Kostüm (Darstellende Kunst)
Unter einem Kostüm versteht man in der darstellenden Kunst eine besondere Form der Kleidung und des Schmucks der Darsteller. Zusätzlich kann Frisur oder Körperbemalung Teil des Kostüms sein.
Für die Gestaltung der Kostüme sind gegebenenfalls Kostümbildner zuständig. Besonders extensiv finden Kostüme Verwendung in Kostümfilmen und als Theaterkostüme.
Geschichte und Funktion
Theaterkostüme werden seit der griechischen Antike von den Darstellern getragen. Ein einteiliges Ganzkörperkostüm erlaubte in der griechischen Tragödie schnelle Rollenwechsel. Schmuck, Farben und weitere Accessoires erlaubten die Verwandlung in verschiedene Figuren.
- Schauspieler in einer Tragödie, 3. Jh. v. Chr.
- Schauspieler in einem römischen Mosaik aus Pompeji, 1. Jh. n. Chr.
Bis zur Renaissance wurde das Kostüm als rein dienende Kleidung genutzt: Kostümierung ist ein Mittel, den visuellen Eindruck einer bestimmten Kultur in Zusammenhang mit einer bestimmten zeitlichen Epoche zu erzeugen bzw. zusammen mit der Bühnengestaltung zu verstärken. Außerdem ermöglichen Kostüme, Aussagen über das Alter, die Persönlichkeit, die soziale Klasse, den Beruf und Geschlechterrolle der Figuren sowie über Tages- und Jahreszeit und die Wetterverhältnisse der Szene zu treffen. In der Renaissance kommt die Aufgabe hinzu, verschiedene Nationalitäten und auch Charaktereigenschaften zu verdeutlichen.[1] Im Gegensatz zum Kostüm, das im Karneval getragen wird, ist das Kostüm in der darstellenden Kunst dennoch kein reiner Selbstzweck, sondern dient zur Unterstützung der Figur. Daneben werden Kostüme auch benutzt, um bestimmte Ausdrucksformen, Haltungen, Proteste auszudrücken.
- Kostümentwurf (um 1807)
- Kostümentwurf (um 1929)
- Zeichnung eines Ballettkostüms, 1890
Siehe auch
Literatur
- Ulrike Dembski (Hrsg.): Verkleiden – Verwandeln – Verführen. Bühnenkostüme aus der Sammlung des Österreichischen Theatermuseums. Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum. Wien 2011, ISBN 978-3-85033-468-6.
- Annemarie Bönsch: Kostüm. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 11, Leipzig 1907, S. 537–539. (zeno.org)
Weblinks
- Liste der Kostümmuseen in Europa
- Von Parish-Kostümbibliothek Im Stadtmuseum München
- Literatur von und über Kostüm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Die dienende Haut ( vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Choregos and actors, Roman mosaic.
Costume designs for Le Triomphe de Trajan, opera by Louis-Luc Loiseau de Persuis and Jean-François Le Sueur. Disenfranchised Dacian nobility: Prosper Dérivis as "Decebalus" (second from left); Alexandrine-Caroline Branchu as "Dacian Princess, daughter of Sigiman".
Autor/Urheber: Picture taken by Marcus Cyron, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mosaik mit der Darstellung zweiwe Schauspieler in einer tragischen Szene; weitere 33 Teile des Mosaiks sind erhalten; aus Lorium; verschiedenfarbige Natursteine; 3. Jh.; 1843 für die Antikensammlung Berlin erworben, Inventarnummer Mos. 8.
Autor/Urheber: G.dallorto, Lizenz: Attribution
Drag Queen Cassandra Casbah bei einem Auftritt auf der „presidio anticlericale“, einer antiklerikalen Veranstaltung, am Piazza XXIV Maggio in Mailand, am 2. Juni 2012.
Costume design for Gianetta - The Gondoliers
Actors at the Bristol Renaissance Faire in Bristol, Wisconsin, parade in their Elizabethan clothing, Sir Willouby d'Eresby (Patrick Bailey), and Lady Elizabeth Wolley (Cathy Smoot).