Hohndorf (Großolbersdorf)

Hohndorf
Koordinaten: 50° 43′ 13″ N, 13° 5′ 21″ O
Höhe: 544 (500–560) m
Fläche:2,52 km²
Einwohner:716 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte:284 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1994
Postleitzahl:09432
Vorwahl:03725
Hohndorf (Sachsen)

Lage von Hohndorf in Sachsen

Hohndorf

Hohndorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Großolbersdorf im Erzgebirgskreis.

Geografie

Lage

Hohndorf liegt etwa 3 Kilometer südsüdöstlich von Zschopau im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über knapp 1 Kilometer in der Quellmulde der Tischau, welche nach Nordosten durch das gleichnamige Tal zur Zschopau fließt. Durch den Ort führt die Bundesstraße 174 von Chemnitz nach Reitzenhain. Östlich von Hohndorf liegt der 597,8 m ü. NN hohe Pilzhübel.

Nachbarorte

SchlößchenZschopauKrumhermersdorf
WilischthalKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
ScharfensteinGroßolbersdorf

Geschichte

evangelische Kapelle Hohndorf
ehemalige Schule

Die erste urkundliche Erwähnung von Hoendorff datiert aus dem Jahre 1486. Bereits um 1385 ließen die Herren auf Burg Scharfenstein im Bereich des heutigen Gasthofs „Schwarzes Roß“ ein Vorwerk errichten.

Der Ortsname resultiert aus dem Vergleich zur etwa 250 Meter tiefer liegenden Stadt Zschopau. Es ist im Ursprung ein sehr kleines Waldhufendorf mit lediglich 10 Höfen, deren Hufen einseitig nach Westen verliefen. Nordwestlich, im Tischautal, bestand eine Mühle, deren Bau bis heute erhalten ist.

Um 1700 wurde die Poststraße ChemnitzMarienberg angelegt (heute Alte Marienberger Straße) und um 1821 weiter ausgebaut.

1760 erhielt der Ort seine erste Schule, 1784 wurde das noch heute bestehende Gasthaus „Schwarzes Roß“ mitsamt Ausspanne an der alten Fernhandelsstraße nach Prag (heute B 174) errichtet. Es liegt am Ende des steilen Anstieges von Zschopau über die „Ganshäuser“. 1813 durchquerten österreichische Truppen den Ort auf dem Weg zur Völkerschlacht bei Leipzig.

Mit Gründung der Parochie Großolbersdorf am 18. April 1575 wurde Hohndorf dieser zugeordnet, die Gemeindeglieder besuchten die Gottesdienste in Großolbersdorf. Erst im Jahre 1955 wurde ein Kirchgemeindehaus (Kapelle) im Ort errichtet.

Bei einem Bombenangriff vom 14. auf den 15. Februar 1945 wurden 5 Menschen getötet, 5 Gebäude vernichtet bzw. stark beschädigt, darunter der Gasthof, und 18 Gebäude leicht beschädigt.

1976 begann der Ausbau der Fernverkehrsstraße 174 durch das Tischautal, die Bauarbeiten dauerten bis 1978. Nördlich des Ortes an der Marienberger Straße wurde im gleichen Jahr mit dem Bau eines neuen Betriebsteiles für den VEB Motorradwerk Zschopau begonnen, da für einen weiteren Ausbau der bestehenden Werke im Tischautal kein Platz zur Verfügung stand. Der neue Betriebsteil wurde nach 1990 der Hauptsitz des Unternehmens.[2][3]

Mit seinen 587 Einwohnern (Stand 31. Dezember 1993) wurde Hohndorf zum 1. Januar 1994 nach Großolbersdorf eingemeindet.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[5][3]
15518 besessene Mann, 11 Inwohner
17647 besessene Mann, 3 Häusler, 4 ½ Hufen
1834302
1871460
1890495
JahrEinwohnerzahl
1910494
1925573
1939825
1946805
1950839
JahrEinwohnerzahl
1964750
1971732
1987630
1990596
1993587

Literatur

  • Hohndorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 169.
  • Gemeinde Großolbersdorf (Hrsg.): Chronik. Geschichtliches aus 625 Jahren Großolbersdorf und 525 Jahren Hohndorf. Agentur ERZ.art, Annaberg-Buchholz 2011.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1–3)
  • Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 190–191.

Weblinks

Commons: Hohndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Großolbersdorf. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 28. Januar 2015.
  2. vgl. Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 190-191.
  3. a b vgl. Chronik von Hohndorf, abgerufen am 14. Oktober 2010
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994. (PDF; 64 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 18, abgerufen am 31. Dezember 2012.
  5. vgl. Hohndorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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