Kabinett Murayama

Kabinett Murayama
81. japanisches Kabinett
dai-81-dai naikaku
Das Kabinett nach der Amtseinführungszeremonie für die Minister
Premierminister
naikaku sōri-daijin
Tomiichi Murayama
Legislaturperiode130.–133. Kokkai
(40. Shūgiin, 16.–17. Sangiin)
Ernannt durchKaiser Akihito
Bildung30. Juni 1994
Ende8. August 1995
Dauer1 Jahr und 39 Tage
VorgängerKabinett Hata
NachfolgerKabinett Murayama (Umbildung)
Zusammensetzung
Partei(en)LDP-SPJ-NPS-Koalitionsregierung
ji-sha-sa renritsu seiken
Minister21 (1 Rücktritt, 1 Wechsel)
Staatssekretäre3 parlamentarische Vizechefs des Kabinettssekretariats
23 „parlamentarische Vizeminister“
Repräsentation
Shūgiin
261/500

(bei Premierswahl 29.6.1994)[1]
Sangiin
163/252

(30.9.1994)[2]

Das Kabinett Murayama (jap. 村山内閣, Murayama naikaku) regierte Japan unter Führung von Premierminister Tomiichi Murayama vom 30. Juni 1994 bis zu einer Kabinettsumbildung am 8. August 1995. Das Koalitionskabinett von Liberaldemokratischer Partei (LDP), Sozialistischer Partei (SPJ) und Neuer Partei Sakigake (NPS) war die erste japanische Regierung unter Führung eines sozialistischen Premierministers seit 1948, wenngleich die LDP die relative Mehrheit der Sitze der Nationalversammlung besaß. Letztere hatte bei der Shūgiin-Wahl 1993 ihre absolute Mehrheit verloren und saß unter den Anti-LDP-Koalitionskabinetten Hosokawa und Hata in der Opposition. Nachdem die Regierungsparteien SPJ und NPS im April 1994 ihren Austritt aus der Hosokawa-Koalition erklärten, regierte Tsutomu Hata mit den verbliebenen Parteien als Minderheitsregierung. Unter diesen Umständen vereinbarten LDP, SPJ und NPS die Bildung eines neuen Kabinetts unter sozialistischer Führung, sodass die LDP in die Regierung zurückkehren konnte und Murayama im Juni 1994 zum Premierminister gewählt wurde. Besonders kritisiert wurde diese Regierung für ihr Krisenmanagement infolge des Erdbebens von Kōbe im Januar 1995; bei der Sangiin-Wahl im Juli des Jahres musste die SPJ herbe Verluste verzeichnen.

Staatsminister

Kabinett Murayama – vom 30. Juni 1994 bis zur Kabinettsumbildung am 8. August 1995
AmtNameBildParteiFaktion
PremierministerTomiichi MurayamaSPJ(Seikōken)
JustizministerIsao MaedaLDPObuchi
Außenminister
Stellvertretender Premierminister
Yōhei KōnoYōhei KōnoLDP(Miyazawa)
FinanzministerMasayoshi TakemuraNPS
BildungsministerKaoru YosanoKaoru YosanoLDPWatanabe
Gesundheits- und SozialministerShōichi IdeNPS
Minister für Landwirtschaft, Forsten und FischereiTaichirō ŌgawaraLDPWatanabe
Minister für Internationalen Handel und IndustrieRyūtarō HashimotoLDPObuchi
VerkehrsministerShizuka KameiShizuka KameiLDPMitsuzuka
PostministerŌide ShunSPJ
ArbeitsministerManzō HamamotoSPJ
BauministerNosaka KōkenSPJShinsei Kenkyūjo
Innenminister
Vorsitzender der Nationalen Kommission für Öffentliche Sicherheit
Hiromu NonakaHiromu NonakaLDPObuchi
ChefkabinettssekretärKōzō IgarashiSPJ
Leiter der Behörde für Management und KoordinationTsuruo YamaguchiSPJSeikōken
Leiter der VerteidigungsbehördeTokuichirō TamazawaTokuichirō TamazawaLDPMitsuzuka
Leiter des WirtschaftsplanungsamtsMasahiko KōmuraMasahiko KōmuraLDPKōmoto
Leiterin der Behörde für Wissenschaft und TechnologieMakiko TanakaMakiko TanakaLDP
Leiter der UmweltbehördeShin Sakurai
bis 14. August 1994
LDPMitsuzaka
Sōhei Miyashita
ab 14. August 1994
Sōhei MiyashitaLDPMitsuzuka
Leiter der Behörde für StaatslandKiyoshi OzawaLDPMiyazawa
Leiter der Behörde für die Entwicklung Hokkaidōs
Leiter der Behörde für die Entwicklung Okinawas
Sadatoshi Ozato
bis 20. Januar 1995
Sadatoshi OzatoLDPMiyazawa
Kiyoshi Ozawa
ab 20. Januar 1995
LDPMiyazawa
Staatsminister für KatastrophenschutzSadatoshi Ozato
ab 20. Januar 1995
Sadatoshi OzatoLDPMiyazawa

Anmerkung: Premierminister und Parteivorsitzende gehören während ihrer Amtszeit offiziell keiner Faktion an.

Rücktritt/Wechsel

  • Der Leiter der Umweltbehörde Sakurai trat am 14. August 1994 nach beschönigenden Aussagen über Japans Rolle im Zweiten Weltkrieg zurück.
  • Der Leiter der Behörde für die Entwicklung Hokkaidōs und Okinawas Ozato wurde kurz nach dem Erdbeben von Kōbe zum Staatsminister für Katastrophenschutz berufen. Seinen bisherigen Posten übernahm Kiyoshi Ozawa.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Protokoll Nr. 1 des 129. Kokkai. (Memento des Originals vom 28. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kokkai.ndl.go.jp kokkai.ndl.go.jp
  2. Liste der Mitgliederzahlen der Fraktionen nach Sitzung. sangiin.go.jp

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