Magda Szabo: Zwang und Selbstbehauptung, in: Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur, München 2009, ISBN 978-3-570-01048-8

Weblinks

Commons: Magda Szabó – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Magda Szabó im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Culture: Hiller Visits Author Szabó Before 90th Birthday
  • Magda Szabó in der Internet Movie Database (englisch)
  • Budapest: Autorin Magda Szabo gestorben. In: Zeit Online. 19. November 2007, archiviert vom Original am 15. Juni 2016;.

Auf dieser Seite verwendete Medien

SzabóMagda Júlia3.jpg
Commemorative plaque of Magda Szabó in Budapest District II, Júlia Street No 3
Szabó Magda (Bahget Iskander).jpg
Autor/Urheber: Bahget Iskander http://iskander.hu/, Lizenz: CC BY 4.0
Magda Szabó (October 5, 1917 – November 19, 2007) was a major Hungarian novelist. She also wrote dramas, essays, studies, memories and poetry.