Kashiwa Reysol

Kashiwa Reysol
Logo
Basisdaten
NameKashiwa Reysol
(jap:柏レイソル)
SitzKashiwa, Japan
Gründung1. April 1992 (Hitachi: 1940)
Farbengelb-schwarz
PräsidentJapanJapan Shinjiro Kasai
Websitereysol.co.jp
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerJapanJapan Masami Ihara
SpielstätteSankyo Frontier Kashiwa Stadium
Plätze15,109
LigaJ1 League
202317. Platz
Heim
Auswärts

Kashiwa Reysol (japanisch 柏レイソル) ist ein japanischer Profi-Fußballverein und spielt derzeit in der J1 League, der höchsten Spielklasse des japanischen Fußballs. Der Verein, der aus einer Werksmannschaft des Hitachi-Konzerns hervorging und seine Heimspiele im Sankyo Frontier Kashiwa Stadium in Kashiwa (Präfektur Chiba) austrägt, war Mitte der 1970er-Jahre einer der erfolgreichsten Vereine des Landes. Im Jahr 2011 gelang dem Verein als Aufsteiger der erstmalige Gewinn der J. League.

Vereinsgeschichte

Gegründet wurde Reysol im Jahre 1940 als Hitachi Ltd. Soccer Club in der Stadt Koganei, einem Vorort von Tokio. 1966, nur ein Jahr nach der Gründung der ersten landesweiten Fußballliga Japan Soccer League, zog die Mannschaft an ihren heutigen Standort nach Kashiwa. Dort erlebte Hitachi Mitte der 70er-Jahre die erfolgreichste Zeit: mit einem Meistertitel und zwei Siegen im Kaiserpokal zählten sie neben Yanmar Diesel (heute Cerezo Osaka) und Mitsubishi (heute Urawa Red Diamonds) zu den besten Mannschaften des Landes. Dieser Ruhm verblasste aber bald, sodass der Klub Anfang der 1990er-Jahre, als die Gründung einer Profiliga vereinbart wurde, keine große Rolle mehr spielte.

Obwohl Hitachi also bei der Premiere der J. League nicht von der Partie war, wurde die Professionalisierung der Fußballabteilung vorangetrieben: der Verein wurde 1992 unter dem Namen Kashiwa Reysol neu gegründet und mit neuem Wappen und Maskottchen versehen. Der Name Reysol leitet sich von den spanischen Wörtern rey (König) und sol (Sonne) ab, ein versteckter Hinweis auf Hitachi (日立), das sich mit dem Zeichen 日 (Sonne) schreibt. Der Konzern blieb auch, anders als bei den meisten anderen Vereinen, alleiniger Besitzer und Hauptsponsor des Vereins.

Um den Aufstieg in die J. League doch noch zu erreichen, wurde noch im selben Jahr der brasilianische Nationalspieler Careca vom SSC Neapel verpflichtet, der bald zum Star der Liga avancierte. So war es dann auch hauptsächlich Carecas Verdienst, dass Reysol 1995 (zusammen mit Cerezo Osaka) endgültig in die J. League aufstieg, die der Verein erst zehn Jahre später wieder verlassen musste.

Dort gelang es dem Verein bisher allerdings nicht, an die erfolgreichen Jahre in den 70ern anzuknüpfen: lediglich ein Sieg im Yamazaki Nabisco Cup (dem japanischen Ligapokal) 1999 und ein zweiter Platz in der Rückrunde 2000 (ein Sieg und damit die Teilnahme am Meisterschaftsfinale wurde erst durch eine Niederlage am letzten Spieltag verpasst) stehen für den Klub zu Buche und in den letzten Jahren musste Kashiwa vermehrt gegen den Abstieg kämpfen.

2005 gelang es den Hitachi-Managern, einen hochkarätigen Zugang zu tätigen: für 2,5 Millionen Euro wurde França von Bayer 04 Leverkusen verpflichtet. Trotzdem landete Reysol auf dem 16. von 18 Plätzen und musste somit in die Relegation gegen den Zweitligisten Ventforet Kofu. Dort unterlag man überraschend eindeutig mit 1:2 und 2:6. Somit hat Kashiwa 2006 in der zweiten Division gespielt.

2006 verließen viele Stammspieler wie Tomokazu Myōjin, Mitsuru Nagata, Kishō Yano, Yukio Tsuchiya, Yasuhiro Hato und Keiji Tamada den Verein, und so musste die Mannschaft neu aufgebaut werden. Kashiwa löste den Vertrag mit Hiroshi Hayano auf und verpflichtete Nobuhiro Ishizaki als neuen Trainer. Für die kommende Saison, in der Kashiwa den zweiten Platz erreichte und sich somit die Rückkehr in die 1. Liga sicherte, wurde Yūta Minami als Kapitän erklärt.

Die Spielzeit 2007 gestaltete sich überraschend: Kashiwa startete am ersten Spieltag gegen Júbilo Iwata mit einem 4:0-Sieg und konnte sich in der folgenden Zeit an der Spitze der Liga halten. Torwart Yuta Minami gelang eine herausragende Bilanz von 17 Spielen ohne Gegentor, was u. a. dazu führte, dass der Verein nach 34 Spieltagen einen erfolgreichen achten Platz belegte und somit den Liga-Verbleib sicherte.

Im Jahr 2008 sollte der im Vorjahr erreichte Erfolg allerdings nicht wiederholt werden, obwohl es zu Beginn relativ gut aussah. Denn noch am 15. Spieltag stand die Mannschaft auf dem dritten Platz, konnte aber danach zweieinhalb Monate kein Spiel gewinnen. Das führte dazu, dass der Abstand zu einem Relegationsplatz nur noch drei Punkte, und zu einem Abstiegsplatz vier Punkte betrug. Doch am 28. Spieltag folgte die Wende, als man gegen Ōmiya Ardija einen 0:4-Auswärtserfolg einfuhr. Dem Neuling Yūsuke Murakami gelang bei diesem Spiel etwas Außergewöhnliches, denn er war nach Zico erst der zweite Spieler, der bei seinem Debüt einen Hattrick erzielen konnte. Letztendlich gelang ein durchschnittlicher, aber dennoch erneut liga-erhaltender elfter Saisonplatz. Außerdem erreichte Reysol das Finale des Emperor’s Cup, das sie aber mit 0:1 nach Verlängerung gegen Gamba Osaka verloren. In der Saison 2009 stieg Reysol in die zweite Liga ab, 2010 erreichte der Klub als Meister den direkten Wiederaufstieg in die J. League.

RundeDatumGegnerPlatzResultatTorschütze
4. Runde2. Nov. 08Thespa KusatsuKashiwa-no-ha1-0Suganuma
5. Runde15. Nov. 08Kyoto Sanga F.C.Toyama1-0Popo
Viertelfinale20. Dez. 08Sanfrecce HiroshimaMomotaro Stadium (Okayama)3-2Koga, Suganuma, Franca
Halbfinale29. Dez. 08FC TokyoShizuoka Stadium Ecopa2-1Franca, Lee
Finale1. Jan. 09Gamba OsakaNational Stadium (Tokio)0-1

In der Saison 2011 gewann der Verein völlig überraschend den Meistertitel in der J. League. Bis zum letzten Spieltag stand noch ein Trio aus den drei Mannschaften Nagoya Grampus, Gamba Osaka und Reysol fast punktgleich auf den ersten drei Tabellenplätzen. Dabei lag Reysol nur einen Punkt vor dem Zweiten Nagoya Grampus und zwei Punkte vor Gamba Osaka. Da am letzten Spieltag aber alle drei Teams gewannen, änderte sich an dieser Platzierung nichts mehr und Reysol wurde nach einem 3:1-Sieg gegen die Urawa Red Diamonds Meister. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte der J. League ein Verein nach dem Gewinn der zweiten Liga in der nächsten Saison Meister in der ersten Liga.[1] Durch den Gewinn der Meisterschaft war Kashiwa Reysol gleichzeitig als Gastgeberteam für die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2011 in Japan qualifiziert.

Bei der Klub-Weltmeisterschaft trat Reysol im Eröffnungsspiel gegen den Vertreter Ozeaniens, Auckland City FC, an und gewann dieses Spiel mit 2:0. Damit traf das Team im Viertelfinale auf den nordamerikanischen Vertreter CF Monterrey aus Mexiko. Nach Ende der regulären Spielzeit stand es, nachdem Leandro Domingues noch zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung für Reysol getroffen hatte, 1:1. Die Verlängerung blieb torlos, sodass das Spiel im Elfmeterschießen entschieden wurde. Nachdem der Torwart Kashiwas, Sugeno, einen Strafstoß parierte und ein Mexikaner nur den Pfosten traf, gewann Reysol das Elfmeterschießen mit 4:3. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft allerdings 1:3 gegen den brasilianischen FC Santos. Somit kam es im Spiel um Platz 3 zu einem rein asiatischen Duell, bei dem Kashiwa dem katarischen Al-Sadd gegenüberstand, der sich als Sieger der AFC Champions League qualifiziert hatte. Nachdem sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung keine Tore gefallen waren, kam es erneut zum Elfmeterschießen. Hier gelang es dem katarischen Torwart Saqr, den Schuss von Ryōhei Hayashi zu parieren. Da alle anderen Schützen verwandelten, verlor Kashiwa das Elfmeterschießen mit 3:5. Die Mannschaft belegte am Ende also den vierten Platz.

Erfolge

als Hitachi

  • Japan Soccer League: 1971
  • Japan Soccer League Division 2: 1990/91
  • JSL Cup: 1976
  • Kaiserpokal: 1972, 1975

als Kashiwa Reysol

Sankyo Frontier Kashiwa Stadium

Stadion

Der Verein trägt seine Heimspiele im Sankyo Frontier Kashiwa Stadium in Kashiwa in der Präfektur Chiba aus. Das Stadion, dessen Eigentümer Kashiwa Reysol ist, hat ein Fassungsvermögen von 15.109 Zuschauern. Koordinaten: 35° 50′ 54″ N, 139° 58′ 31″ O

Aktueller Kader

Stand: März 2024[2]

Nr.PositionName
1JapanJapanTWHaruki Saruta
2JapanJapanABHiromu Mitsumaru
3BrasilienABDiego
4JapanJapanABTaiyo Koga (C)ein weißes C in blauem Kreis
5JapanJapanMFTomoki Takamine
6JapanJapanMFYūto Yamada
9JapanJapanSTYūki Mutō
10BrasilienMFMatheus Sávio
11JapanJapanMFKōta Yamada
13JapanJapanABTomoya Inukai
14JapanJapanMFTomoya Koyamatsu
15JapanJapanSTKosuke Kinoshita
16JapanJapanABEiichi Katayama
17NiederlandeNiederlandeSTJay-Roy Grot
19JapanJapanSTMao Hosoya
21JapanJapanTWMasato Sasaki
22JapanJapanABHiroki Noda
23JapanJapanABWataru Iwashita
Nr.PositionName
24JapanJapanABNaoki Kawaguchi
25JapanJapanMFFumiya Unoki
27JapanJapanMFKoki Kumasaka
28JapanJapanMFSachirō Toshima
29JapanJapanMFTakuya Shimamura
31JapanJapanTWTatsuya Morita
32JapanJapanABHiroki Sekine
33JapanJapanMFEiji Shirai
34JapanJapanMFTakumi Tsuchiya
35JapanJapanSTHidetaka Maie
38JapanJapanMFYugo Masukake
43JapanJapanMFMohammad Farzan Sana
45JapanJapanSTOta Yamamoto
46JapanJapanTWKenta Matsumoto
47JapanJapanSTWilliam Owie
48JapanJapanMFKazuki Kumasawa
50JapanJapanABYūgo Tatsuta

Trainerchronik

TrainerNationvon
Tokuei SuzukiJapan Japan1. Februar 196531. Januar 1966
Masayoshi MiyazakiJapan Japan1. Februar 196631. Januar 1967
Kotaro HattoriJapan Japan1. Februar 196731. Januar 1970
Hidetoki TakahashiJapan Japan1. Februar 197031. Januar 1977
Takahito KoJapan Japan1. Februar 197731. Januar 1979
Mutsuhiko NomuraJapan Japan1. Februar 197931. Januar 1982
Yoshiki NakamuraJapan Japan1. Februar 198231. Januar 1985
Yoshikazu NagaokaJapan Japan1. Februar 198530. Juni 1989
Hiroyuki UsuiJapan Japan1. Juli 198931. Januar 1993
Zé SérgioBrasilien Brasilien1. Februar 199310. August 1995
AntoninhoBrasilien Brasilien11. August 199531. Januar 1996
NicanorBrasilien Brasilien1. Februar 199631. Januar 1998
Akira NishinoJapan Japan1. Februar 199830. Juli 2001
Steve PerrymanEngland England1. August 20018. August 2002
Marco AurélioBrasilien Brasilien1. Juli 200231. Januar 2004
Tomoyoshi IkeyaJapan Japan1. Februar 200431. Juli 2004
Hiroshi HayanoJapan Japan1. August 200431. Januar 2006
Nobuhiro IshizakiJapan Japan1. Februar 200631. Januar 2009
Shinichiro TakahashiJapan Japan1. Februar 200914. Juli 2009
Masami IharaJapan Japan15. Juli 200930. Juli 2009
Nelsinho BaptistaBrasilien Brasilien1. August 200931. Januar 2015
Tatsuma YoshidaJapan Japan1. Februar 201531. Januar 2016
Milton MendesBrasilien Brasilien1. Februar 201612. März 2016
Takahiro ShimotairaJapan Japan12. März 201613. Mai 2018
Nozomu KatōJapan Japan14. Mai 201810. November 2018
Ken IwaseJapan Japan10. November 201831. Januar 2019
Nelsinho BaptistaBrasilien Brasilien1. Februar 201917. Mai 2023
Masami IharaJapan Japan17. Mai 2023

Saisonplatzierung

SaisonsLigaPlatzJ. League CupKaiserpokal
1995J112.2. Runde
19965.Halbfinale4. Runde
19977.ViertelfinaleViertelfinale
19988.Gruppenphase4. Runde
19993.SiegerHalbfinale
20003.2. Runde4. Runde
20016.2. Runde3. Runde
200212.Viertelfinale3. Runde
200312.Gruppenphase4. Runde
200416.Gruppenphase4. Runde
200516.Gruppenphase5. Runde
2006J22.  4. Runde
2007J18.Gruppenphase4. Runde
200811.GruppenphaseFinalist
200916.Gruppenphase3. Runde
2010J21.  4. Runde
2011J11.1. Runde4. Runde
20126.HalbfinaleSieger
201310.Sieger4. Runde
20144.Halbfinale3. Runde
201510.ViertelfinaleHalbfinale
20168.GruppenphaseAchtelfinale
20174.GruppenphaseHalbfinale
201817.Halbfinale3. Runde
2019J21.  Gruppenphase3. Runde
2020J17.2. Platz-
202115.Gruppenphase3. Runde
20227.Gruppenphase4. Runde
202317.Gruppenphase2. Platz
2024

Auszeichnungen

Spieler des Jahres

Nachwuchsspieler des Jahres

Elf des Jahres

Weblinks

Commons: Kashiwa Reysol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. fifa.com: Kashiwa Reysol hält Japans Farben hoch@1@2Vorlage:Toter Link/de.fifa.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 5. Dezember 2011. Abgerufen am 19. Dezember 2011
  2. Kader Kashiwa Reysol. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 16. März 2024.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kit body Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP
Kit socks Kashiwa Reysol 2023 HOME FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 HOME FP
Kashiwa Reysol.svg
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo

Kit left arm Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP
Kit socks Kashiwa Reysol 2021 AWAY FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2021 AWAY FP
Kit body Kashiwa Reysol 2023 HOME FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 HOME FP
Kit right arm Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP
Kit right arm Kashiwa Reysol 2023 HOME FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 HOME FP
Kit shorts Kashiwa Reysol 2023 HOME FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 HOME FP
Kit left arm Kashiwa Reysol 2023 HOME FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 HOME FP
Kit shorts Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP.png
Autor/Urheber: Kk123456123456, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kashiwa Reysol 2023 AWAY FP
Kashiwa20120311-1.JPG
Autor/Urheber: Waka77, Lizenz: CC0
Hitachi-Kashiwa Soccer Stadium