John Jervis, 1. Earl of St. Vincent

John Jervis, 1769
Sir John Jervis, um 1795

John Jervis, 1. Earl of St. Vincent, GCB PC (* 9. Januar 1735 in Meaford, Staffordshire; † 14. März 1823 in Rochetts) war ein britischer Admiral.

Leben

John Jervis trat schon als Knabe in die Marine ein (1749), nahm an der Eroberung von Quebec 1759 als Commander teil (Schlacht auf der Abraham-Ebene) und wurde 1760 Kapitän. Als Kommandant des Linienschiffs Foudroyant von 80 Kanonen erwarb er sich im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg großen Ruhm, namentlich am 27. Juni 1778 in der Schlacht vor Ouessant.

Nachdem es ihm 1782 gelungen war, die französische Pegase zu erobern, wurde Jervis als Knight Companion in den Bathorden aufgenommen und damit in den Ritterstand erhoben. Nach dem Frieden von 1783 wurde er ins House of Commons gewählt, wo er sich den Whigs anschloss. 1787 wurde er Konteradmiral; im Jahr darauf heiratete Jervis seine Cousine Martha Parker, die Ehe blieb kinderlos.

1793 erfolgte die Beförderung zum Vizeadmiral und Oberbefehlshaber in Westindien, wo er im Folgejahr die französischen Kolonien Martinique und Guadeloupe eroberte. 1795 wurde er Admiral und Oberbefehlshaber der Mittelmeerflotte.

In der Seeschlacht bei Kap St. Vincent schlug Jervis am 14. Februar 1797 an der Spitze von 15 Linienschiffen und vier Fregatten die 27 Linienschiffe und zehn Fregatten starke spanische Flotte und wurde hierfür zum Earl of St. Vincent und zum Baron Jervis, of Meaford in the County of Stafford, erhoben. Er verhinderte, dass die Meutereien von Spithead und Nore auf seine Flotte übergriffen, indem er eine bisher nicht dagewesene Disziplin gnadenlos einforderte und gegebenenfalls auch mit den damals üblichen Strafen erzwang.

Nachdem er das Flottenkommando wegen seiner schlechten Gesundheit aufgeben musste, wurde er im Ministerium Addington von 1801 bis 1804 Erster Lord der Admiralität (Marineminister). Aus einem Brief an das Board of Admiralty im Jahr 1801 ist folgender bemerkenswerter Satz von ihm überliefert:[1]

„Ich sage jetzt nicht, meine Herren, dass die Franzosen nicht kommen werden. Ich sage bloß, dass sie nicht übers Meer kommen werden.“

1801 wurde ihm außerdem der Titel Viscount St. Vincent verliehen, der wegen der Kinderlosigkeit von Jervis den besonderen Verleihungsvermerk erhielt, dass er bei Fehlen eines Erben auch auf die Kinder seiner Schwester Mary (um 1737–1828) übergehen könne. Von 1806 bis 1807 war Jervis Oberbefehlshaber der Kanalflotte, 1811 quittierte er seinen aktiven Dienst und sprach nur noch bis 1810 im Oberhaus über Angelegenheiten der Marine. 1815 wurde er zum Knight Grand Cross des Bathordens ernannt.

Er zog sich aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes und des Todes seiner Frau Martha 1816 mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Im Zuge der Krönung Georgs IV. 1821 wurde er noch zum Inhaber der höchsten Würde in der Royal Navy, zum Admiral of the Fleet, ernannt. Er starb am 14. März 1823 in Rochetts. Da er kinderlos blieb, beerbte ihn sein Neffe Edward Jervis Ricketts lediglich als Viscount St. Vincent, die beiden anderen Titel erloschen.

Ehrung

Einzelnachweise

  1. Ronald Andidora: Iron Admirals. Naval Leadership in the Twentieth Century. Greenwood Publishing Group, 2000, ISBN 978-0-313-31266-3, S. 3.

Weblinks und Quellen

VorgängerAmtNachfolger
Titel neu geschaffenEarl of St. Vincent
1797–1823
Titel erloschen
Titel neu geschaffenViscount St. Vincent
1801–1823
Edward Jervis
George SpencerErster Lord der Admiralität
1801–1804
Henry Dundas

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