Isla de la Juventud

Isla de la Juventud
Satellitenbild der Insel
Satellitenbild der Insel
GewässerGolf von Batabanó / Karibisches Meer
InselgruppeCanarreos-Archipel
Geographische Lage21° 45′ N, 82° 51′ W
Isla de la Juventud (Kuba)
Isla de la Juventud (Kuba)
Länge70 km
Breite55 km
Fläche2204 km²[1]dep1
Höchste ErhebungLoma La Cañada[2]
310 m
Einwohner84.751 (2012)
HauptortNueva Gerona
Isla de Pinos auf der Karte von 1837
Isla de Pinos auf der Karte von 1837

Die Isla de la Juventud (deutsch „Insel der Jugend“, oft auch engl. Isle of Youth; bis 1978 Isla de Pinos, deutsch „Kieferninsel“) ist mit einer Fläche von 2204 km² die größte Nebeninsel Kubas und die siebtgrößte Insel in der Karibik. Sie ist keine eigene Provinz, sondern wird als Sonderverwaltungsgebiet (Municipio especial) behandelt. Die Insel liegt im Golf von Batabanó auf der karibischen Seite Kubas und gehört zum Archipiélago de los Canarreos. Nueva Gerona ist der Hauptort und mit 69.976 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt der Insel (Zensus 2012).

Die Insel weist neben der Hauptstadt Nueva Gerona acht weitere städtische (Santa Fe, La Demajagüa, Patria, Delio Chacón, La Reforma, Argelia, Atanagildo und La Victoria) sowie 49 ländliche Siedlungen auf.[3]

Geschichte

Archäologische Funde deuten auf die Guanahatabey-Indianer als erste Siedlungsgruppe hin, die vermutlich als Nomaden in küstennahen Höhlen lebten. Später wurde die Insel von den Ciboney aus Venezuela und (etwa ab dem 3. Jahrhundert n. Chr.) den Taíno vom benachbarten Jamaika besiedelt. Die Ureinwohner nannten die Insel Siguanea, bis Christoph Columbus auf seiner zweiten Reise in die Neue Welt im Juni 1494 hier landete und ihr den Namen La Evangelista gab. Vom 16. bis 18. Jahrhundert war die Insel Rückzugsgebiet vieler Piraten wie Francis Drake, John Hawkins, Thomas Baskerville und Henry Morgan. Die Aktivitäten auf der dann Parrot Island genannten Insel sollen Robert Louis Stevenson zu seinem weltberühmten Roman Die Schatzinsel inspiriert haben.

Später hieß die Insel Isla de Pinos (Kieferninsel, manchmal fälschlicherweise auch als Fichteninsel oder Pinieninsel übersetzt) und war sowohl unter der Batista- als auch der Castro-Regierung als Gefängnis-Insel berüchtigt. Hier saß unter anderem im 19. Jahrhundert José Martí ein, und später von 1953 bis 1955 die Moncadistas um Fidel Castro. Auch während des Guerillakampfes wurden viele Revolutionäre insbesondere aus der „Bewegung des 26. Juli“ auf die Insel verbracht, so z. B. Armando Hart. Ab 1959 ließ Castro zahlreiche ehemalige Mitkämpfer und sogar ehemalige Mitgefangene aus der Batista-Zeit hier einsperren, darunter z. B. Mario Chanes de Armas, Huber Matos und Eloy Gutiérrez Menoyo. Noch heute können die Ruinen des 1928 errichteten Gefängnisses Presidio Modelo besichtigt werden, in dem bis zu 6000 Gefangene in fünf Rundgebäuden gefangen gehalten wurden. Es wurde 1967 geschlossen.

Nach der kubanischen Revolution sollte die landwirtschaftliche Entwicklung auf der Insel vorangetrieben werden. Zu diesem Zwecke kamen viele Tausende junger Leute, vor allem aus Ländern der Dritten Welt, zum Lernen und Arbeiten auf die Isla, was die symbolträchtige Namensänderung in Jugendinsel (1978) erklärt. Die meisten der einst zahlreichen Internatsschulen sind heute verwaist.

Die Insel wurde unter anderem als Schatz-, Piraten- oder Goldinsel bekannt.

Ein Kubaner, der von der Isla spricht, meint damit fast ausschließlich die Jugendinsel und nicht sein großes Heimat-Eiland.

Panoptikum-Gefängnis Presidio Modelo, errichtet unter Diktator Machado

Weblinks

Commons: Isla de la Juventud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Archivlink (Memento vom 20. Juni 2009 im Internet Archive)
  2. Sailing Directions (enroute), Pub. 147, 5.39 Isla de la Juventud (Seite 75) (PDF; 4,6 MB)
  3. Isla de la Juventud - Cuba - Geografía - Población

Auf dieser Seite verwendete Medien

Presidio-modelo2.JPG
(c) Friman, CC BY-SA 3.0
Inside one of the prison buildings at Presidio Modelo, Isla de la Juventud, Cuba.
1854 Hidrografica Nautical Chart of Map of Cuba - Geographicus - CubaWest-hydrografica-1837.jpg
This is a dramatic and exceptionally rare 1854 nautical chart or map of the western part of Cuba by the Spanish mapping agency, Direccion Hidrografica. Covers the West India island from Cape San Antonio eastward as far as the Gulf of Cazones. Includes the Isla de Pinos and the city of Havana. Chart offers countless depth soundings as well as notes on the construction of the chart and navigation. Offers some inland detail, identifying a number of important mountains as well as the villages of Guanajayu, San Antonio de los Banos, San Antonio de Bedia, Manajau, Madruga, and countless others. While generally a black and white chart, lighthouses are noted with splashes of yellow and red color. A directional title cartouche appears in the upper left quadrant. The logo of the Direcction Hidrografica appears in the lower right quadrant. This map was prepared by a party under the command of the Spanish marine, Angel Laborde y Navarro . It was ordered by Don Ramon Gil de la Cuadra, head of the Direccion Hidrografica. Published in 1837 and updated to 1854.
Isla de la Juventud.jpg
Satellite picture of Isla de la Juventud, Cuba, with names of some places. From North to South: Chacón, Nueva Gerona, Paso del Medio, La Palma, Santa Barbara, La Demajagua, Jucaro, Delita, Penrose, La Fe, La Ceiba, Caligas, Siguanea, Davis, Cocodrillo, Maceo.
Cuba physical map.svg
Autor/Urheber: Urutseg, Lizenz: CC0
Cuba physical map, parameters equal to File:Cuba location map.svg