John Simon, 1. Viscount Simon
John Allsebrook Simon, 1. Viscount Simon, GCSI, GCVO, OBE, PC (* 28. Februar 1873 in Manchester; † 11. Januar 1954 in London) war ein britischer Jurist und Politiker.
Leben
Simon erhielt seine Ausbildung am Fettes College, Edinburgh sowie an der Universität Oxford und wurde 1899 am Inner Temple als Barrister zugelassen.
1906 wurde er als Liberaler erstmals ins Parlament gewählt. 1910 wurde er als Solicitor-General in die Regierung Asquith berufen und 1913 zum Attorney General befördert. Im Mai 1915 wurde er als Nachfolger von Reginald McKenna Innenminister in der neugebildeten Koalitionsregierung unter Asquith, trat aber nach einem Jahr aus Protest gegen die Einführung der Wehrpflicht zurück. Um Zweifel an seinem Patriotismus zu zerstreuen, diente er dann im Stab des Royal Flying Corps unter Hugh Trenchard.
Nach Kriegsende arbeitete Simon zunächst wieder als Barrister, nachdem er seinen Parlamentssitz verloren hatte. Von 1927 bis 1931 leitete er die Statutskommission für Britisch-Indien, die Empfehlungen für eine indische Verfassung ausarbeiten sollte. Bei der Spaltung der Liberalen Partei 1931 wurde Simon Vorsitzender der Nationalliberalen und später Außenminister in der Nationalen Regierung von Ramsay MacDonald. Unter MacDonalds Nachfolger Stanley Baldwin wurde er 1935 Innenminister und unter Chamberlain 1937 Chancellor of the Exchequer (bis 1940). In diesem Jahr wurde er als Viscount Simon zum Peer erhoben und zum Lordkanzler der Regierung Churchill ernannt. Da er jedoch zusammen mit Samuel Hoare als Hauptverantwortlicher für die gescheiterte Appeasement-Politik galt, wurde er nicht Mitglied des engeren Kriegs-Kabinetts. Dazu trug auch bei, dass er bei den Parteifreunden und anderen Politiker außerordentlich unbeliebt war und als Opportunist galt, der sich überall anbiederte.
Nach dem Labour-Wahlsieg 1945 zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Bei der Rückkehr Churchills an die Regierung im Jahre 1951 wurde ihm kein Ministerposten angeboten.
John Simon galt als Liebhaber des Schachspiels und Amateurspieler von beachtlicher Spielstärke. Auch in der Organisation des britischen Schachlebens war er aktiv.
Literatur
- John Allsebrook Simon: Retrospect. The Memoirs of Viscount Simon. Hutchinson, London 1952.
- Simon, Sir John Allsebrook. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 32: Pacific Ocean Islands – Zuloaga. London 1922, S. 498 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Zeitungsartikel über John Simon, 1. Viscount Simon in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- ausführlicher Artikel zu Simons Aktivitäten im Schach, Edward Winter auf chesshistory.com, abgerufen am 5. März 2021
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Titel neu geschaffen | Viscount Simon 1940–1954 | John Gilbert Simon |
Personendaten | |
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NAME | Simon, John, 1. Viscount Simon |
ALTERNATIVNAMEN | Simon, John Allsebrook |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Jurist und Politiker, Mitglied des House of Commons |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1873 |
GEBURTSORT | Manchester |
STERBEDATUM | 11. Januar 1954 |
STERBEORT | London |
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Royal Coat of Arms of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland in the style used by the Government of Queen Elizabeth II from 1952 to 2022 (as used in all places except Scotland).
“ | Quarterly, First and Fourth Gules three lions passant guardant in pale Or armed and langued Azure (for England), Second quarter Or a lion rampant within a double tressure flory counter-flory Gules (for Scotland), Third quarter Azure a harp Or stringed Argent (for Ireland), the whole surrounded by the Garter; for a Crest, the imperial crown Proper; for Supporters, dexter a lion rampant guardant Or crowned as the Crest, sinister a unicorn Argent armed, crined and unguled Proper, gorged with a coronet Or composed of crosses patée and fleurs de lys a chain affixed thereto passing between the forelegs and reflexed over the back also Or; Motto 'Dieu et mon Droit’ ('God and my Right') below the shield. | ” |
- PINCHES, J.H & R.V., The Royal Heraldry of England, 1974, Heraldry Today.