Leipziger Verkehrsbetriebe

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH
Basisinformationen
UnternehmenssitzLeipzig
Webpräsenzwww.L.de/verkehrsbetriebe
Bezugsjahr2018
Eigentümer100 % Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) mbH
GeschäftsführungUlf Middelberg (Sprecher), Roland Juhrs
VerkehrsverbundMDV
Mitarbeiter2469 LVB-Unternehmensgruppe
Linien
Spurweite1458 mm
Straßenbahn13 (Tagesnetz)
2 (Schülerlinien)
2 (Nachtnetz)
Bus37 (Tagesnetz)
10 (Nachtnetz)
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahnwagen289 Triebwagen
48 Beiwagen
Omnibusse165 Omnibusse
Statistik
Fahrgäste156,4 Mio. (2018)[1]
Fahrleistung24,3 Mio. km pro Jahr
Haltestellen1643 Haltestellen (davon 804 barrierefrei)
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,7 Mio.
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe6
Länge Gleisanlagen318,7 km
Weichen726

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) sind ein kommunales Unternehmen der Stadt Leipzig und betreiben den öffentlichen Personennahverkehr (Straßenbahn/Stadtbahn und Busverkehr) in der Stadt und der näheren Umgebung. Das Liniennetz der LVB ist in den Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) eingebunden. Am 1. Januar 1917 aus der Fusion der Großen Leipziger Straßenbahn und der Leipziger Elektrischen Straßenbahn entstanden, firmierte das Unternehmen bis zum 29. Juli 1938 noch unter Große Leipziger Straßenbahn.

Die LVB betreiben 13 Straßenbahnlinien am Tag. In der Nacht fährt seit dem 1. April 2018 ebenfalls eine Straßenbahn, die Nachtlinie N17, sowie am Wochenende die N10. Das Streckennetz hat eine Streckenlänge von 143,5 km.

In der Stadt sowie im Umland werden von den LVB derzeit 47 Buslinien betrieben. Darunter sind neun (am Wochenende zehn) Linien des Nachtverkehrs. Diese Nachtlinien verkehren im Ringverkehr, der Knotenpunkt befindet sich am Hauptbahnhof.

Seit 1997 existiert ein Fahrgastbeirat. Die Mitglieder sind nicht bei den Leipziger Verkehrsbetrieben beschäftigt und werden alle vier Jahre neu gewählt. Die letzte Wahl erfolgte im Jahr 2022.[2]

Geschichte

1872–1945

Am 18. Mai 1872 nahm die Leipziger Pferdeeisenbahn (LPE) ihren Linienbetrieb auf. Der Straßenbahnhof Reudnitz war das erste Depot und gleichzeitig der Sitz der Direktion des Unternehmens. 25 Jahre nach ihrer Eröffnung besaß die LPE 1013 Pferde, 172 Wagen und fünf Depots. Die letzte Pferdebahn fuhr am 16. April 1897. Noch während die Elektrifizierungsarbeiten liefen, nahmen am 17. April 1896 die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) und am 20. Mai desselben Jahres die Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt) den Linienbetrieb auf. Um 1900 wurde die Leipziger Außenbahn AG (LAAG) gegründet, die sich um eine Verbindung nach Schkeuditz (damals zu Preußen gehörend) bemühte. Dafür war eine Sondergenehmigung des Regierungspräsidenten von Merseburg notwendig. Durch die starke Nachfrage wurde diese Linie dann zweigleisig ausgebaut.

Im Jahr 1913 wurde die Leipziger Allgemeine Kraftomnibus AG (LAKAG) als Konkurrenz zu den Straßenbahnen gegründet. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges musste der Busbetrieb wieder aufgegeben werden, da die Busse zum Kriegseinsatz abgezogen wurden. Während des Ersten Weltkrieges waren die Betriebe durch die Armut der Bevölkerung nicht mehr profitabel zu führen, so dass sich die Große Leipziger Straßenbahn und die Leipziger Elektrische Straßenbahn 1916 zusammenschlossen und am 1. November 1918 von der Stadt übernommen wurden.[3] Ab 1925 wurden wieder Kraftomnibusse eingesetzt. Ab 1938 wurde ein Oberleitungsbus-System in Leipzig aufgebaut, die O-Busse versahen bis 1975 – nach Reduzierung der Linien in den 1960er Jahren – ihren Dienst. Noch im selben Jahr (1938) wurde der Name des Betriebes in Leipziger Verkehrsbetriebe geändert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte nach und nach eine langsame Erneuerung des Fuhrparks, Neubaufahrzeuge ab 1951 mit Wagen vom VEB Lokomotiv- und Waggonbau Werdau (LOWA-Wagen) oder ab Anfang der 1960er Jahre mit vierachsigen Gotha-Gelenktriebwagen. 1969 wurden die ersten Tatra T4D aus der Tschechoslowakei eingesetzt, sie übernahmen bis Ende der 1980er Jahre nahezu den kompletten Linienbetrieb bei der Straßenbahn.

Nach der Wende 1990

Eine Eigenproduktion: Leoliner-Prototypzug, Typ 37

Seit 1993 firmieren die Leipziger Verkehrsbetriebe als GmbH. Um dem großen Fahrgastschwund entgegenzuwirken, setzten die LVB ab 1992 barrierefreie Niederflurbusse und ab 1995 dreiteilige Niederflur-Straßenbahn-Gelenkwagen ein. 1994 waren die Leistungsdaten der LVB 31,5 Mio. Wagenkilometer (2.518,8 Mio. Platzkilometer) bei der Straßenbahn und 6,8 Mio. Wagenkilometer (491,3 Mio. Platzkilometer) beim Omnibus. Die Beförderungszahlen lagen 1994 bei der Straßenbahn bei 98 Mio. und beim Omnibus bei 20 Mio. Passagieren, außerdem 0,5 Mio. im Sonderverkehr. Zu dieser Zeit gab es noch 2723 Beschäftigte. Am 1. Januar 1995 betrug die Gleislänge 328,2 km, davon 11,6 km auf unabhängigem Gleiskörper und 66,7 km auf besonderem Gleiskörper, 29,7 km gehörten zu Betriebshöfen und Werkstätten. 8,4 km der Strecken waren eingleisig. Es waren 553 Triebwagen und 192 Beiwagen im Bestand, außerdem 92 Solobusse (davon 45 MAN NL 202) und 47 Gelenkbusse (davon 10 Mercedes-Benz O 405 GN Niederflurbusse und 37 Ikarus 280 Hochflurbusse).[4] ||

1998 wurde der Nachtverkehr auf Buslinien, die sogenannten Nightliner, umgestellt. 2001 kam es zu einer umfassenden Liniennetzreform. Seit 2018 gibt es auch wieder Nachtverkehr mit Straßenbahnzügen.

Struktur

Die Gesellschaft ist als Holding organisiert und besteht aus folgenden Unternehmen:

  • Die LeoBus GmbH (am 1. November 2005 hervorgegangen aus Regionalverkehr Leipzig (RVL); Regionalverkehr Taucha (RVT); Dt. Nahverkehrsgesellschaft (DNVG) und der Bussparte der LSVB) übernimmt den Busverkehr in Leipzig sowie im Umland von Leipzig und bietet auch andere Dienstleistungen an. Bis 31. Juli 2008 auch die Personennahverkehrsgesellschaft Riesa mbH (PNV)
  • Die Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH betreiben den Straßenbahnverkehr innerhalb des Leipziger Netzes, während die LVB als Besteller fungieren
  • Die LTB Leipziger Transport und Logistik Betriebe GmbH ist verantwortlich für das Fuhrparkmanagement und Instandhaltungsleistungen an Fahrzeugen.
  • Die IFTEC, hervorgegangen aus der LFB und der LIB bietet maßgeschneiderte Instandhaltungslösungen für Schiene und Fahrzeuge.
    (Leipziger Fahrzeugservice-Betriebe GmbH (LFB): Industrieserviceleistungen und technische Systemlösungen im Bereich des Verkehrswesens)
    (LIB Leipziger Infrastruktur Betriebe GmbH & Co. KG: Instandhaltung und Bau von Bahn- und Straßenverkehrsanlagen)
  • Die Leipziger Servicebetriebe (LSB) GmbH bewirtschaften Parkflächen und bieten Dienstleistungen wie Reinigung und Bewachung im Verkehrswesen.
  • Die LAB Leipziger Aus- und Weiterbildungsbetriebe GmbH sind im Bereich der gewerblichen und kaufmännischen Berufsaus- und Weiterbildung im Verkehrswesen tätig. Zudem ist sie mit der Fahrschulausbildung für Straßenbahn, Omnibus sowie Pkw in der LVB-Gruppe zuständig.

Diese Teilung wurde im Hinblick auf künftige Ausschreibungen des ÖPNV und knappe öffentliche Kassen durchgeführt, die Tochterunternehmen können sich um Aufträge bewerben. Die restlichen Anteile von 49 % am ehemaligen Tochterunternehmen HeiterBlick GmbH wurden am 23. Dezember 2010 an Kirow verkauft und damit die Privatisierung dieses Unternehmens abgeschlossen.[5]

Betriebsbereiche

Straßenbahn

Modernisierter Tatra-Großzug, Beiwagen mit Niederflurboden zwischen den Drehgestellen (LVB-Typen 33c, 33d und 65d)

Die LVB betreiben 13 Straßenbahnlinien am Tag. Seit dem 1. April 2018 existiert mit der Nachtlinie N17 zusätzlich zur schon Ende 2013 eingeführten, aber nur am Wochenende verkehrenden Linie N10 nach zwanzig Jahren wieder täglich durchgehender Nachtverkehr mit Straßenbahnzügen.

Das Streckennetz hat eine Streckenlänge von 150,3 km (7,8 km davon eingleisig) und 516 Straßenbahnhaltestellen (beide Richtungen).

Omnibus

In der Stadt Leipzig sowie im Umland werden von den LVB derzeit 47 Bus­linien betrieben. Im Nachtverkehr verkehren neun (am Wochenende zehn) Linien. Diese Nachtlinien verkehren im Ringverkehr, der Knotenpunkt befindet sich am Hauptbahnhof.

Fahrgastzahlen

Nachdem die Fahrgastzahlen nach der Wiedervereinigung rasant zurückgingen und 1998 ihren Tiefpunkt mit weniger als 80 Millionen Fahrgästen erreichten,[6] werden seit der Netzreform 2001 kontinuierlich steigende Fahrgastzahlen gemessen. Einzig im Jahr 2014 war ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen, der auf die Betriebsaufnahme der S-Bahn Mitteldeutschland sowie auf Verluste von Verkehrsleistungen im Landkreis Leipzig zurückzuführen waren. Die Fahrgastzuwächse blieben zuletzt deutlich hinter den wachsenden Einwohnerzahlen zurück.

Fahrgastentwicklung 2001 bis 2017 (in Mio.)[7][8][9][10][11][12][13][14][15]

Historische Straßenbahnwagen

In Leipzig ist nahezu von jedem Wagentyp seit dem Beginn des elektrischen Betriebes ein Exemplar erhalten geblieben. Zwei Triebwagen aus der Anfangszeit des elektrischen Betriebes wurden schon 1924 von weitsichtigen Mitarbeitern für die musale Erhaltung aufbewahrt. Ein ehrenamtlicher Verein kümmert sich um die Erhaltung der Wagen, ihre Präsentation im Straßenbahnmuseum und ebenfalls um den Wiederaufbau von verkauften und zurückgeholten Wagen. Das Straßenbahnmuseum ist seit Mai 2019 im Straßenbahnhof Wittenberger Straße untergebracht.

Beispiele:

Triebwagen Typ 13 (GLSt)
Technische Daten
Nummernreihe416–505
Inbetriebnahme5. November 1906
HerstellerCentralwerkstätten der GLSt, Leipzig
Elektrische AusrüstungAEG/LEW
Fahrschalter2 × Typ K26w
Motor2 × BM 20/600, je 16 kW
BremsenDruckluftbremse, Handbremse
Triebwagen Typ 27 (LESt)
Technische Daten des Triebwagens Nummer 981
Baujahr1913/1929
Sitzplätze18 (Quersitze)
Stehplätze20
Gewicht11,9 t
Länge8,86 m
Achsstand2 m
BremsenDruckluftbremse (Motorkompressor), Widerstandsbremse, Handbremse
FahrschalterSchleifringfahrschalter AEG-FB3sp41
Motoren2 × AEG-USL253a je 34 kW
Triebwagen Typ 29
Technische Daten
Nummernreihe1001–1056
Inbetriebnahme18. Juni 1930
HerstellerLinke-Hofmann-Busch AG, Bautzen
Elektrische AusrüstungSachsenwerk, Dresden-Niedersedlitz
Fahrschalter2 × Typ SNF
Motoren4 × GBv 237, je 45 kW
BremsenDruckluftbremse, E-Bremse, Handbremse, Schienenbremse
Triebwagen Typ 30
Technische Daten
Nummernreihe1601–1615
Inbetriebnahme13. Oktober 1951

Siehe auch

Literatur

  • André Marks (Hrsg.): Verkehrsknoten Leipzig. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-254-6.

Weblinks

Commons: Leipziger Verkehrsbetriebe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. leipzig.de
  2. Fahrgastbeirat der Leipziger Verkehrsbetriebe. Abgerufen am 10. März 2019.
  3. Die Geschichte der LVB (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)
  4. LVB: Zahlen und Fakten 1995
  5. LVZ online am 23. Dezember 2010: Privatisierung beendet (Memento vom 26. Dezember 2010 im Internet Archive)
  6. lizzy-online.de Die Leipziger Internetzeitung unter Verweis auf LVB-Geschäftsführer@1@2Vorlage:Toter Link/www.lizzy-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)
  7. 170 Millionen Fahrgäste: Wie die LVB ihr Ziel "25 Prozent" schaffen wollen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: l-iz.de. 4. Juli 2012, archiviert vom Original am 9. Juli 2012; abgerufen am 4. Juli 2012.
  8. LVB-Bilanz 2008: Eine halbe Million zurückgegeben – für Investitionen fehlt das Geld. (Nicht mehr online verfügbar.) In: l-iz.de. 19. Juni 2009, archiviert vom Original am 22. Juni 2009; abgerufen am 28. Juni 2009.
  9. [Leipziger Volkszeitung vom 28. April 2010, S. 17.]
  10. Geschäftsergebnis der LVV – Die LVB ziehen positive Bilanz für Geschäftsjahr 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 11. März 2015; abgerufen am 7. März 2017.
  11. Zahlen und Fakten 2013 (Memento vom 4. November 2013 im Internet Archive)
  12. City-Tunnel und schönes Wetter: LVB verlieren mehrere Millionen Fahrgäste. Abgerufen am 7. März 2017.
  13. Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH: Jahresabschluss 2014. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 3. Juni 2016; abgerufen am 7. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.l.de
  14. Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH: Jahresabschluss 2015. (PDF) Abgerufen am 7. März 2017.
  15. Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH: Jahresabschluss 2017. (PDF) Abgerufen am 13. August 2018.

Auf dieser Seite verwendete Medien

02 761 Hp Ratzelstraße, ET 1043 (29).jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sonderfahrt im Rahmen des Tages der offenen Tür auf der Strecke nach Lausen. Der Wagen 1043 des Typs 29, mit Baujahr 1930 die letzte Vorkriegstriebwagenbauart, wurde in den Lieferzustand zurückversetzt. Der Scheinwerfer lag vorher unten kurz über der Rammbohle. Dorthin musste er zu Kriegbeginn versetzt werden, damit die Fahrer trotz Tarnlichtblende wenigstens etwas Fahrwegausleuchtung hatten. Der Wagen läuft noch auf den rissanfälligen Originaldrehgestellen mit Gleitlagern, einer des Typs 29a mit Neubaudrehgestellen und rollengelagerten Radsätzen nach dem Vorbild der Dresdener Hechtwagen wäre deutlich robuster. Die 1981 angebotene Rückführung des Wagens 1010 (Typ 29a) und zusätzlicher Ersatzteile von der Strausberger Eisenbahn kam wegen Desinteresse der Leitung der LVB nicht zustande. Der Wagen 1043 wird eben wegen seiner Empfindlichkeit nur selten eingesetzt, die Drehgestellrahmen mussten in der Folge um 2010 doch durch Nachbauten ersetzt werden.
Le sb typ13 50x innen.jpg
(c) Appaloosa, CC BY-SA 3.0
Triebwagen Typ 13 von innen.
J36 247 Bw Wittenberger Straße, ET 1601.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Typ 30, Prototyp der »Lowa-Wagen«. Nur die Wagen für Leipzig wurden als Einrichtungswagen mit Busbestuhlung und ohne Winschutzwände gebaut. Die Prototypen erhielten robuste Bodenrahmen aus Walzträgern, das Problem des durchgebogenen Wagenkastens trat bei ihnen nicht auf. Konstruktiv waren auch die Prototypwagenkästen Zweirichtungswagen, erkennbar an der Unterkante im Türbereich. Eine Kleinspannungsanlage gab es seinerzeit noch nicht. Der 1935 eingeführte Anstrich in elfenbein-rot wurde ab 1953 wieder in elfenbein geändert, im Gegensatz zum reichseinheitlichen Anstrich in den Zwanzigern jedoch mit einem blauen Absetzstreifen.
Le sb beiwagen103 innen.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
J36 217 Bw Wittenberger Straße, ET 64.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Sechsfenstriger AEG-Motorwagen, Erstausrüstung der Leipziger Elektrischen Straßenbahn. Die Bauart war von Anfang an zweimotorig mit verlustarmer Serienparallelschaltung der Fahrmotoren. Zusammen mit dem Wagen 308 des Konkurrenzbetriebes Große Leipziger Straßenbahn wurde der Wagen des städtischen Typs 14 schon 1924 im Straßenbahnhof Plagwitz museal hinterstellt. Beide Wagen sind im Originalzustand erhalten, sie waren nie Arbeitswagen oder Gartenlaube. Der Wagen 64 mit der städtischen Nummer 854 wurde ausgewählt, weil man annahm, dass es der Eröffnungswagen 54 von 1896 sei. Beide Triebwagen sollten 1949 verschrottet werden, doch verhinderten das LVB-Mitarbeiter. Wegen der exotischen elektrischen Ausrüstung, die seinerzeit eine betriebsfähige Aufarbeitung als nicht sinnvoll erscheinen ließ, wurde der Wagen 64 1966 als Dauerleihgabe an das Verkehrsmuseum Dresden abgegeben. Zurück nach Leipzig kam er nach der Auflösung der dortigen Nahverkehrssammlung. Der Wagen behielt als einziger einen Stangenstromabnehmer.
Dahinter stehen der GLSt-Triebwagen 308 aus demselben Baujahr und der LPfE-Pferdebahnwagennachbau 95, Typ 3.
Le sb typ27 981 steuerpult.jpg
(c) Appaloosa, CC BY-SA 3.0
Führerstand mit Fahrschalter und Handbremskurbel des Triebwagens (1)981, Typ 27, im Historischen Straßenbahnhof Leipzig-Möckern. Das Fahrzeug ist unaufgearbeitet im letzten Betriebszustand.
Grosse Leipziger Strassenbahn 1000 Mk 1900.jpg
Aktie über 1000 Mark der Grossen Leipziger Strassenbahn vom 21. Mai 1900
T4D-M LVB.jpg
Autor/Urheber: CrazyD, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Großzug vom Leipziger Typ Tatra T4D-M
Neues logo lvb.svg
Logo der Leipziger Verkehrsbetriebe
Leipziger Verkehrsbetriebe Logo.png
Logo der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH
Pferdebahnwagen.jpg
Autor/Urheber: de:Benutzer:Appaloosa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pferdestraßenbahnwagen im Historischen Straßenbahnhof Leipzig-Möckern
J36 229 Bw Wittenberger Straße, ET 500.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Gewöhnlicher Leipziger Motorwagen Modell 1899/1900, Typ 13. Auch diese Wagen wurden mit nur einem Motor geliefert. Die Laufgestelle lieferten anfangs Union und dann Böker in Remscheid, die Wagenkästen baute die GLSt in eigener Werkstatt. Die Wagen 476 bis 505 bildeten eine Nachbauserie, sie wurden erst zwischen 1905 und 1907 geliefert. Zwischen 1911 und 1914 erhielten die Wagen neue elektrische Ausrüstungen mit zwei Fahrmotoren. Der Achsstand der Union-Laufgestelle wurden noch kurz vor dem Einsatzende 1926 auf 2300 mm vergrößert. Seit 1929 wurden nur noch wenige Wagen und nur in den Sommermonaten eingesetzt, 1934 begann die Ausmusterung. Der Wagen 500 wurde zum Schneepflugtriebwagen umgebaut, er erhielt die Arbeitswagennummer 5154. 1969 wurde er nach Rostock für das 750jährige Stadtjubiläum ausgeliehen, dafür erhielt er wieder etwa das Ursprungsaussehen mit Rostocker Anschriften. Zusätzlich musste er auf Regelspur umgespurt werden. Seit 1971 und damit rechtzeitig zum hundertsten Jubiläum der Leipziger Straßenbahn war der Wagen im GLSt-Anstrich und 1458 mm Spurweite betriebsfähig zurück im Leipziger Netz. Der verlängerte Achsstand wurde beibehalten, 1996 wurde der Wagen grundlegend mit neuen Fahrmotoren und Neuanstrich instandgesetzt.
Le sb beiwagen103 aussen.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Le sb typ30 1601 innen.jpg
(c) Appaloosa, CC BY-SA 3.0
Triebwagen Typ 30 von innen. Das Seil oben/links dient zur Betätigung einer Glocke. (Historischer Straßenbahnhof Leipzig-Möckern)
J36 225 Bw Wittenberger Straße, ET 349.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Vierfenstriger Breslauer Motorwagen Typ 11, der Unterschied zum Typ 12 ist praktisch nur der Hersteller. Die Wagen des Typs 12 wurden von der Waggonfabrik Falkenried in Hamburg geliefert, die des Typs 11 von der Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau. Die Wagen sind die zweite Triebwagenbauart der GLSt, beschafft zwischen 1897 und 1899. Die vier größeren Fenster wirken gefälliger als die sieben kleinen beim Typ 10, technisch änderte sich jedoch mit Union-Laufgestell und nur einem Fahrmotor nicht viel. Der Umbau zum Typ 25 1925/26 war nicht erfolgreich, es blieb bei sechs Wagen. Die übrigen 60 wurden 1926 ausgemustert und bis Mitte der Dreißiger verschrottet oder als Gartenlauben verkauft. Basis des Wiederaufbaus war eine 1987 in Markkleeberg West geborgene Laube, der Wiederaufbau dauerte von 1990 bis 2010.
Der Wagen ist als Zug der LAAG-Linie nach Gautsch, heute Markkleeberg West, beschildert, die GLSt führte den Betrieb für die rechtlich unabhängige LAAG. Eigene Fahrzeuge erhielt sie mit den Maximum-Triebwagen des Typs 24 erst 1909, eigene Beiwagen besaß das Unternehmen nie.
Leoliner 1 LVB.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Le sb typ13 50x steuerpult.jpg
(c) Appaloosa, CC BY-SA 3.0
Fahrschalter des Triebwagens 500 der ehemaligen Großen Leipziger Straßenbahn, Typ 13.
J36 219 Bw Wittenberger Straße, EB 308.jpg
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Siebenfenstriger Motorwagen der Großen Leipziger Straßenbahn, Erstausrüstung für den elektrischen Betrieb von 1896, später städtischer Typ 10. Der Wagenkasten entspricht etwa dem der zehn Jahre älteren Pferdebahnwagen des Typs 7a, die auch in den ersten zehn Jahren des elektrischen Betriebes als Beiwagen weitergenutzt wurden. Die von der Pferdebahn übernommenen Wagen sollten nicht umnummeriert werden, deshalb begann die GLSt für die Triebwagen mit einer neuen Nummernreihe ab 200. Die LPE hatte Wagennummern bis 172 vergeben. Die Wagen laufen auf »Union«-Laufgestellen mit einem Achsstand von nur 1800 Millimetern und nur einem Fahrmotor mit 18,4 kW. Wie der LESt-Wagen 64 aus demselben Jahr war auch der Wagen 308 nie Arbeitswagen oder gar Hühnerstall, er ist eine der ältesten in Deutschland erhaltenen Triebwagen mit originaler elektrischer Ausrüstung. Beide Wagen wurden schon 1924 für die museale Erhaltung hinterstellt. 1949 sollten beide Wagen doch verschrottet werden, doch verhinderten das traditions- und geschichtsbewusste LVB-Mitarbeiter.
Leipziger Aussenbahn AG 1000 Mk 1900.jpg
Aktie über 1000 Mark der Leipziger Aussenbahn AG vom 1. Juni 1900