Kunstgeschichtliche Städtebücher

Kunstgeschichtliche Städtebücher war der Titel einer vom E. A. Seemann-Verlag in Leipzig herausgegebenen Buchreihe.

Geschichte und Zielsetzung

1959 veröffentlichte der Seemann-Verlag ein kleines Taschenbuch über Görlitz, das den Auftakt einer neuen Buchreihe bilden sollte. Aufgabe dieser Reihe war es, „die Kunstgeschichte einzelner Städte der DDR sowie von Touristenzielen zu beschreiben.“[1] Nach Angaben des Verlages sollte in den Büchern „ein lebendiges Bild der Entstehungsgeschichte des Ortes und seiner künstlerischen Äußerung vermittelt werden in Zusammenhang mit der allgemeinen kunsthistorischen Entwicklung und im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse. Sowohl die gesamte Stadtanlage, die Bauwerke, Parks, Bildhauerwerke, aber auch bedeutende Kunstwerke in Museen und Kirchen“[2] sollten dabei Berücksichtigung finden. Ein „besonderes Augenmerk“ wurde „auch den bereits ausgeführten und geplanten Bauunternehmungen im Sinne einer sozialistischen Neugestaltung und einer hygienisch, technisch und verkehrsmäßig verbesserten Weiterentwicklung des Siedlungswesens geschenkt.“[3] Zunächst noch namenlos, erhielt die Reihe erst mit dem Erscheinen eines Bandes über die Stadt Tangermünde im Jahre 1965 den Titel Kunstgeschichtliche Städtebücher, der von nun an auf dem Vorsatztitel auftauchte. Sie knüpfte inhaltlich an die früher vom selben Verlag edierte Reihe Berühmte Kunststätten an, deren letzte Ausgabe über Hanau 1951 erschienen war. Mit einem Band über die Stadt Dresden wurden die Kunstgeschichtlichen Städtebücher, die zum Teil in mehreren Auflagen erschienen waren, 1991 eingestellt. Anschließend versuchte der Verlag, die Berühmten Kunststätten wiederzubeleben, was aber nicht gelang. Es kamen lediglich drei Bände (über Schwerin, Weimar und Güstrow) heraus, von denen der über die Stadt Schwerin lediglich eine Neuauflage des bereits in der Reihe der Kunstgeschichtlichen Städtebücher erschienenen Buches war.

Gestaltung und Aufbau der Bände

Die Ausgaben verfügten als Reisebegleiter über ein handliches Taschenbuchformat und waren mit zahlreichen Schwarzweißabbildungen und Grundrissen versehen. Die zumeist von Kunsthistorikern verfassten und nach Stilepochen gegliederten Texte wurden durch ein ausführliches Literaturverzeichnis ergänzt. Anfangs mit einem flexiblen farbigen Kunststoffeinband ausgestattet, wurden später kartonierte Einbände üblich, die in der Regel einen Schutzumschlag verfügten.

Erschienene Ausgaben

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Siehe hierzu das Vorwort in dem Band Meißen von Arndt Reichel, erschienen 1964
  2. Vorwort im Band Meißen von Arndt Reichel, Leipzig 1964
  3. Vorwort im Band Meißen von Arndt Reichel, Leipzig 1964