Lapoutroie

Lapoutroie
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementColmar-Ribeauvillé
KantonSainte-Marie-aux-Mines
GemeindeverbandVallée de Kaysersberg
Koordinaten48° 9′ N, 7° 10′ O
Höhe329–1221 m
Fläche21,12 km²
Einwohner1.851 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte88 Einw./km²
Postleitzahl68650
INSEE-Code

Mairie Lapoutroie

Lapoutroie (deutsch Schnierlach, elsässisch Buderej, welsch Lè Peutraille) ist eine französische Gemeinde mit 1851 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé, zum 1997 gegründeten Kommunalverband Vallée de Kaysersberg und zum Kanton Sainte-Marie-aux-Mines.

Geografie

Lapoutroie liegt in einem Seitental der Weiss in den Vogesen. Die Straße von Colmar nach Saint-Dié führt über Lapoutroie. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.

Geschichte

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts hieß Lapoutroie Sconerloch. Die ersten Dorfbewohner waren wahrscheinlich Kohlenhändler, die sich entlang der Straße niederließen. 1348 hieß der Ort Poutroye und entwickelte sich fortan zu einem politischen Zentrum der Region. Dort wurden ein Gericht und ein Gefängnis etabliert und zum Tode verurteilte Verbrecher gehängt. Im frühen 16. Jahrhundert lebten dort ungefähr 70 Menschen, und 1632, in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges waren es 206. 1681 war die Einwohnerzahl auf 36 gesunken. 1681 fielen 18 Häuser in Ribeaugoutte einem Brand zum Opfer. Im Jahr 1732 wurde in Lapoutroie eine Anzahl von 876 Einwohnern verbucht. Am 2. September 1750 schlug am späten Nachmittag ein Blitz ein und zerstörte die Kirche, die auf 1502 datiert ist, und 22 weitere Häuser.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Schnierlach als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Rappoltsweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920072017
Einwohner2095[1]16011712181019112000210420491908

Sprache

Der Ort und seine Umgebung zählen zu den wenigen Gebieten im Elsass mit originär frankophoner Regionalsprache, dem Welche (dt. Welsch) oder Vosgien. Es handelt sich um einen galloromanischen Dialekt aus der Gruppe der Langues d’oïl, der eng mit dem Wallonischen verwandt ist.

Städtepartnerschaften

Mit der bretonischen Gemeinde Lannilis besteht eine Städtepartnerschaft.

Sehenswürdigkeiten

Im nördlichen Teil des Ortes befindet sich das Musée des Eaux de Vie, ein Schnapsmuseum das in der ehemaligen Poststation aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist. Anhand der Exponate kann die Herstellung von Schnaps und Likör von den Früchten bis zum fertigen Destillat nachvollzogen werden. Das Museum ist privat geführt. Freier Eintritt, Degustation möglich.

Kirche St. Richardis im Ortsteil Hachimette
Blick auf Lapoutroie
Musée des Eaux de Vie

Persönlichkeiten

  • Marcel Laurent (1913–1994), Radrennfahrer

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 718–721.

Weblinks

Commons: Lapoutroie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Rappoltsweiler

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Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Lapoutroie, Sicht von Sueden 01 09.jpg
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Sicht von Süden auf Lapoutroie; Haut-Rhin, Frankreich.
Musee des eaux de vie, Lapoutroie 01 09.jpg
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Schnapsmuseum (Musée des Eaux de Vie) in Lapoutroie; Haut-Rhin, Frankreich.
Hachimette, Église Sainte-Richarde 2.jpg
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Ostseite der Kirche St. Richardis in Hachimette, Gemeinde Lapoutroie
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La mairie de Lapoutroie