Karl Wegener (Baumeister)

Karl Wegener (auch Carl Wegener) (* 11. Juni 1846 im Forsthaus Mindenwald / Kreis Minden; † 25. Juni 1914 in Fulda) war ein deutscher Eisenbahn-Ingenieur, Baumeister, Architekt und Unternehmer sowie Vereins- und Verbandsfunktionär.

Wegener war Ingenieur, Baumeister und Architekt in Fulda.[1][2] Er führte den Titel Privatbaumeister. In seiner gleichnamigen Firma Karl Wegener stellte er Ziegel und Backsteine her und vertrieb diese als Baustoffhändler.[3] Das Unternehmen befand sich auf dem Areal zwischen Buttlarstraße und Boyneburgstraße, auf dem sich heute ein Seniorenzentrum und ein Gesundheitszentrum befinden.[4]

Nach Wegener benannt ist die von ihm errichtete Villa Wegener auf dem Frauenberg in Fulda, unterhalb des gleichnamigen Klosters. Wegener hatte die Villa von 1903 bis 1904 als Domizil für sich und seine Familie erbaut und am 27. April 1904 bezogen. Das "Jugendstil-Juwel", Klosterweg 8, bekam nach seiner Restaurierung 2015 den Hessischen Denkmalschutzpreis. Auf dem Frauenberg stehen weitere fünf von ihm erbaute Villen.[3] 1900 errichtete Wegener das ehemalige Jüdische Altenheim in Fulda.[5] Auch das ehemalige jüdische Rabbinat und Wohnhaus von Michael Cahn und dessen Sohn Leo Cahn, beide Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Fuldas, wurde 1902/1903 nach Plänen von Wegener errichtet, ebenso wie die ehemalige Polizeiwache Sturmiusstraße.[6][7] Typisch für die Bauten Wegeners sind ihre rechteckigen Ecktürmchen mit abgesetztem Pyramidenhelm.

Wegener war von 1904 bis 1913 Präsident des Rhönklubs. Unter seiner Präsidentschaft erschien 1912 erstmals die Mitgliederzeitschrift Die Rhön[8] und wurde der Verein 1913 in Gaue eingeteilt.[9]

Von 1906 bis 1910 hatte Wegener die Geschäftsführung des Zentralausschusses und damit den Vorsitz des Verbands Deutscher Touristenvereine inne.[1] Während seiner Amtszeit vergrößerte sich der Verband (1908: 60 Vereine mit 160.000 Mitgliedern) und firmierte 1908 in Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine um.[10][11]

Wegener war bis zu seinem Tod Mitglied des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde.[12][13]

Literatur

  • Michael Mott: Baumeister / Rhönklubpräsident Karl Wegener - Ideenreicher Baumeister mit Vorliebe für Türmchen; in: "Fuldaer Köpfe" oder "Menschen unserer Heimat" (Bd. I), Parzellers Buchverlag, Fulda, 2007, ISBN 978-3-7900-0396-3, S. 273–276.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Deutscher Wanderverband (Hrsg.): „125 Jahre Wandern und mehr“, Michael Imhof Verlag, Petersberg, 2008, ISBN 978-3-86568-221-5, S. 170
  2. https://osthessen-news.de/serien/abgestaubt/onuabgestaubt_081017.html
  3. a b http://www.villa-wegener.de/text.htm
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fulda.de
  5. http://www.naturfreunde-lauterbach.de/downloads/files/basalt01.15.pdf
  6. http://fuldawiki.de/fd/index.php?title=J%C3%BCdisches_Leben_in_Fulda
  7. https://osthessen-news.de/n1111940/fulda-zeichen-wider-das-vergessen-gedenktafel-an-rabbiner-haus.html
  8. ZDB-ID 555117-1
  9. http://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/DDR-Gebirge-Laendergrenzen-Wiedervereinigung;art765,9268832
  10. http://www.wanderverband.de/conpresso/_rubric/index.php?rubric=Verband+Die-Geschichte
  11. Deutscher Wanderverband (Hrsg.): „125 Jahre Wandern und mehr“, Michael Imhof Verlag, Petersberg, 2008, ISBN 978-3-86568-221-5, S. 10
  12. Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Jahrgang 1913/14. Kassel, 1914, S. 12
  13. http://www.vhghessen.de/mhg/1913_14/1913_14_01_012.htm