Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Gründung1963
Trägerschaftstaatlich
OrtBraunschweig
BundeslandNiedersachsen
LandDeutschland
PräsidentinAna Dimke
Studierende1.035 WS 2020/21[1]
Mitarbeiter187[2]
davon Professoren50
Websitewww.hbk-bs.de
Bibliothek der HBK, umgesetzter Pavillon Mexikos auf der Expo 2000

Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK Braunschweig) ist eine 1963 gegründete Kunsthochschule in Braunschweig. Der Campus befindet sich am Johannes-Selenka-Platz, welcher nach dem Hofbuchbindermeister Johannes Selenka benannt ist. Zum Campusgelände gehören unter anderem ein von 1934 bis 1935 nach Plänen des Architekten Hans Bernhard Reichow als Bekleidungsamt erbautes Gebäude sowie der mexikanische Pavillon auf der Expo 2000 nach einem Entwurf des Architekten Ricardo Legorreta. Dieser hat sich nach dem Aufbau in Braunschweig nach und nach zum Wahrzeichen der HBK Braunschweig entwickelt.

Geschichte

Die Geschichte der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig begann im Jahr 1790: Johann Carl Kahnt gründete im Auftrag des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand ein architektonisch-technisches Zeicheninstitut. Nach dessen Schließung wurde der Unterricht vom Braunschweiger Gewerbeverein übernommen, der 1841 unter Federführung von Johannes Selenka das „Zeichnen-Institut“ ins Leben rief. Aus diesem Zeicheninstitut hat sich über verschiedene Stationen im Jahr 1920 die staatlich anerkannte Städtische Kunstgewerbe- und Handwerkerschule entwickelt, die 1938 in Meisterschule des Deutschen Handwerks umbenannt wurde.

Der unmittelbare Vorläufer der HBK war die Staatliche Hochschule für Bildende Künste (SHfBK), die 1963 aus der Werkkunstschule Braunschweig hervorging. 1978 gründete sich aus der SHfBK die Hochschule für Bildende Künste (HBK). Schon die SHfBK war seit 1972 den wissenschaftlichen Hochschulen des Landes gleichgestellt und wurde wenige Jahre später als künstlerisch-wissenschaftliche Hochschule in das Niedersächsische Hochschulgesetz einbezogen; sie hat seitdem das Promotions- und Habilitationsrecht.

Mit dieser Anerkennung verbunden war eine personelle und räumliche Erweiterung der Hochschule. 1984 konnte ein preisgekrönter Neu- und Anbau der Braunschweiger Architekten Kraemer, Sieverts & Partner eingeweiht werden. Einige Jahre später kam ein mehrstöckiges ehemaliges Fabrikgebäude in der Blumenstraße als Ateliergebäude hinzu, in dem heute viele der künstlerischen Klassen und Ateliers großzügig untergebracht sind. Als vorerst letzte Ergänzung des Hochschulcampus ist der Erweiterungsbau der Bibliothek aus Teilen des abgebauten mexikanischen Pavillons auf der EXPO 2000 nach einem Entwurf des Architekten Ricardo Legorreta dazu gekommen.

Vom 17. Oktober 2017 bis zum 13. November 2017 besetzten Studierende das Ateliergebäude in der Blumenstraße, um auf Missstände an der Hochschule hinzuweisen.[3][4][5][6]

Studium

An der HBK Braunschweig waren im Wintersemester 2015/16 etwa 1000 Studierende in 13 Studiengängen[7] sowie in vier auslaufenden Studiengängen eingeschrieben. Wie im Hochschulentwicklungsplan[8] beschlossen, wurde zuletzt eine Neuausrichtung der Studiengänge im Bereich Design vorgenommen. Seit dem Wintersemester 2015/16 werden die Design-Studiengänge Bachelor Visuelle Kommunikation (B.A.), Design in der digitalen Gesellschaft (B.A.) und Master Transformation Design (M.A.) angeboten.

Organisation

Die Hochschule ist eine Einrichtung des Landes Niedersachsen zugleich eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie hat eine Präsidialverfassung. Die HBK Braunschweig ist nicht im herkömmlichen Sinn in Fakultäten gegliedert. Das Besondere der HBK besteht darin, dass die Aufgaben eines Fakultätsrats durch den Senat, die Dekanatsfunktion durch das Präsidium wahrgenommen werden.

An der Hochschule für Bildende Künste bestehen zurzeit folgende Institute[9]:

  • Institut FREIE KUNST (IFK)
  • Institut für Designforschung (IDF)
  • Institut für Kunstwissenschaft (IKW)
  • Institut für Medienwissenschaft (IMW)
  • Institut Performative Praxis, Kunst und Bildung (IPKB)
  • Institut Visuelle Kommunikation (IVK)

Lehrkörper

  • Liste der Dozenten und Absolventen der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Partnerhochschulen

Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig unterhält offizielle Hochschulpartnerschaften mit:

Literatur

  • Barbara Straka (Hrsg.): HBK Katalog Volume 1+2, Kunst – Design – Wissenschaften. (Studienjahre 2004 bis 2006).
  • Claudia bei der Wieden: 50 Jahre HBK Braunschweig – Geschichte einer Kunsthochschule und ihrer Vorgängereinrichtungen
  • Barbara Straka (Hrsg.): HBK Katalog Volume 3, Kunst – Design – Wissenschaften. (Studienjahre 2006 bis 2008).

Weblinks

Commons: Hochschule für Bildende Künste Braunschweig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Jahresbericht 2019, S. 100, abgerufen am 9. Februar 2021
  2. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Jahresbericht 2019, S. 109, abgerufen am 9. Februar 2015
  3. Studenten besetzen Atelierräume der HBK. In: ndr.de. 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
  4. Studenten-Protest: Ministerin schaltet sich ein. In: news38.de. 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
  5. Besetzung der Braunschweiger Kunsthochschule - "Wir wollen eine gute Lösung für alle". In: monopol-magazin.de. 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Oktober 2017.
  6. Einigung an der HBK Braunschweig: Studierende beenden die Besetzung. In: hbk-bs.de. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
  7. Die Studiengänge der HBK Braunschweig. Abgerufen am 23. August 2016.
  8. Hochschulentwicklungsplan 2020 der HBK Braunschweig. (PDF) Abgerufen am 23. August 2016.
  9. Institute der HBK Braunschweig. Abgerufen am 4. Juni 2021.

Koordinaten: 52° 15′ 27″ N, 10° 30′ 6″ O

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Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Mprinke als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 2.5

Library of the "Hochschule für Bildende Künste" in Braunschweig, Germany August 2003 by Matthias Prinke

The building origins from the Mexican pavilion on the Expo 2000 in Hanover.