Landkreis Marktoberdorf

WappenDeutschlandkarte
Landkreis Marktoberdorf
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Marktoberdorf hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten:47° 47′ N, 10° 37′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Schwaben
Verwaltungssitz:Marktoberdorf
Fläche:540 km2
Einwohner:41.689 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte:77 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:MOD
Kreisschlüssel:09 7 41
Kreisgliederung:37 Gemeinden
Lage des Landkreises Marktoberdorf in Bayern
Karte
Karte
Altes Ortsschild: Landkreis Marktoberdorf

Der Landkreis Marktoberdorf gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Vor der Gebietsreform in Bayern Anfang der 1970er Jahre umfasste er 37 Gemeinden.[1] Das ehemalige Kreisgebiet liegt heute größtenteils im Landkreis Ostallgäu.

Geographie

Wichtige Orte

Die größten Orte waren Marktoberdorf, Obergünzburg, Unterthingau und Aitrang.

Nachbarkreise

Anfang 1972 grenzte der Landkreis im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Mindelheim und Kaufbeuren, an die kreisfreie Stadt Kaufbeuren sowie an die Landkreise Schongau, Füssen, Kempten (Allgäu) und Memmingen.

Geschichte

Bezirksamt

Das Bezirksamt Oberdorf wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Oberdorf und Obergünzburg gebildet.[2]

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Oberdorf am 1. Januar 1880 die Gemeinde Lengenwang des Bezirksamtes Füssen.

Am 26. Februar 1898 wurde das Bezirksamt Oberdorf in Bezirksamt Markt Oberdorf umbenannt.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Marktoberdorf (amtlich Markt Oberdorf).

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Marktoberdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern umgestaltet. Seine Gemeinde Ingenried wurde dem Landkreis Weilheim-Schongau im Regierungsbezirk Oberbayern zugeordnet. Die übrigen Gemeinden wurden mit dem größten Teil des Landkreises Kaufbeuren sowie dem Landkreis Füssen zum neuen Landkreis Marktoberdorf zusammengefasst, der am 1. Mai 1973 in Landkreis Ostallgäu umbenannt wurde.[4][5]

Landräte

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
186419.452[6]
188521.744[7]
190023.443[8]
191025.582[8]
192526.885[9]
193925.240[10]
195040.846[11]
196038.000[12]
197141.900[13]

Gemeinden

Die 37 Gemeinden des Landkreises Marktoberdorf vor der Gemeindereform.[14][15] Heute noch existierende Gemeinden sind fett geschrieben.

frühere Gemeindeheutige Gemeindeheutiger Landkreis
AitrangAitrangLandkreis Ostallgäu
AltdorfBiessenhofenLandkreis Ostallgäu
BayersriedEggenthalLandkreis Ostallgäu
BernbachBidingenLandkreis Ostallgäu
BertoldshofenMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
BidingenBidingenLandkreis Ostallgäu
BlöcktachFriesenriedLandkreis Ostallgäu
BurgObergünzburgLandkreis Ostallgäu
EbenhofenBiessenhofenLandkreis Ostallgäu
EbersbachObergünzburgLandkreis Ostallgäu
FriesenriedFriesenriedLandkreis Ostallgäu
GeisenriedMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
GörisriedGörisriedLandkreis Ostallgäu
HopferbachUntrasriedLandkreis Ostallgäu
HuttenwangAitrangLandkreis Ostallgäu
ImmenthalGünzachLandkreis Ostallgäu
IngenriedIngenriedLandkreis Weilheim-Schongau
KraftisriedKraftisriedLandkreis Ostallgäu
LengenwangLengenwangLandkreis Ostallgäu
LeuterschachMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
Marktoberdorf, StadtMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
Obergünzburg, MarktObergünzburgLandkreis Ostallgäu
OberthingauUnterthingauLandkreis Ostallgäu
ReinhardsriedUnterthingauLandkreis Ostallgäu
RemnatsriedStötten a.AuerbergLandkreis Ostallgäu
Rettenbach a.AuerbergRettenbach a.AuerbergLandkreis Ostallgäu
RiederMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
Ronsberg, MarktRonsbergLandkreis Ostallgäu
RuderatshofenRuderatshofenLandkreis Ostallgäu
SteinbachStötten a.AuerbergLandkreis Ostallgäu
Stötten a.AuerbergStötten a.AuerbergLandkreis Ostallgäu
SulzschneidMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
Thalhofen an der WertachMarktoberdorfLandkreis Ostallgäu
Unterthingau, MarktUnterthingauLandkreis Ostallgäu
UntrasriedUntrasriedLandkreis Ostallgäu
WaldWaldLandkreis Ostallgäu
WillofsObergünzburgLandkreis Ostallgäu

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MOD zugewiesen. Die Kfz-Kennzeichen der Landkreise Marktoberdorf und Füssen (FÜS) blieben nach der Auflösung dieser Landkreise am 1. Juli 1972 noch für einige Jahre gültig. Insbesondere wegen heftiger Proteste aus dem vormaligen Landkreis Füssen galt erst seit dem 1. August 1979 für den gesamten Landkreis uneingeschränkt das Kfz-Kennzeichen OAL.

Seit dem 10. Juli 2013 ist das Unterscheidungszeichen MOD im Landkreis Ostallgäu wieder erhältlich (Kennzeichenliberalisierung).

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 518.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  4. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 778 f.
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  8. a b www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  14. Michael Rademacher: Landkreis Marktoberdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (Memento desOriginals vom 27. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de (abgerufen am 14. Juli 2010)

Literatur

  • Richard Dertsch: Landkreis Marktoberdorf (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Schwaben, Bd. 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953

Auf dieser Seite verwendete Medien

Germany, Federal Republic of location map January 1957 - October 1990.svg
Autor/Urheber: TUBS, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte der Bundesrepublik Deutschland. Diese Karte zeigt die Bundesrepublik im Gebietsstand zwischen Januar 1957 bis Oktober 1990.
Landkreis Marktoberdorf.png
Autor/Urheber:

unbekannt, Bearbeitet von: Tegernbach

, Lizenz: PD-Schöpfungshöhe

locator map of the former (1970) districts (Landkreise) in Bavaria, Germany

Kraftisried - Raiggers - altes Ortsschild.JPG
Autor/Urheber: Flodur63, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Raiggers, Kraftisried - altes Ortsschild
Landkreis Marktoberdorf Vektor.png
Autor/Urheber:

Florian Schwippl

, Lizenz: CC-0 1.0

Wappen des Landkreises Marktoberdorf