Lena Schwelling

Lena Christin Schwelling (* 1992 in Filderstadt) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Seit 2021 ist sie Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg.

Leben

Schwelling wuchs in Tübingen auf, wo sie an der Waldorfschule das Abitur ablegte. Anschließend studierte sie an der Universität Stuttgart Germanistik und Geschichte. Nach ihrem Abschluss war sie einige Monate für den Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg tätig und arbeitete vier Jahre für das öffentlich-rechtliche IT-Unternehmen Komm.ONE, zuletzt in der Stabstelle für Digitalisierung in Stuttgart. Seit April 2021 leitet sie als Geschäftsführerin die Geschäftsstelle der Gemeinderatsfraktion der Grünen in Ulm. Ab 2019 studierte sie berufsbegleitend an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg mit dem Abschluss 2022 Master of Public Management.

Sie war von Oktober 2018[1] bis Herbst 2021[2] mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Michael Joukov verheiratet.

Politik

Im Alter von 16 Jahren wurde Schwelling erstmals in den Landesvorstand der Grünen Jugend Baden-Württemberg gewählt. Von 2014 bis 2015 war sie Bundesschatzmeisterin der Grünen Jugend. Von 2015 bis 2019 war sie Landessprecherin der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Seit der Kommunalwahl 2014 gehört sie dem Gemeinderat der Stadt Ulm an. Seit 2019 gehört sie dem Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg an. 2020 wurde sie mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet. Am 4. Dezember 2021 wurde sie mit 77,8 Prozent der Stimmen zur Landesvorsitzenden gewählt. Als Co-Vorsitzender wurde Pascal Haggenmüller mit 89,5 Prozent der Stimmen gewählt.[3]

Schwelling war 2022 Mitglied der 17. Bundesversammlung.[4]

Kontroverse

Im August 2022 beklagte Schwelling einen „Kreuzzug gegen Homöopathie“.[5] Sie verteidigte in diesem Zusammenhang den baden-württembergischen Gesundheitsminister Manfred Lucha, der sich gegen eine Streichung der Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung der Ärzteschaft ausgesprochen hatte.[6] Der grüne Gesundheitsminister „glaube“ nach eigenen Angaben an die Wirkung der Homöopathie.[7] Ihre Parteikollegin Paula Piechotta kritisierte daraufhin Schwelling; diese habe keinen Respekt vor der Selbstverwaltung der Ärzteschaft, vor der Wissenschaft sowie vor Parteitagsbeschlüssen.[8] Die Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang verwies in diesem Kontext auf einen Parteitagsbeschluss aus dem Jahr 2020, wonach lediglich Leistungen von den Krankenkassen übernommen werden sollten, „die medizinisch sinnvoll und gerechtfertigt sind und deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist.“[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chirin Kolb: Ulmer Rathaus: Schwelling und Joukov: Grüne Stadträte heiraten. In: Südwest Presse. 12. Oktober 2018, abgerufen am 22. Januar 2022.
  2. Chirin Kolb, Hans-Uli Mayer: Interview: Die grünen Karrierepläne von Lena Schwelling: „Die Kommunalpolitik gibt mir Kraft“ – erst einmal aber strebt sie ein Amt im Land an. In: Südwest Presse. 5. November 2021, abgerufen am 22. Januar 2022: „Seit kurzem ist sie geschieden vom Ulmer Landtagsabgeordneten Michael Joukov-Schwelling.“
  3. QueerGrün-Chef zum Parteivorsitzenden gewählt. In: queer.de. 6. Dezember 2021, abgerufen am 22. Januar 2022.
  4. Volker Müller: Deutscher Bundestag - Von den Landesparlamenten entsandte Mitglieder der Bundesversammlung,... Abgerufen am 14. Februar 2022.
  5. Grünen-Chefin beklagt "Kreuzzug" gegen Homöopathie. In: augsburger-allgemeine.de. 27. August 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  6. Grünen-Chefin will an Homöopathie-Weiterbildung festhalten. In: swr.de. 29. August 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  7. S. W. R. Aktuell, S. W. R. Aktuell: Streit um Homöopathie - BW-Ärztekammer hält an Aus für Weiterbildung fest. Abgerufen am 3. September 2022.
  8. Rüdiger Soldt: Grüne attackiert grüne Landeschefin in Homöopathie-Streit. In: FAZ.net. 28. August 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  9. Serafin Reiber, Anna Reimann: Grüne Homöopathie-Debatte: Ricarda Lang distanziert sich von eigenem Landesverband. In: Der Spiegel. 29. August 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. September 2022]).

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