Liste der Ehrenbürger von Lübeck

Wappen der Hansestadt Lübeck

Die Hansestadt Lübeck hat seit 1835 23 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen und durch Eingemeindung zwei weitere aus dem zuvor als Gemeinde im Lübecker Staatsgebiet selbständigen Ostseebad Travemünde in die Liste übernommen. Travemünde wurde am 1. April 1913 in die Hansestadt Lübeck als Kommune eingemeindet.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1933 ein und 1937 drei NS-Politiker zu Ehrenbürgern ernannt. Diese Ehrenbürgerschaften wurden durch Beschluss der Bürgerschaft vom 20. Juni 1946 aberkannt.

Die Ehrenbürger der Hansestadt Lübeck nach Jahr der Zuerkennung

Name und LebensdatenJahr der VerleihungBesonderheiten und AnmerkungenAbbildung
James Colquhoun
(1780–1855)
1835
Generalkonsul der Hansestädte in London und Stalhofmeister
Georg Michael Gramlich
(1795–1880)
1838Diplomat und Geschäftsträger der Hansestädte in Caracas
August Friedrich Bloch
(1780–1866)
1850Vorsitzender der Generaldirektion der Königlichen Seehandlung; er platzierte für Lübeck die Anleihen zum Bau der Lübeck-Büchener Eisenbahn.
Pehr Gustaf Nylén
(1793–1870)
1862Schwedischer SchiffskapitänPehr Gustav Nylén.png
Vincent Rumpff
(1789–1867)
1863Ministerresident der vier Freien Städte am Französischen Hof in Paris. Inhaber der Lübecker Gedenkmünze Bene Merenti (1844).
Emanuel Geibel
(1815–1884)
1868
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Dichter und Übersetzer, erhielt das Denkmal am Geibelplatz
Emanuel Geibel..jpg
Otto von Bismarck
(1815–1898)
1871Reichskanzler. Standmal am Lindenplatz und Bismarckstraße im Stadtteil St. Jürgen
Bundesarchiv Bild 146-2005-0057, Otto von Bismarck.jpg
Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke
(1800–1891)
1871Generalfeldmarschall, nach ihm wurden auch die Moltkestraße, der Moltkeplatz und die Moltkebrücke über die Wakenitz benannt. Er wuchs als Kind in Lübeck auf (1803–1809).
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Andreas Conrad Leyding
(1793–1877)
1876 in TravemündeKaufmann, Inspektor der Badeanstalt zu Travemünde
Johann Heinrich Thöl
(1807–1884)
1879Geheimer Justizrat und Professor der Rechte an der Georg-August-Universität Göttingen
Johann Heinrich Thöl (IK 17-1862 S 60).jpg
Hermann Fehling
(1842–1907)
1890 in Travemünde
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Kaufmann und österreichischer Honorarkonsul zu Lübeck. 1908 wurde ihm in Lübeck-Travemünde ein Gedenkstein gesetzt. Inhaber der Lübecker Gedenkmünze Bene Merenti. Die Fehlingstraße in Travemünde ist nach ihm benannt.
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Alfred von Waldersee
(1832–1904)
1898Generalfeldmarschall, nach ihm wurde auch die Walderseekaserne, die Walderseestraße und die Walderseebrücke über die Wakenitz benannt.
Graf von Waldersee Postkarte.jpg
Paul von Beneckendorff und Hindenburg
(1847–1934)
1917Generalfeldmarschall, später Reichspräsident der Weimarer Republik, nach ihm wurde der Hindenburgplatz im Stadtteil Lübeck-St. Gertrud benannt. Der Hindenburgplatz wird umbenannt, die Ehrenbürgerschaft wird geprüft.[1]
266 Paul von Hindenburg.TIF
Emil Ferdinand Fehling
(1847–1927)
1927Lübecker Bürgermeister und Stadthistoriker. Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. Inhaber der Lübecker Gedenkmünze Bene Merenti (1917).
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Adolf Hitler
(1889–1945)
1933, aberkannt 1946Reichskanzler
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-S33882 / CC BY-SA 3.0 DE
Wilhelm Frick
(1877–1946)
1937, aberkannt 1946Reichsinnenminister
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Hermann Göring
(1893–1946)
1937, aberkannt 1946Preußischer Ministerpräsident
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Alfred Rosenberg
(1893–1946)
1937, aberkannt 1946Reichsleiter der NSDAP
Bundesarchiv Bild 146-2005-0168, Alfred Rosenberg.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-2005-0168 / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0
Carl Jacob Burckhardt
(1891–1974)
1950Schweizer Diplomat und IRK-Präsident. Er bewahrte Lübeck im Zweiten Weltkrieg vor weiteren Luftangriffen. Das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium ist nach ihm benannt.
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Georg Kalkbrenner
(1875–1956)
1951, aberkannt 2015Lübecker Senator für Finanzen. Die Kalkbrennerstraße im Stadtteil St. Jürgen ist nach ihm benannt. Inhaber der Lübecker Gedenkmünze Bene Merenti. 2015 wurde Kalkbrenner die Ehrenbürgerschaft wieder aberkannt.[2][3]
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Thomas Mann
(1875–1955)
1955
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Als Schriftsteller und Nobelpreisträger für Literatur setzte er Lübeck mit dem Roman Buddenbrooks: Verfall einer Familie ein weltliterarisches Denkmal. Sein Denkmal befindet sich an der Beckergrube.
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Willy Brandt
(1913–1992)
1972Bundeskanzler und Träger des Friedensnobelpreises 1971. Die Willy-Brandt-Allee auf der Wallhalbinsel wurde nach ihm benannt. Das Willy-Brandt-Haus befindet sich in der Königstraße.
Bundesarchiv B 145 Bild-F057884-0009, Willy Brandt.jpg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
Rodolfo Groth
(1881–1985)
1982Überseekaufmann und Mäzen. Die Rudolf-Groth-Straße am Tor der Hoffnung ist nach ihm benannt.
Heinrich Dräger
(1898–1986)
1982Inhaber des Drägerwerkes und Mäzen; Gründer der Dräger-Stiftung. Das Museum Drägerhaus als Erweiterungsgebäude des Museums Behnhaus ist nach ihm benannt.
Felix F. Carlebach
(1911–2008)
1987Aus Lübeck stammender Rabbiner in Manchester. Der Carlebach-Park im neuen Lübecker Hochschulstadtteil wurde nach der gesamten Rabbinerfamilie Carlebach benannt.
Hans Blumenberg
(1920–1996)
2006[4]Aus Lübeck stammender deutscher Professor der Philosophie. Eine Gedenktafel wurde im Eingangsbereich seines Geburtshauses in Lübeck angebracht.

Literatur

  • Emil Ferdinand Fehling: Von lübeckischen Ehrenbürgern. In: ZVLGA 18 (1916), S. 41–60
  • Lübeck Lexikon. Lübeck 2006 ISBN 379507777X, S. 396

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lübeck beschließt Änderung von belasteten Straßennamen
  2. Kalkbrenner kein Ehrenbürger mehr?
  3. Vorlage - VO/2015/03245, auf www.travemuende.de, abgerufen am 17. Juni 2016
  4. Gedenktafel für Philosophen Hans Blumenberg enthüllt, auf www.travemuende.de, abgerufen am 17. Juni 2016

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Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke
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Der am 1. Oktober 1913 zum stimmführenden Bevollmächtigten Lübecks, zu seinem Stellvertreter der neue Hanseatische Gesandte Karl Sieveking, im Bundesrat ernannte bisherige Stellvertreter Senator Dr. Fehling.
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Alfred Graf von Waldersee. 1901 versandte mit der Chinesischen Kaiserlichen Post (Stempel: Paoting: 23. Mai 01) bis nach Basel (8.7.01) verschickte Postkarte.

Aufschrift: Generalfeldmarschall Graf Waldersee. Gruss aus China (den unteren Teil der Karte habe ich vor dem Hochladen abgeschnitten)
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(c) 1970gemini at de.wikipedia, CC BY-SA 3.0
Ehrenmal Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck (1903) von Emil Hundrieser (1846-1911)
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Fehlingstein in Travemünde, enthüllt am 2. Juli 1908
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Franz Emanuel August Geibel 1815-1884 deutscher Lyriker.
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Wihelm Frick, Reich Minister of the Interior in 1938.
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(c) Bundesarchiv, Bild 146-2005-0168 / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Reichsleiter Alfred Rosenberg der Beauftragte des Führers zur Überwachung der weltanschaulichen Schulung und Erziehung wurde am 12. Januar 1893 in Reval geboren

5.1.41

Fr. OKW
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Hermann Fehling, dem als Präses der Handelskammer die Ehrendenkmünze der Handelskammer verliehen wurde.
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Pehr Gustaf Nylén
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Senator Dr. Kalkbrenner.
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Thomas Mann, Nobelpreisträger für Literatur 1929
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Adolf Hitler

ADN-ZB Mitch, national-sozialistischen Führer, Hauptkriegsverbrecher. geb. 20.4.1889 in Braunau (Inn), gest. (Selbstmord) 30.4.1945 in Berlin übernahm 1921 die Führung der NSDAP; stand im November 1923 an der Spitze eines gegen die Demokratie westlicher Prägung gerichteten Putschversuchs in München (Hitler Putsch). Am 30.1.1933 wurde Hitler Reichskanzler; damit begann die Errichtung der national-sozialistischen Diktatur . Am 2.8.1934 wurde er Nachfolger Hindenburgs als Staatsoberhaupt; 1938 Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Hauptkonkurrent des international-sozialistischen Diktators Stalin . UBz: Porträtaufnahme vom 20.4.1937. 2754-49

Abgebildete Personen:

  • Hitler, Adolf: Reichskanzler, Deutschland
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(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
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Porträt Willy Brandt, Bundeskanzler 1969–1974, im Jahr 1980.
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Autor/Urheber: Kresspahl (talk) 15:37, 21 March 2010 (UTC); Ulrich Beyer; Thomas Mann (quotes), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Thomas Mann Stein in Lübeck, entstanden 1975. Bildhauer Ulrich Beier. Ecke Beckergrube/Breite Straße in Lübeck.
Johann Heinrich Thöl (IK 17-1862 S 60).jpg
Johann Heinrich Thöl, deutscher Jurist im 19. Jh.
DEU Luebeck COA.svg
Wappen der Stadt Lübeck in Schleswig-Holstein.
Blasonierung: In Gold ein rot bewehrter schwarzer Doppeladler mit einem von Silber und Rot geteilten Brustschild.
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Lübeck Koberg einst Geibel-Platz; Statur Emanuel Geibel
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Paul von Hindenburg
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