Leukoplakie
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
K13.2 | Leukoplakie und sonstige Affektionen des Mundhöhlenepithels, einschließlich Zunge |
weitere | in den entsprechenden Organkapiteln |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Leukoplakie (von altgriechisch λευκόςleukós, deutsch ‚weiß‘ und πλάξ, Genitiv πλακόςplakós, deutsch ‚Platte, Fläche‘ – wörtlich „weiße Fläche“) gelten alle weißen, nicht abwischbaren Effloreszenzen der Schleimhaut. Die Leukoplakie ist eine Keratinisierungsstörung mit zellulären und epithelialen Atypien. Als Ursachen werden Nikotin- und Alkoholmissbrauch sowie mechanische Reize genannt. Die Leukoplakie gehört allgemein zu den fakultativen Präkanzerosen – wobei erosive und verruköse Leukoplakien ein Entartungspotential zum Plattenepithelkarzinom zeigen. Flache Leukoplakien sind im Allgemeinen harmlos, verruköse (warzenartige) Leukoplakien sind histologisch echte Carcinomata in situ.[1] Differentialdiagnostisch müssen obligat folgende Pathologien miteinbezogen werden: Friktionskeratose, Morsicatio buccarum, Candidiasis, Haarleukoplakie, weißer Schwammnävus, Lichen ruber planus, Chronisch Diskoider Lupus erythematodes (CDLE) und Verätzungen.
Zur Früherkennung von entarteten Leukoplakien steht die Bürstenbiopsie oder die Anfärbung mit Toluidinblau zur Verfügung. Die endgültige Diagnose erfolgt mittels Probeexzision und histopathologischer Begutachtung. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung der Leukoplakie (Exzision, Laser- oder Kryochirurgie).
Formen
- Leukoplakia simplex (plana): homogener, weißer, im Allgemeinen scharf begrenzter Schleimhautbezirk mit glatter Oberfläche. In der Regel harmlos, Entartungsraten werden bis drei Prozent angegeben.[2]
- Leukoplakia verrucosa: Oberfläche ist warzig aufgeworfen. Karzinomrisiko: 11 Prozent (je nach Untersuchung bis zu 20 Prozent)
- Leukoplakia erosiva: Unregelmäßige Leukoplakie mit roten Arealen. Entartungsrate etwa (30 bis) 38 Prozent[2]
- Erythroplakie: Die Erythroplakie wird oft als eigenständige Keratinisierungsstörungen neben den Leukoplakien geführt. Es handelt sich um eine obligate Präkanzerose beziehungsweise Carcinoma in situ mit invasivem Wachstum. Ungünstige Prognose, wenn die Erkrankung am Mundboden, Zungenunterseite oder Zungenrand lokalisiert ist.
Weblinks
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Photo uploaded by: dozenist., Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Photo taken of patient, who will remain anonymous, treated at the University of Tennessee Health Science Center: College of Dentistry in Memphis, Tennessee. The lesion is an example of leukoplakia. Biopsy was going to be done later to establish a specific diagnosis.