Kleisthaus

Kleisthaus in der Mauerstraße in Berlin-Mitte

Das Kleisthaus ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Mauerstraße 53 in Berlin-Mitte.

Geschichte

Das Kleisthaus wurde im Jahr 1912 vom Architekten Bodo Ebhardt als Sitz der Bankgesellschaft von der Heydt entworfen. Ebhardt gilt als einer der erfolgreichsten Architekten Deutschland um die Jahrhundertwende.[1] Der Name des Gebäudes erinnert an Heinrich von Kleist, der von 1810 bis zu seinem Suizid im November 1811 im Vorgängerbau eine Wohnung anmietete.[1] Das heutige Kleisthaus wurde bis 1936 von der Bankgesellschaft genutzt, anschließend zog die Deutsche Landesbankenzentrale ein, die dort bis 1942 residierte. Im Jahr 1943 übernahm das benachbarte Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda das Gebäude. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus u. a. durch das Deutsche Rote Kreuz genutzt, um Flüchtlingen Unterschlupf zu gewähren. Danach folgte eine lange Leerstandsphase. Nach einem Umbau von 1997 bis 2000, bei dem unter der Federführung des Architekten Josef Paul Kleihues der Hof erdgeschossig überbaut und um eine Fensterachse verkürzt wurde, zog schließlich das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein.[2]

Seit März 2001 ist das Kleisthaus Sitz des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Es fungiert als Kultur- und Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung.

Architektur

(c) Bundesarchiv, Bild 183-S98822 / Richter / CC-BY-SA 3.0
Das Kleisthaus 1950

Das neoklassizistische Gebäude besitzt einen markanten Mittelrisalit, der durch Pilaster gestützt wird. Die Fassade ist mit Muschelkalk verkleidet und mit Reliefs des figürlichen Bildhauers Georg Kolbe verziert. Eines zeigt Kleist, ein anders eine Amazone. Das Erdgeschoss ist mit Bossenwerk ausgestaltet.

Verkehr

Die Anbindung des Kleisthauses an öffentliche Verkehrsmittel erfolgt durch die U-Bahn-Linie U6 und U2 mit den Haltestellen Stadtmitte oder Mohrenstraße. Eine Anfahrt ist auch mit der U5 möglich (Haltestelle Brandenburger Tor).

Weblinks

Commons: Kleisthaus (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Informationen zum Kleisthaus auf behindertenbeauftragter.de, abgerufen am 7. Juni 2020.
  2. Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: Kleisthaus. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).

Koordinaten: 52° 30′ 45,2″ N, 13° 23′ 7,3″ O

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Berlin, Mitte, Mauerstraße, Kleisthaus.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Kleisthaus in der Mauerstraße 53 in Berlin-Mitte, heute Komplex des Bundesministerium für Arbeit und Soziales gehörig und Sitz des Pressezentrums. Es wurde 1912-1913 vom Architekten Bodo Ebhardt für das Bankhaus von der Heydt & Co erbaut. Das neoklassizistische Gebäude ist benannt nach dem Dichter Heinrich von Kleist, der in einem Vorgängerbau an diesem Ort gewohnt hatte. Die Fassade wird geprägt von einem giebelgekrönten Mittelrisalit, der durch ionische Kolosaalpilaster gegliedert wird. Das Sockelgeschoss ist rustiziert, die Obergeschosse sind mit Muschelkalkstein verkleidet sowie mit einzelnen rustizierten Steinen aufgelockert. Der Bauschmuck (darunter ein Reliefporträt von Kleist und eine Amazonendarstellung) stammt vom Bildhauer Georg Kolbe, der auch eine an Kleist erinnernde bronzene Relieftafel schuf. Das Gebäude wurde ab 1936 von der Deutschen Landesbankenzentrale genutzt und 1942 in den benachbarten Komplex des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Proaganda integriert. In der DDR-Zeit saß hier das DRK. Das Haus wurde 1997-2000 durch den Architekten Josef Paul Kleihues umgebaut. Es ist als Baudenkmal gelistet.
Bundesarchiv Bild 183-S98822, Berlin, Gedenkstätte Heinrich v. Kleist, Mauerstraße 53.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-S98822 / Richter / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Gedenkstätten berühmter Männer in Berlin

In der Mauerstrasse 53, wo sich heute das Hauptamt für Volksbildung des demokratischen Magistrats befindet, wohnte der Dichter Heinrich von Kleist vom Herbst des Jahres 1809 bis zu seinem Tode am 21. November 1811.

Aufn:Illus-Richter 9-13.7.50