Johann Hencke

Johann Hencke (* 3. Dezember 1697 in Geseke, Nordrhein-Westfalen; † 24. September 1766 in Wien) war ein österreichischer Orgelbauer.

Leben

Johann Hencke wurde von Henrich Mencke in Beckum ausgebildet. Anschließend ging er auf Wanderschaft und kam um 1722 nach Wien. Nachdem er 1725 den Wiener Bürgereid geleistet hatte, gründete er eine eigene Orgelbauwerkstatt.[1] Hencke baute auch die ersten Orgeln im Banat.[2]

Seine Tochter Ursula heiratete den Wiener Orgelbauer Anton Pfliegler, der Henckes Werkstatt weiterführte.

Werkliste

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1726Breitenfurt bei WienPfarrkircheI/P6Pedalzubau aus 1847
um 1740WienAugustinerkirche
IOrgelpositiv, heute im KHM Wien
1741SemmeringWallfahrtskirche Maria Schutz
II/PGehäuse erhalten, Orgel aus 1974 von Orgelbau M. Walcker-Mayer
1743GroßrußbachPfarrkirche GroßrußbachII/POrgelgehäuse und Brüstungspositiv erhalten
1744WienDorotheerkloster, Stiftskirche
II/P271787 in die Pfarrkirche St. Stephan in Baden transferiert.[3]
1744WullersdorfPfarrkirche Wullersdorf
II/P17[4]
1750UnterhöfleinWallfahrtskirche Maria KirchbüchlII/P16weitgehend original erhalten
1752HerzogenburgStift Herzogenburg, Stiftskirche
III/P43[5] in Niederösterreich
1760Maria TaferlWallfahrtskirche Maria Taferl
III/P31ursprünglich 31 Register vor dem Neubau durch Franz Capek mit 47 Registern[6]
1763WienWallfahrtskirche MariahilfII/PGehäuse erhalten, 1894 Umbau durch Johann M. Kauffmann
WienAlserkircheGehäuse erhalten, Orgel seit 1984 von Rieger Orgelbau
1767NöstachWallfahrtskirche HafnerbergII/P17von Johann Hencke begonnen, von Anton Pfliegler vollendet

Literatur

  • Rudolf Hopfner, Christian Fastl: Hencke, Johann. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.

Weblinks

Commons: Johann Hencke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Lipski: Orgelbau in Münster und Westfalen (PDF-Datei; 597 kB); veröffentlicht in Ars Organi, 51. Jhg., Heft 3, September 2003
  2. Sonderausstellung „Banater Orgeln und Orgelbauer – Bilder einer europäischen Orgellandschaft“ vom 2. Oktober 2018 bis 6. Januar 2019 im Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm
  3. Martin Melcher: Die Hencke-Orgel der Stadtpfarrkirche Baden St. Stephan. Website Kirchenchor Baden St. Stephan, abgerufen am 12. Januar 2021.
  4. Niederösterreich: Klangdenkmale: Glocken und Orgeln. Denkmal-Band 40 (Online)
  5. Stiftskirche. In: Ein(-)Blick in das Haus. Website Stift Herzogenburg, abgerufen am 12. Januar 2021.
  6. https://organindex.de/index.php?title=Maria_Taferl,_Wallfahrtsbasilika_%22Schmerzhafte_Muttergottes%22

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Baden - Kirche St. Stephan, Orgel.JPG
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Orgel der Stadtpfarrkirche St. Stephan in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Baden.
Die Orgel fertigte ursprünglich der Orgelbauer Johann Hencke 1744 für die Kirche des Chorherrenstiftes St. Dorothea in Wien. Nach der Klosterauflösung 1786 wurde die Orgel 1787 nach Baden übertragen. Das prachtvolle Schnitzwerk mit seinen Engelsstatuen stammt vom Wiener Bildhauer Ignaz Gunst. 1987 wurde in das bestehende Gehäuse von der Orgelbaufirma Gerhard Hradetzky eine neue Orgel eingebaut. Die Orgel verfügt über 28 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Von der ursprünglichen Hencke-Orgel ist noch der Prospekt mit den Prinzipalpfeifen und ein Manual erhalten.
Stiftskirche Herzogenburg Orgel 05.JPG
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Orgel der Stiftskirche Herzogenburg (Niederösterreich), erbaut 1752 von Johann Hencke
Dreifaltigkeitskirche Interior - 1.jpg
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Wien-Josefstadt, Minoritenkirche Hl. Dreifaltigkeit, Empore mit der Orgel von Mitte des 19. Jahrhundert.
Höflein an der Hohen Wand Wallfahrtskirche Maria Kirchbüchl (Bild3)IMG 3652.jpg
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Höflein an der Hohen Wand Wallfahrtskirche Maria Kirchbüchl Innenansicht
Maria Taferl Basilika Orgel 01.JPG
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Orgel der Basilika Maria Taferl, Niederösterreich. Barocker Prospekt von Johann Hencke 1760.
Wullersdorf - Kirche, Orgel.JPG
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Die Orgel der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Georg in der niederösterreichischen Marktgemeind Wullersdorf.
Die Barockorgel wurde 1744 von Johann Hencke gefertigt und mehrfach verändert. Das Rückpositiv bzw. Brüstungspositiv dürfe älteren Ursprung sein.
Hencke Orgelpositiv Wien SAM 760.jpg

Orgelpositiv von Johann Hencke, Wien um 1740 (gilt als letztes unverändertes Werk Henckes); aus der Augustinerkirche Wien
Disposition: Copel 8', Copel 4', Principal 2', Mixtur 1 1/3' und 1'


Wien, Kunsthistorisches Museum, Sammlung alter Musikinstrumente (Neue Burg), Inv. Nr. SAM 760
Wien - Mariahilferkirche, Orgel.JPG
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Orgel der Wiener Mariahilferkirche. 1763 baute Johann Hencke die Orgel. Das Rokoko-Orgelgehäuse stammt vermutlich von Johann Leitner. 1851 erfolgte ein vollständiger Umbau der Orgel unter Beibehaltung des bestehenden Gehäuses durch Carl Hesse und 1893/94 ein weiterer Umbau sowie eine Registererweiterung durch Johann M. Kauffmann.
Großrußbach - Kirche, Orgelempore.JPG
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Blick Richtung Orgelempore in der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Valentin der niederösterreichischen Marktgemeinde Großrußbach.
Das Orgelgehäuse von Johann Hencke (1743) ist ein zweiteilig gestaffeltes Prospekt mit den Aufsatzfiguren Cäcilia und David und hat ein gleichzeitiges Brüstungspositiv. Das Orgelwerk ist von Philipp Eppel (1961).
Pfliegler 1767 Hafnerberg.jpg
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Orgel von Anton Pfliegler für Hafnerberg 1767, von Hencke begonnen
Maria Schutz Prospekt Gesamt.jpg
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Orgel der Wallfahrtskirche Maria Schutz am Semmering