Julius Bruck (Mediziner)

Julius Bruck, um 1880
Grab von Julius Bruck auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Breslau
Das Urethroscop und Stomatoscop.

Julius Bruck (* 6. Oktober 1840 in Breslau, Provinz Schlesien; † 20. April 1902 in Breslau) war ein deutscher Zahnarzt und Forscher. Durch seine Entwicklung des Stomatoscops zur Durchleuchtung der Zähne und des Urethroscops zur Durchleuchtung der Blase durch galvanisches Glühlicht gilt er als Pionier der Endoskopie.

Leben und Wirken

Bruck war ein Sohn des Breslauer Zahnarztes Jonas Bruck (1813–1883). Er studierte Medizin und Zahnmedizin an der Universität Breslau in Berlin, Bonn und Paris; bestand im Jahr 1858 in Berlin die Staatsprüfung als Zahnarzt, promovierte im Jahr 1866 bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Doktor der Medizin und erwarb im Jahr 1870 die Approbation als Arzt. Im Jahr 1859 wurde er Assistenzarzt in der Zahnarztpraxis seines Vaters in Breslau, habilitierte sich im Jahr 1871 in der Medizinischen Fakultät in Breslau mit der Habilitationsschrift Beiträge zur Pathologie und Histologie der Zahnpulpa. Eine zahnärztliche Abhandlung behufs seiner Habilitation als Privat-docent der Hochlöblichen medicinischen Fakultät der Königlichen Universität zu Breslau und erhielt im Jahr 1891 den Professorentitel.

Die Beisetzung fand auf dem Jüdischen Friedhof in Breslau statt.

Werke

  • Nonnulla de illa vi, quam uroscopia ad diagnosin morborum habet. Storch, Breslau 1859 (Dissertation, Universität Breslau, 1859).
  • Das Urethroscop zur Durchleuchtung der Blase und ihrer Nachbartheile – und das Stomatoscop zur Durchleuchtung der Zähne und ihrer Nachbartheile durch galvanisches Glühlicht. Maruschke & Behrendt, Breslau 1867; französisch 1868.
  • Die angeborenen und erworbenen Defekte des Gesichtes, der Kiefer, des harten und weichen Gaumens, auf künstlich plastischen Wege geschlossen, und für Aerzte, Chirurgen und Zahn-Aerzte dargestellt. Kern, Breslau 1870.
  • Beiträge zur Histologie und Pathologie der Zahnpulpa. Eine zahnärztliche Abhandlung. Kern, Breslau 1871 (Habilitationsschrift, Universität Breslau, 1871).

Literatur

  • Bruck, Julius. In: Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 1. Auflage. Band 2: Bohacz–Ebhardt. K. G. Saur, München 1995, ISBN 3-598-23162-8, S. 149.
  • Markus Eric Walter: Der Wund- und Zahnarzt Julius Bruck (1840–1902), sein „Urethroscop“ und „Stomatoscop“ und deren Bedeutung für die Entwicklung der Endoskopie. Inaugural-Dissertation, Frankfurt am Main 2003.
  • Barbara Bruziewicz-Mikłaszewska: Professor Julius Bruck (1840–1902) Wrocław physician and dentist-pionier of european endoscopy – on his 100 death anniversary. Prace Historyczne, Katedra i Zakład Protetyki Stomatologicznej AM we Wrocławiu, Breslau 2003. (polnisch: dbc.wroc.pl PDF; 205 kB).
  • Thaddäus Zajaczkowski, Andreas Paul Zamann: Julius Bruck (1840–1902). Sein Beitrag zur Weiterentwicklung der Endoskopie. Der Urologe, Band 42, Nr. 1, 2002, S. 35–39.
  • Julius Pagel: Bruck, Julius. In: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1901, Sp. 258.
  • Bruck, Julius. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.

Weblinks

Commons: Julius Bruck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Grab des Zahnarztes Jonas Bruck (1813-1883) auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Breslau
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Title page of "Das Urethroscop zur Durchleuchtung der Blase und ihrer Nachbartheile und das Stomatoscop zur Durchleuchtung der Zähne und ihrer Nachbartheile durch galvanisches Glühlicht". Breslau: Maruschke & Berendt 1867
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Julius Bruck (1840-1902), dentist from Breslau (Wrocław)