Kunsthochschule für Medien Köln

Kunsthochschule für Medien Köln
Gründung1989, Eröffnung 1990
Trägerschaftstaatlich
OrtKöln
BundeslandNordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
LandDeutschland Deutschland
RektorMathias Antlfinger[1]
Studierende409[2]
Mitarbeiterca. 140
davon wissensch.ca. 60
Websitewww.khm.de

Die Kunsthochschule für Medien Köln (kurz KHM) ist eine 1990 eröffnete staatliche Kunsthochschule in Köln mit dem Studienschwerpunkt Mediale Künste.

Geschichte

Die KHM geht auf eine Initiative der sozialdemokratischen Landesregierung Nordrhein-Westfalens zurück. Anfang der 1980er setzte sich die damalige Wissenschaftsministerin Anke Brunn für die Schaffung einer Kunsthochschule in Köln ein. Aber anstatt die Kölner Werkschulen zur dritten Kunstakademie in Nordrhein-Westfalen zu ernennen, entschloss man sich, die Werkschulen zu schließen und eine Kunsthochschule für Medien neu zu gründen.[3]

Der Studienbetrieb begann am 15. Oktober 1990 zunächst mit Zusatz- und Weiterbildungsstudiengängen. Ab 1994 wurde der 8-semestrige Diplomstudiengang Audiovisuelle Medien angeboten, der im Sommersemester 2011 in Mediale Künste umbenannt und auf 9 Semester erweitert wurde. Seit 2011 gibt es das Diplomstudium „Mediale Künste“ als grundständiges, 9-semestriges (Diplom 1) und als postgraduales, 4-semestriges (Diplom 2) Angebot. Ziel beider Angebote ist ein anspruchsvolles Projektstudium, das jedem Studierenden die freie Wahl und individuelle Kombination von künstlerischen Schwerpunkten ermöglicht.

Die Aufnahme des Lehrbetriebes begann in der provisorischen Unterbringung im Overstolzenhaus und am Peter-Welter-Platz 2. In den folgenden 15 Jahren gab es immer wieder Diskussionen um den Standort. Eine Ansiedlung in der Peripherie Kölns wurde ausgeschlossen, denn die KHM müsse in einem zentralen, urbanen Umfeld dauerhaft verankert sein. Daher wurden zwischenzeitlich bis zu sieben weitere Gebäude um den Peter-Welter-Platz und den Filzengraben angemietet. Ende 2005 wurde der Neubaukomplex am Filzengraben bezogen. Im März 2024 fand die Standortfrage mit der Anmietung des Gebäudes am Heumarkt 14 ihren Abschluss.[4]

Studium

Aulagebäude der Kunsthochschule für Medien Köln

Die Bereiche exMedia, Film, Kunst und Wissenschaft sind der organisatorische Überbau einer vernetzten Lehre. Sie fördert gezielt die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Feldern, auf die sich die Studierenden im Hauptstudium bzw. Zusatz- und Weiterbildungsstudium spezialisieren können: von der Fotografie, über Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilm, Animation, Video- und Lichtkunst, Kamera und Bildgestaltung, Design, Sound, Klang, Kunst im öffentlichen Raum, Literarisches Schreiben, Architektur, experimenteller Informatik, hin zu Theorie, Ästhetik und Geschichte der Maschinen, der Künste und der Medien. Die studentische Arbeit ist projektorientiert und findet in Ateliers, Studios und Laboren statt; begleitet von Vorlesungen und Seminaren, die die historischen und theoretischen Grundlagen der medialen Künste vermitteln. Die Mensa-Betreuung für Studierende und Beschäftigte erfolgt durch das Kölner Studierendenwerk.

Die KHM hat im Jahresdurchschnitt etwa 380 Studierende, die von einem internationalen Professoren- und Mitarbeiterteam sowie einem Netzwerk aus Fellows und Gastdozenten betreut werden. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Hochschulen, kulturellen Institutionen, Festivals, Ausstellungsorganisatoren sowie der Medien- und Filmwirtschaft fördert diese Ausbildung.

Studienschwerpunkte

Das Studium ist durch drei Bereiche organisiert: exMedia, Film, Kunst und Kunst- und Medienwissenschaft, denen folgende Studienschwerpunkte angehören:

  • Animation / 3D-Animation / Games
  • Bildgestaltung / Kamera / Montage
  • Drehbuch / Dramaturgie / Literarisches Schreiben
  • Experimenteller Film / Videokunst
  • Künstlerische Fotografie
  • Klangkunst / Sound Art
  • Kreatives Produzieren / TV-Formate / Live-Regie
  • Kunst- und Medienwissenschaften
  • Kunst im öffentlichen Raum / Performance / Installation
  • Politik der Netze und Apparate / Interface / Code
  • Regie für Spiel- und Dokumentarfilm

Promotionsprogramm

Die Kunsthochschule für Medien Köln bietet mit ihrer 2004 verabschiedeten Promotionsordnung die Möglichkeit zur philosophischen Dissertation. Angeboten werden folgende Promotionsfächer:

  • Experimentelle Informatik
  • Filmgeschichte und -wissenschaft
  • Kunstwissenschaft
  • Queer Studies /Transversale Ästhetik

Feste Reihen / Veranstaltungen (Auswahl)

  • Glasmoog – Raum für Kunst & Diskurs/Ausstellungsraum an der KHM (im ganzen Jahr)
  • KHM auf der Art Cologne (jährlich)
  • Tage der Offenen Tür/Rundgang an der KHM (jedes Sommersemester)
  • Soundart-Reihen (Nocturne bis 2016/17, ab 2017 soundings)
  • Filmreihen (jedes Semester mit Abschluss- und Debütfilmen der Absolventen)
  • Showcase (Einmal jährlich lädt die Kunsthochschule für Medien Köln die Film-, Fernseh- und Medienbranche zur Sichtung der aktuellen Produktion nach Köln ein. Sie zeigt geladenen Produzenten, Redakteuren, Festivalleitern, Förderern und Journalisten eine Auswahl von Spiel- und Dokumentarfilmen. Zusätzlich werden Stoffe für lange Filme in einem Pitch vorgestellt.)

Kooperationspartner

  • Das Zentrum für Internationales Kunstmanagement CIAM (Center of International Arts Management) wurde im Mai 2005 als Gemeinschaftseinrichtung der Musikhochschule Köln, der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunsthochschule für Medien Köln gegründet und bietet u. a. den MA-Studiengang „Kunstmanagement“ an.
  • Mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme in St. Augustin unterhält die Kunsthochschule eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informatik und experimentellen Computerkunst.
  • 1996–2018 bestand eine Vereinbarung mit der Escuela Internacional de Cine y TV (EICTV) in San Antonio de los Baños in Cuba zum gegenseitigen erfolgreichen Austausch von Studierenden.
  • Seit 2008 besteht eine Kooperation mit dem ISAP-Programm des DAAD (Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften), das ein Teilstudium an der Universidad Nacional de Colombia (UNAL) in Bogotá (Kolumbien) fördert.

Weitere Kooperationen: Bezalel Academy of Arts and Design (Jerusalem), Universidad Nacional de Colombia (Bogotà); Cité Internationale des Arts (Paris), Mecad (Barcelona), Korea National University of Arts (Seoul, Korea). Zahlreiche punktuelle Austauschbeziehungen mit Hochschulen in Frankreich, Italien, den Niederlanden, Skandinavien, Schweiz, UK, Japan, China, USA und weitere.

Von derzeit mehreren Tausend zentral erfassten Produktionen ist mehr als ein Drittel in Zusammenarbeit mit Partnern weltweit entstanden.

Preise an der KHM

Das Ehepaar Alfred und Hedwig Neven DuMont stiftete von 1998 bis 2015 den Spiridon-Neven-DuMont-Preis für eine herausragende junge Künstlerpersönlichkeit innerhalb der Studierenden der Kunsthochschule für Medien. Seit 2012 stiftet der Verein der Freunde der KHM den Kunstpreis der Freunde der KHM (7.500 Euro) und ermöglicht Förderstipendien zu 2.000 Euro. Weiterhin unterstützt die Gleichstellung der KHM mit 1000 Euro jedes Jahr den Förderpreis für FLINTA* in Kooperationen mit dem Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln, dem Museum Morsbroich in Leverkusen und dem Literaturhaus Köln.

Bekannte ehemalige Professoren

Bekannte Absolventen und ehemalige Mitarbeiter

Künstler:

Filmemacher:

Autoren:

Musiker:

Hochschullehrer:

Weblinks

Commons: Kunsthochschule für Medien Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • khm.de – Website der Kunsthochschule für Medien Köln

Einzelnachweise

  1. Kunsthochschule für Medien vom 17. Mai 2022: Mathias Antlfinger neuer Rektor der KHM, abgerufen am 24. Mai 2022
  2. Über uns - KHM. In: khm.de. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  3. Peter C. Slansky: Filmhochschulen in Deutschland. Geschichte – Typologie – Architektur. edition text + kritik, München, 2011. ISBN 978-3-86916-116-7
  4. Juliane Kuhn: Symbolische Schlüsselübergabe der Handwerkskammer zu Köln an die KHM. In: Kunsthochschule für Medien Köln. 26. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.

Koordinaten: 50° 56′ 2,5″ N, 6° 57′ 44,3″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kunsthochschule für Medien Köln GlasmoogNeubau.jpg
Autor/Urheber: Foto: KHM, Lizenz: CC BY-SA 4.0
a photo of one of the buildings of Academy of Media Arts Cologne, the so-called "Aula building", taken at night
Logo of the Academy of Media Arts Cologne.svg
Logo of the Academy of Media Arts Cologne
Flagge Köln.svg
Flagge der Stadt Köln
Beschreibung des Wappens: Die Stadt Köln führt das in der Anlage abgebildete Wappen. Die Hauptsatzung gibt keine Auskunft über die Blasonierung. „Unter rotem Schildhaupt, darin balkenweise drei goldene dreiblättrige Kronen, in Silber 11 schwarze Flammen (5:4:2).“
Beschreibung der Flagge gemäß Hauptsatzung:„Die Flagge der Stadt Köln ist rot-weiß längs gestreift.“ Tatsächlich muss die Beschreibung wie folgt lauten:„Die Flagge ist rot-weiß quergestreift im Verhältnis 1 : 1 mit dem kleinen Stadtwappen in der Mitte.“

§ 2 Absatz 1 und 4 der Hauptsatzung der Stadt Köln