Johann Friedrich von Sachsen-Weimar

Johann Friedrich von Sachsen-Weimar

Johann Friedrich von Sachsen-Weimar (* 19. September 1600 in Altenburg; † 17. Oktober 1628 in Weimar) war Herzog von Sachsen-Weimar.

Leben

Herzog Johann Friedrich ist der Sohn von Herzog Johann III. von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea Maria von Anhalt. Die Herzöge Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar, Friedrich von Sachsen-Weimar, Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, Albrecht von Sachsen-Eisenach, Ernst I. von Sachsen-Gotha und Bernhard von Sachsen-Weimar sind seine Brüder.

Herzog Johann Friedrich genoss eine umfassende Ausbildung durch Hofmarschall Kaspar von Teutleben und Hofrat Friedrich Hortleder. Ohne seinen Brüdern an die Universität zu folgen, begleitete Herzog Johann Friedrich 1619 seinen Bruder Albrecht von Sachsen-Eisenach auf dessen Cavalierstour durch Frankreich und die Schweiz. Begleitet wurden die beiden durch den Hofmeister Hans Bernd von Botzheim und den Hofrat Tobias Adami.

Gleich seinem Bruder Herzog Albrecht wurde auch Herzog Johann Friedrich vor Beginn der Cavalierstour durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Der Fürst verlieh Herzog Johann Friedrich den Gesellschaftsnamen der Entzündete und die Devise verderbet und erhält. Als Emblem wurden ihm die Stoppeln aufm Felde angezündet, halb abgebrannt. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Herzog Johann Friedrichs Eintrag unter der Nr. 18. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, mit dem sich Herzog Johann Friedrich für die Aufnahme bedankt:

Wann ein rechtschaffen Hertz in Tugendt ist entzündet
All jhre Schwestern trew in eins zusammen bindet.

1622 kämpfte Herzog Johann Friedrich zusammen mit seinem Bruder Bernhard auf badischer Seite in Wimpfen (→ Schlacht bei Wimpfen). Drei Jahre später, mit 25 Jahren, avancierte er bei seinem Bruder Johann Ernst d. J. zum Obristen. Aus politischen Gründen eskalierte noch im selben Jahr ein Streit unter den Brüdern. Dieser Machtkampf endete mit der Arrestierung Herzog Johann Friedrichs.

1627 wurde Herzog Johann Friedrich beim Versuch, sich Tilly anzuschließen, erwischt und erneut von seinen Brüdern eingesperrt.

In der Erklärung der Achtbrüdertaler von Sachsen-Weimar schrieb Johann David Köhler in seiner „Historischen Münz-Belustigung“ (1737), dass Johann Friedrich „dergestalt aus der Art geschlagen“ sei, dass er auch wegen seines „unfürstl. Verhaltens, in der Verhafft zu Weimar A. 1628 einen bösen jähen Tod“ gehabt haben soll.[1]

Herzog Johann Friedrich war zeit seines Lebens sehr an Alchimie interessiert. Am 16. Oktober 1628 gestand er im Kerker einen Pakt mit dem Teufel. Am 17. Oktober, einen Tag nach diesem schriftlichen Geständnis, fand man Herzog Johann Friedrich tot in seiner Zelle. Die Spekulationen reichten von Suizid bis Auftragsmord; nach dem derzeitigen Stand der Forschung kann weder das eine noch das andere schlüssig bewiesen werden. Ein Hexenprozessverfahren ist nicht eröffnet worden.

Literatur

  • Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum. (Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, 2), Hamburg 2003, DOBU, S. 92 und S. 247 f.

Einzelnachweise

  1. Johann David Köhler: Historischer Münz-Belustigung Band 9, 1737, S. XVII, Nr. XIV

Weblinks

Commons: Johann Friedrich von Sachsen-Weimar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Grafik aus dem Klebeband Nr. 1 der Fürstlich Waldeckschen Hofbibliothek Arolsen

Motiv: Herzog Johann Friedrich von Sachsen-Weimar