Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística

BrasilienInstituto Brasileiro de Geografia e Estatística
— IBGE —
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RechtsformStiftung[1]
Aufsichts­behörde(n)Ministério do Planejamento, Orçamento e Gestão
Entstanden ausInstituto Nacional de Estatística
HauptsitzRio de Janeiro
Koordinaten22° 54′ 34,5″ S, 43° 10′ 13,5″ W
PräsidentEduardo Rios Neto
Mitarbeiterrund 10.000
Websitewww.ibge.gov.br

Das Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística (IBGE, portugiesisch für: Brasilianisches Institut für Geographie und Statistik) mit Sitz in Rio de Janeiro ist die seit 1934 bestehende nationale Geodaten- und Statistikbehörde Brasiliens. Sie untersteht dem Bundesministerium für Planung, Budget und Verwaltung ist unter anderem für den im Zehnjahresrhythmus stattfindenden Zensus zuständig.

Geschichte

Statistische Erhebungen zur Zeit des Kaiserreichs Brasilien fanden nur in wenigen Jahren statt, zur Zeit der Diktatur von Getúlio Vargas waren diese jedoch besonders wichtig für die Entwicklung des Landes mit seinen demographisch und wirtschaftlich völlig unterschiedlichen Bundesstaaten. Nach der Revolution von 1930 wurde ein neues Konzept ins Auge gefasst, zu dem der Mathematiker und Statistiker Mário Augusto Teixeira de Freitas die Grundlagen schuf. Die Gründung des IBGE verlief in drei Phasen: Dekret vom 6. Juli 1934, dem Dekret vom 29. Mai 1936 für das damals sogenannte Instituto Nacional de Estatística (INE) und seit der Integrierung des Conselho Brasileiro de Geografia (CBG) durch Dekret Nr. 1.527 (1937) als Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística das neu geschaffene Institut. Das Institut ist selbst keine Behörde, es ist eine Stiftung öffentlichen Rechts, hat aber die gleiche Funktion wie z. B. ein Bundesstatistikamt. Als funktionsfähige Institution legte es erst Jahre später Resultate vor. Erster Präsident war von 1951 bis 1952 Djalma Polli Coelho, erste weibliche Präsidentin war Wasmália Bivar, heutiger (Stand 2021) für die Amtszeit 2019 bis 2021 ist Susana Cordeiro Guerra. Gegenwärtig hat das Institut etwas über 10.000 Mitarbeiter, es ist neben dem Hauptsitz in Rio de Janeiro in allen brasilianischen Gliedstaaten vertreten.

Als statistisch-geographische Eigenkreationen, ohne gebietskörperschaftliche Auswirkung, wurden fünf Großregionen geschaffen, innerhalb dieser für den internen Gebrauch von 1989 bis 2017 die Mesoregionen (portugiesisch Mesorregião) und innerhalb dieser wiederum die Mikroregionen (portugiesisch Microrregião). Nach rund 28 Jahren praktischen Erfahrungen wurden vom IBGE neue Gliederungen und Straffungen vorgenommen mit neuen Bezeichnungen: Regiões Geográficas Intermediárias, mittelbare geographische Regionen, die die Mesoregionen ab 2017 ersetzen, und die Regiões geográficas imediatas, unmittelbare geographische Regionen.[2] Die 5570 Munizips, das sind die Städte mit ihrem Gemeindegebiet, innerhalb dieser Regionen können wiederum Interessensgemeinschaften in Form von Kommunalverbänden bilden je nach Zweck, zu denen das IBGE die statistischen Planungsdaten liefert.

Die turnusmäßige Volkszählung für 2020 wurde infolge der COVID-19-Pandemie in Brasilien verschoben und ist für 2022 vorgesehen.[3]

Verfügungmachung der Daten

Neben den online verfügbaren Datenbanken, hat das IBGE vor allem in den Anfangszeiten bahnbrechende Veröffentlichungen gezeichnet, darunter die Enciclopédia dos Municípios Brasileiros, viele Daten von den anfänglichen Erstauswertungen von Volkszählungen bis zu konsolidierten Zahlen wurden auf FTP-Servern zur Verfügung gestellt, heute (Stand 2017) bietet das IBGE seine Daten auf zwei Benutzeroberflächen an, dem Panorama und dem Perfil als ältere Version.

Liste der Präsidenten

Quelle:[4]

NameAnfangEnde
Djalma Poli Coelho2. Mai 19519. September 1952
Florêncio Carlos de Abreu e Silva15. September 195221. September 1954
Elmano Gomes Cardim27. September 195417. November 1955
José Carlos Macedo Soares17. November 19553. Mai 1956
Jurandir de Castro Pires Ferreira8. Mai 195631. Januar 1961
Rafael da Silva Xavier10. Februar 19619. November 1961
José Joaquim de Sá Freire Alvim13. November 19611. Oktober 1963
Roberto Bandeira Accioli14. Oktober 196331. März 1964
Agnaldo José Senna Campos10. April 19643. April 1967
Sebastião Aguiar Ayres4. April 196724. März
Isaac Kerstenetzky24. März 197029. August 1979
Jessé de Souza Montello29. August 197914. März 1985
Edmar Lisboa Bacha10. Mai 198527. November 1986
Edson de Oliveira Nunes6. Januar 198713. April 1988
Charles Curt Mueller3. Mai 198818. April 1990
Eduardo Augusto Guimarães18. April 199026. März 1992
Eurico de Andrade Neves Borba26. März 199215. Juni 1993
Sílvio Augusto Minciotti15. Juni 199330. März 1994
Simon Schwartzman5. Mai 199431. Dezember 1998
Sérgio Besserman Vianna18. Januar 199931. Januar 2003
Eduardo Pereira Nunes6. Februar 200314. September 2011
Wasmália Bivar14. September 20114. Juli 2016
Paulo Rabello de Castro4. Juli 201625. Mai 2017
Roberto Olinto1. Juni 20178. Februar 2019
Susana Cordeiro Guerra[5]11. Februar 20199. April 2021
Eduardo Rios Neto[6]April 2021

Weblinks

Commons: Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. «Regimento Interno do IBGE - Portaria nº 215, de 12 de agosto de 2004». (PDF) In: gov.br. Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística, 2004, archiviert vom Original am 29. November 2006; abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Divisão Regional do Brasil em Regiões Geográficas Imediatas e Regiões Geográficas Intermediárias 2017. In: gov.br. IBGE, abgerufen am 3. August 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Censo do IBGE será 'provavelmente' em 2022, diz novo presidente do órgão. In: economia.uol.com.br. UOL Economia, 27. April 2021, abgerufen am 20. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Galeria dos presidentes. Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística (IBGE), abgerufen am 19. Juli 2017 (portugiesisch).
  5. Susana Cordeiro Guerra é nomeada presidente do IBGE. In: agenciadenoticias.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 3. August 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Ex-professor da UFMG será novo presidente do IBGE. In: com.br. O Tempo, 14. April 2021, abgerufen am 20. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).

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