Katzenartige

Katzenartige

Katzenartige: Oben: Fossa und Leopard, Mitte: Tüpfelhyäne und Halsstreifenmanguste, unten: Pardelroller und Afrikanische Zibetkatze

Systematik
Klasse:Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse:Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung:Laurasiatheria
ohne Rang:Ferae
Ordnung:Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung:Katzenartige
Wissenschaftlicher Name
Feliformia
Hay, 1930

Die Katzenartigen (Feliformia) sind eine zur Ordnung der Raubtiere gehörende Unterordnung mit etwa 130 Arten. Sie sind die Schwestergruppe der Hundeartigen (Caniformia) und umfassen neben den eigentlichen Katzen (Felidae) als größter Gruppe mehrere weitere Familien.

Merkmale

Katzenartige haben für gewöhnlich kürzere, aber stärkere Schädel als die Hundeartigen. Ihre Eckzähne sind stärker entwickelt und die Anzahl der hinteren Backenzähne ist reduziert.

Stammesgeschichte

Unter den Katzenartigen lassen sich die Schleichkatzen mit der Gattung Pappictidopis aus der Shanghuan-Formation in China und den in Kanada gefundenen Gattungen Pristinictis und Ravenictis schon ab dem frühen Paläozän nachweisen. Die Zugehörigkeit zu den Katzenartigen wird hier aus der Verringerung der Anzahl der Backenzähne auf zwei geschlossen. Zu den ausgestorbenen Katzenartigen, die nicht den Katzen selbst zugeordnet werden, gehören vor allem die Nimravidae und Barbourofelidae. Beide Gruppen ähnelten den Säbelzahnkatzen, die allerdings den echten Katzen zugeordnet werden. Die ältesten echten Katzen gehörten der etwa ozelotgroßen Gattung Proailurus an, die vor etwa 30 Millionen Jahren im Oligozän und im frühen Miozän in Europa lebten.

Von den Katzenartigen erreichten nur die Katzen, die Nimravidae, die Barbourofelidae und die Hyänen (Chasmaporthetes) den amerikanischen Kontinent. Alle anderen Katzenartigen blieben auf die Alte Welt beschränkt.

Systematik

Die Systematik der Katzenartigen und vor allem die Einordnung einzelner Gruppen variiert über die Zeit. Nach aktuellem Stand umfassen sie folgende heute noch lebenden Familien:

Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Beziehungen zeigt das folgende Kladogramm:[1]

 Feliformia 

Pardelroller (Nandiniidae)


   
 Viverroidea 

Schleichkatzen (Viverridae)


   

Hyänen (Hyaenidae)


   

Mangusten (Herpestidae)


   

Madagassische Raubtiere (Eupleridae)





 Feloidea 

Linsangs (Prionodontidae)


   

Katzen (Felidae)





Drei weitere Familien, die Percrocutidae, die Nimravidae und die Barbourofelidae, sind im Miozän bzw. im Pliozän ausgestorben.

Literatur

  • Thomas S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850761-5.
  • Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Band 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1.
  • Don E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Einzelnachweise

  1. Alexandre Hassanin, Géraldine Veron, Anne Ropiquet, Bettine Jansen van Vuuren, Alexis Lécu, Steven M. Goodman, Jibran Haider, Trung Thanh Nguyen: Evolutionary history of Carnivora (Mammalia, Laurasiatheria) inferred from mitochondrial genomes. PLOS One, 16. Februar 2021. doi:10.1371/journal.pone.0240770.

Weblinks

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top row, left: Fossa (Cryptoprocta ferox); right: Leopard (Panthera pardus)

Second row, left: Spotted hyena (Crocuta crocuta); right: Stripe-necked mongoose (Herpestes vitticollis)

third row, left: Two-spotted palm civet (Nandinia binotata); right: African civet (Civettictis civetta)