Liste der Stadttore in Freiburg im Breisgau

Die Liste der Stadttore in Freiburg im Breisgau enthält die dreizehn bekannten Stadttore, einige davon sind physisch nicht erhalten.

Die mittelalterliche Altstadt der Stadt Freiburg im Breisgau konnte durch fünf Stadttore in der Stadtmauer betreten werden (die fünf ersten der folgenden Liste im Uhrzeigersinn von Norden her). Zwei dieser Tore sind noch erhalten. Ergänzt wurden sie von Toren zu den Vorstädten. Außerdem ist noch ein Tor als Rest der Vaubanschen Befestigungen erhalten geblieben.

NameErrichtungLageNutzungVerbleib
Christoffel- oder Christophstor, auch Michaels- oder Diebestor[1]13. Jahrh.Europaplatz, nördliches Ende der Kaiser-Joseph-Straße, Eingang zur Vorstadt Neuburg
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Gefundene Mauerreste der vorgelagerten Bastion am Europaplatz

47,997655° N, 7,852648° O

Gefängnis und Hauptfolterstätte. Die Folterungen fanden in dem angebauten Marterhäuschen statt, welches 1603 dem Höhepunkt der Hexenverfolgung erweitert wurde.nach 1648 abgebrochen, 1677 unter Vauban neu errichtet, dann 1826 abgerissen[2], beim Umbau des Platzes 1962 und 2017 wurden Mauerreste der vorgelagerten Bastion gefunden[3]
Schwabentor, auch Obertor[4]ca. 1250Oberlinden

47,99295° N, 7,854184° O

Straße in Richtung Höllental. Seit 1969 befindet sich die Zinnfigurenklause, das Museum für Freiheitsgeschichte in Dioramen mit Zinnfiguren – im Gebäudeum 1900 aufgestockt, 1954 teilweiser Rückbau der Aufstockung, noch heute erhalten
Martinstor, auch Norsinger Tor[4]ca. 1200Kaiser-Joseph-Straße, beim Bertoldsbrunnen

47,99368° N, 7,84887° O

Straße in Richtung Basel, zeitweise als Gefängnis (Hexen) benutzt. Früher befand sich im angrenzenden Gebäude ein Restaurant, heute eine Filiale der Kette McDonald’s1901 aufgestockt, noch heute erhalten
Lehener Tor13. Jahrh.Kreuzung der Bertholdstraße mit dem heutigen Rotteckring[5]

47,99535° N, 7,846148° O

1713 durch Pulverexplosion zerstört[6]
Predigertor13. Jahrh.[4]beim heutigen Predigerturm, Straße Am Predigertor

47,997514° N, 7,848331° O

Turm des Dominikanerklosters1866 für Stadterweiterung abgerissen
Schneckentor, auch Katzenturm1314 (erstmals erwähnt)[7]am Holzmarkt, südlicher Zugang zur Schneckenvorstadt
47,992333° N, 7,848667° O
Markierung der Nordostecke des Katzenturmes in der Nähe des Fußgängerüberwegs
1842 abgebrochen[7]
Mönchstor, später auch Zähringerthor[8]Neuburg-Vorstadt[9]

48,002156° N, 7,854377° O[10]

Schultor, auch Kretzetor[11]
Peterstor[12]1677 beim Festungsbau niedergelegt[12]
Butzentörlein[12]1677 beim Festungsbau niedergelegt[12]
Gerbertor am Reuerinnenwinkel[12]1677 beim Festungsbau niedergelegt[12]
Ledergerbertor oder Klötzlinstor[10]
Breisacher Torum 1677

Ecke Rempart-/Gartenstraße
47,993311° N, 7,848583° O

Letztes erhaltenes Bauwerk der Vaubanschen Befestigungen; bis 2007 von Stadtverwaltung für Dienststellen genutzt, 2007 umfangreich saniert, heute im Erdgeschoss Gastronomie, restliche Etagen durch die Universität genutzt[13]Ostflügel Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen, im Zweiten Weltkrieg massiv beschädigt, 1950 wiederhergestellt, Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung nach § 12 Denkmalschutzgesetz[13]
Der Plan von Gregorius Sickinger aus dem Jahr 1589 zeigt die inneren und äußeren Stadttore Freiburgs

Literatur

Weblinks

Commons: Stadttore in Freiburg im Breisgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chronik. (Memento desOriginals vom 27. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wn00bizko.homepage.t-online.de NZ. Freiburger Höllebrut e. V.; abgerufen am 14. Mai 2011
  2. Peter Kalchthaler, Karl-Heinz Raach: Freiburg 2020 Das offizielle Jubiläumsbuch der Stadt Freiburg. Hrsg.: Stadt Freiburg. Promo-Verlag, Freiburg 2020, ISBN 978-3-923288-81-6, S. 92–94.
  3. Simone Höhl: In Freiburg stoßen Bagger am Siegesdenkmal auf eine alte Bastion. Badische Zeitung, 25. März 2017, abgerufen am 1. August 2021.
  4. a b c Heiko Haumann, Hans Schadeck (Hrsg.): Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Band 1, S. 117
  5. Peter Kalchthaler: Freiburg Mitte: Eine Straße, die in die Breite ging. Badische Zeitung, 14. März 2011; abgerufen am 16. Mai 2011
  6. Sybille Bock: Friburgum-Freiburg: Ansichten einer Stadt, Waldkircher Verlag, 1995, S. 33
  7. a b Informationstafel zum Katzenturm an der Nordwestecke des Amtsgerichts in Freiburg
  8. Geschichte der Stadt und Universität Freiburg im Breisgau, Heinrich Schreiber, I. Teil Freiburg 1868, Seite 24
  9. Bernhard Peter: Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1318 Freiburg (Breisgau). welt-der-wappen.de; abgerufen am 16. Mai 2011
  10. a b Rote Frauen- / Männerbadestube
  11. Manfred Höfert: Die Grafen von Freiburg. freiburgs-geschichte.de; abgerufen am 30. Mai 2011
  12. a b c d e f Korth
  13. a b Breisacher Tor. (Memento desOriginals vom 12. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.badische-seiten.de badische-seiten.de; abgerufen am 14. Mai 2011

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Freiburg im Breisgau (Sickinger 1589).jpg
Freiburg im Breisgau, Vogelschauplan von Nordwesten
Christoffelbastion (Freiburg) jm27188.jpg
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Mauerreste gefunden 2017 in Freiburg. Beim Umbau des Platzes am Siegesdenkmal sind Mauerreste aufgetaucht. Diese Mauerreste werden von Bertram Jenisch vom Landesdenkmalamt der Christoffelbastion zugeordnet. Diese Bastion lag vor dem Christophstor zwischen der Altstadt und der Vorstadt Neuburg. Die Bastion wurde nach dem Stadthistoriker Peter Kalchthaler vom Marquis de Choisy gebaut, als Freiburg 1677 von den Franzosen erobert wurde. Sie wurde dan unter Sébastien de Vauban in den Festungsring integriert. Die Mauerreste waren schon bei dem Umnbau 1962 gefunden worden, allerdings wurden sie nicht in den Karten verzeichnet. [1]
Katzentor (3).JPG
Autor/Urheber: Andreas Schwarzkopf, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Markierung der Nordostecke des Katzenturmes (hier fälschlicherweise Katzentor) nähe Fußgängerüberweg