Koblenzer Brauerei

Koblenzer Brauerei GmbH

RechtsformGmbH
Gründung2012
Unternehmen geht auf eine Brauerei aus dem Jahr 1689 zurück
SitzKoblenz, Deutschland
LeitungJörn Metzler, Thomas Beer
Mitarbeiterzahl62 (2013)[1]
Umsatz6,64 Mio. EUR (2013)[1]
BrancheBrauerei
Websitewww.koblenzer.de

Die Koblenzer Brauerei GmbH (früher Königsbacher Brauerei) ist eine Brauerei in Koblenz. Angefangen hat das traditionsreiche Unternehmen 1689 mit dem Brauen von Bier im „Alten Brauhaus“ in der Koblenzer Altstadt. 1885 wurde der Betrieb an den Königsbach verlegt, der im Süden der Stadt dem Rhein zufließt. Seit 1992 gehörte die Königsbacher Brauerei zum Unternehmensverbund von Karlsberg. Zum 1. Januar 2010 übernahm die Bitburger Holding die nationalen Vertriebs- und Markenrechte der Sorten „Königsbacher“ und „Nette Edel Pils“, die internationalen Marken- und Vertriebsrechte gehörten jedoch weiterhin zu Karlsberg. Zum 1. Januar 2012 verkaufte Karlsberg die Braustätte am Königsbach an Privatpersonen aus Koblenz.

Koblenzer Brauerei aus östlicher Sicht
Die Brauerei in Stolzenfels
Aktie über 1000 RM der Königsbacher Brauerei AG vom 1. Februar 1928

Lage

Die Koblenzer Brauerei befindet sich im Stadtteil Stolzenfels. Der ehemalige Name Königsbacher leitete sich von dem bereits genannten Gewässer ab, das nahe der Brauerei in den Rhein mündet. Die Bundesstraße 9 führt unmittelbar an der Brauerei vorbei. Außerdem besitzt sie an der linken Rheinstrecke eine eigene Bahnbetriebsstelle mit dem Namen Königsbach (b Kapellen-Stolzenfels). Dort ist an das rheinseitige Gleis ein weiteres Gleis angeschlossen, auf dem Züge beladen werden können.[2]

Geschichte

Das Alte Brauhaus in der Koblenzer Altstadt
(c) Bundesarchiv, Bild 195-0331 / CC-BY-SA 3.0
Produktionsanlagen im Jahr 1953
Kühlwaggon der Brauerei

Eine erste Brauerei wurde 1689 im „Alten Brauhaus“ in der Koblenzer Altstadt gegründet. In dem ehemaligen „Rathaus Monreal“ wurde nun von den Koblenzern Bier eigenständig gebraut. Grundlage war das Bierprivileg des Kurfürsten Lothar von Metternich von 1608, in dem der Stadt Koblenz das Recht zur eigenen Herstellung von Bier gegeben wurde. Nach der französischen Besetzung von Koblenz übernahm 1814 Johann Stahl das Brauhaus.

1884 kaufte Josef Thillmann das „Alte Brauhaus“ und gründete 1885 die „Bierbrauerei Josef Thillmann“. Den Produktionsort verlegte er an den heutigen Standort am Königsbach im Süden von Koblenz.

Im Jahr 1900 firmierte das Unternehmen zur „Königsbacher Brauerei AG“ um und erwarb im gleichen Jahr die „Prümm’sche Brauerei“ in Niedermendig. Dem folgte 1913 der Kauf der „Nassauer Union-Brauerei“ in Nassau (Lahn) und 1938 der Erwerb der „J. Bubser Brauerei zur Nette“ in Weißenthurm. Letztere hatte zwischen 1914 und 1923 die Braurechte der Brauereien „Leifert“ in Andernach, „Volz“ in Dierdorf, „Masson“ in Hillesheim und der Brauerei der Brüdergemeine in Neuwied erworben und in die Brauerei zur Nette eingegliedert. 1965 kaufte die Königsbacher Brauerei die „Gebr. Fuchs - Kirchberger Brauhaus“ in Kirchberg (Hunsrück) und 1971 die Mehrheit an der „Hirschbrauerei AG“ in Düsseldorf.

Das im Jahr 1970 von Königsbacher erbaute Tankhaus gehört zu den größten Europas. 1974 folgte die Inbetriebnahme einer voll automatisierten Füllanlage für Edelstahlfässer, die erste Anlage dieser Art in Deutschland, und 1974 wurde eine eigene Kläranlage in Betrieb genommen. Der Anschluss an den Unternehmensverbund der Karlsberg Brauerei folgte 1992. Seit 1997 wird das Nette Edel Pils in der Königsbacher gebraut.

Im Jahr 2010 übernahm die Bitburger Holding die Vertriebs- und Markenrechte der Biermarken „Königsbacher“ und „Nette Edel Pils“. Die Produktionsstätte verblieb jedoch bei der Braustätte in Koblenz, die weiterhin zu Karlsberg gehörte. Dort sollten zudem Biere gebraut und abgefüllt werden, die bislang in der Karlsberg-Brauerei im französischen Saverne produziert wurden und für ausländische Märkte bestimmt waren.[3] Die Marke Zischke verblieb auch bei Karlsberg.

Zum 1. Januar 2012 verkaufte Karlsberg die Brauerei am Königsbach an Egon Heckmann, geschäftsführender Gesellschafter des Rhenser Mineralbrunnens, und an Isabell Schulte-Wissermann (Rechtsanwältin). Die beiden Eigentümer gründeten die Koblenzer Brauerei GmbH. Die Verträge mit der Bitburger Brauerei über die Marken- und Vertriebsrechte bleiben gültig.[4] Bereits ab dem 7. Dezember waren die Biere der Koblenzer Brauerei GmbH im Handel erhältlich. Diese Biere werden unter dem Namen „Koblenzer“ vermarktet und sind als Pils oder als Weizen erhältlich.[5]

Anfang der 2020er Jahre wurden Pläne veröffentlicht, das Tankhochhaus der Brauerei (das niemals vollständig ausgebaut worden war) zu einem Hotel umzubauen und auf einem Teil des Areals neue Wohngebäude zu errichten.[6]

Königsbacher Brauerei GmbH & Co KG ab 2010

Logo der Königsbacher Brauerei GmbH & Co KG
Sicht vom Rhein auf die Brauerei

Ab 2010 hat sich die Unternehmensstruktur der Königsbacher Brauerei GmbH & Co. KG stark geändert. Seit dem Jahr 1992 gehörte das Unternehmen zum Karlsberg Unternehmensverband. Dieser verkaufte 2010 die Marken- und Vertriebsrechte der Königsbacher Brauerei GmbH & Co KG für die Biere mit dem Markennamen Königsbacher und Nette an die Bitburger Braugruppe. Zum 1. Januar 2012 verkaufte Karlsberg auch das Brauhaus in Koblenz an Privatinvestoren.

Sponsoring

Die Koblenzer Brauerei unterstützt als Sponsor verschiedene kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz, und verschiedene Sportvereine, unter anderem den Fechtclub, den Fußballverein FC Rot-Weiß Koblenz, die American-Football-Mannschaft Red Knights und die Handballvereine HC Koblenz und Vallendar. Darüber hinaus engagiert sich die Brauerei im sozialen und karitativen Bereich.

Wappen

Das Wappen der Königsbacher Brauerei wird von einer Krone, einem Kreuz und dem typischen Königsbacher-Glas geprägt. Die Krone ist das Zeichen der Heiligen Maria, zugleich Patronin der Stadt Koblenz. Das Kreuz, welches auch im Stadtwappen vorkommt, bezieht sich auf das Wappen von Kurtrier und steht damit für die damalige Zugehörigkeit. Das mit einer Gerstenähre dekorierte Bierglas an der Spitze steht für das Reinheitsgebot, nach dem die Biere hergestellt werden.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Königsbacher Brauerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Koblenzer Brauerei GmbH Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2013, abgerufen im elektronischen Bundesanzeiger.
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschebahn.comISR Infrastrukturregister (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.), deutschebahn.com, abgerufen am 12. Januar 2012.
  3. Karlsberg: Bitburger kauft Königsbacher. In: Saarbrücker Zeitung. 21. Januar 2010, abgerufen am 8. August 2022.
  4. Schließung vom Tisch: Königsbacher Brauerei bleibt erhalten. In: Rhein-Zeitung. 19. August 2011, abgerufen am 8. August 2022.
  5. Neues Bier vom Königsbach: „Koblenzer Pils“ ab Mittwoch im Handel. In: Rhein-Zeitung. 5. Dezember 2011, abgerufen am 8. August 2022.
  6. https://mittelrheingold.de/bauen-am-mittelrhein-in-koblenz-und-bingen-boomt-es/

Koordinaten: 50° 19′ 18,2″ N, 7° 35′ 9″ O

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Kühlwaggon der Königsbacher Brauerei, ausgestellt auf der Fahrzeugschau 150 Jahre deutsche Eisenbahn in Bochum-Dahlhausen
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Logo der Königsbacher Brauerei in Koblenz

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Koblenzer Brauerei: Luftaufnahme aus östlicher Richtung
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Der Firmenlogo der Koblenzer Brauerei

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Die Königsbacher Brauerei in Koblenz-Stolzenfels, Deutschland.
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Das Alte Brauhaus von Königsbacher, in Koblenz, Deutschland.
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Koblenzer Brauerei Königsbacher vom Rhein gesehen
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Unbekannte Autoren und Grafiker; Scan von Auktionshaus Vladimir Gutowski

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Aktie über 1000 RM der Königsbacher Brauerei AG vom 1. Februar 1928

Bundesarchiv Bild 195-0331, Rheinbefliegung, Kapellen-Stolzenfels - Koblenz-Oberwerth.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 195-0331 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Rheinbefliegung der Alliierten 1953