Leonhard Schulz

Leonhard Schulz, in England auch Leonard Schulz (* 12. November 1813 in Wien; † 27. April 1860 in London) war ein österreichischer Gitarrist und Komponist. Als Gitarrenvirtuose war er seinerzeit europaweit bekannt.[1][2]

Leben

Schulz wurde im Kindesalter von seinem Vater Andreas Schulz (1786–1876), der in Wien als Gitarrist tätig war, im Gitarrenspiel unterrichtet.[3] Bereits als Neunjähriger trat er in Wien sowohl als Solokünstler als auch im Duo mit seinem älteren Bruder, dem Pianisten Eduard Schulz, auf. 1825 reiste Schulz mit Vater und Bruder nach London, wo sie u. a. sechsmal vor dem König konzertierten.[1] Der elfjährige Leonhard galt zu dieser Zeit schon als „Meister auf der Guitarre“.[1] Nach dreijährigem Aufenthalt in England kehrte Schulz samt Familie zunächst nach Wien zurück. Es folgten Konzertreisen nach Deutschland, Frankreich und wieder nach England. Dort ließ sich Leonhard Schulz, wie auch sein Bruder, um 1830 dauerhaft nieder.[1] Sein letztes bekanntes Konzert fand am 25. Februar 1841 statt. Danach folgte ein Niedergang, der nach Aussage seines Bruders Eduard auf Trunksucht zurückzuführen war.[4]

Werke

Schulz' Werk umfasst mehr als hundert Stücke. Neben eigenen Kompositionen zählen dazu auch zahlreiche Transkriptionen von Werken anderer Komponisten, die er für die Gitarre bearbeitete.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.guitaronline.it Josef Zuth: Simon Molitor und die Wiener Gitarristik um 1800. (abgerufen am 1. März 2009, 13:56 Uhr)
  2. Gerhard Penn: Leonard Schulz – vergessener Romantiker der Gitarre. In: Gitarre aktuell 143, Nr. 1/2022, Hamburg 2022, S. 30–34
  3. a b Jósef Powrozniak: Gitarren-Lexikon. Verlag Neue Musik, 4. Auflage, Berlin 1988
  4. „Why I have not seen him for the last three years. He has the greatest talent but is the worst drunkard in London.“ Stewart W. Button: The Guitar in England 1800-1924., Ph.D. thesis, University of Surrey, 1984, Open Access, S. 95