Hendrik Lehnert

Hendrik Lehnert (2021)

Hendrik Lehnert (* 1954 in Karlstad, Schweden[1]) ist ein deutscher Internist und Wissenschaftler. Von 2014 bis 2017 war er Präsident der Universität zu Lübeck. Seit 1. Oktober 2019 ist er Rektor der Universität Salzburg.[1]

Leben und Wirken

Herkunft und Ausbildung

Hendrik Lehnert ging im Ruhrgebiet zur Schule und legte im Jahr 1972 sein Abitur am Gymnasium Petrinum Recklinghausen ab.[1] Anschließend studierte er Psychologie mit dem Abschluss als Diplom-Psychologe 1977 und Humanmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster mit Staatsexamen und Approbation 1980.

Berufliche Laufbahn

Nach der Promotion forschte Lehnert 1982/83 als DFG-Stipendiat am Laboratory of Neuroendocrine Regulation am Massachusetts Institute of Technology und am Cardiovascular Laboratory der Harvard School of Public Health und war bis 1986 an der Universitäts-Poliklinik Münster tätig. Danach wechselte er an die Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Universitäts-Klinik Mainz, wo er als Facharzt für Innere Medizin tätig war und sich 1991 an der Universität Mainz für das Fach Innere Medizin habilitierte.[2]

Von 1994 bis 2005 war er Direktor der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 2005 wechselte er als Chair of Medicine an die Medical School der University of Warwick. Seit 2007 ist er Direktor der I. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, mit Unterbrechung von 2014 bis 2017. In dieser Zeit fungierte er als Präsident der Universität zu Lübeck.

Im Februar 2019 wurde Lehnert vom Universitätsrat zum Rektor der Universität Salzburg gewählt. Er folgte in dieser Funktion mit 1. Oktober 2019 Heinrich Schmidinger nach.[1][3] Durch seine Umstrukturierungspläne an der Universität Salzburg stieß Lehnert auf Kritik. Ein Antrag zur Abwahl wurde von anonymen Autoren beim Senat eingereicht. Mehr als 400 Personen unterzeichneten eine Petition, die den Reformkurs des Rektors unterstützte und das Vorgehen der Kritiker ablehnte.[4] Am 15. Dezember 2020 wurde vom 26-köpfigen Senat in einer Onlinesitzung über den Abwahlantrag abgestimmt. Mit 13 zu 13 Stimmen fand er keine Mehrheit.[5] Im Februar 2021 wurden die Reformpläne von Rektor Lehnert mit klarem Votum befürwortet.[6]

Weitere Engagements und Mitgliedschaften

  • 2001–2008: Fachgutachter für Innere Medizin der DFG
  • 2001: Tagungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
  • 2002–2005: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
  • 2008–2012: Vorstandsmitglied und 2011 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin[7]
  • 2010–2019: Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft zu Lübeck
  • 2013–2017: Sprecher des Graduiertenkollegs GRK 1957/1 „Adipocyte-Brain-Crosstalk“
  • 2013–2018 Sprecher des Transregio-Sonderorschungsbereiches TR134 „Ingestive Behaviour: Homeostasis and Reward“
  • 2013–2019: Standortsprecher für Lübeck als assoziierter Partner des Deutschen Zentrums für Diabetes
  • Seit Mai 2018: Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG),[8] deren Jahrestagung er im Jahr 2021 ausrichtete

Auszeichnungen (Auswahl)

Publikationen

Lehnert veröffentlichte über 600 Arbeiten in Fachzeitschriften und ist Herausgeber von mehr als zehn Büchern, darunter die Standard-Lehrbücher des Faches Innere Medizin sowie Endokrinologie und Stoffwechsel und mehrerer Fachzeitschriften.

Weblinks

Commons: Hendrik Lehnert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Hendrik Lehnert wird Rektor der Uni Salzburg. Kleine Zeitung, 21. Februar 2019; abgerufen am 21. Februar 2019.
  2. a b Universitätsklinikums Schleswig-Holstein: Medizinischen Klinik I: Hendrik Lehnert. Archiviert vom Original am 21. Februar 2019; abgerufen am 21. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uksh.de
  3. Uni Salzburg: Mediziner aus Lübeck neuer Rektor. orf.at, 22. Februar 2019; abgerufen am 22. Februar 2019.
  4. Uni-Mitarbeiter kritisieren Rektor-Abwahlantrag. In: ORF.at. 11. Dezember 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
  5. Stefanie Ruep: Keine Mehrheit für Abwahlantrag gegen Salzburger Rektor. In: DerStandard.at. 16. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  6. Grünes Licht für Reformpläne der Uni Salzburg. ORF Salzburg, 10. Februar 2021, abgerufen am 21. April 2021.
  7. Hendrik Lehnert: Innere Medizin zwischen Zeitgeist und Zeitenwende. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  8. Prof. Hendrik Lehnert in den Vorstand der DDG gewählt. Universität Lübeck, 11. Mai 2018; abgerufen am 21. Februar 2019.
  9. „Ein guter Arzt muss den Patienten in seiner Gesamtheit sehen“. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 8. November 2011, abgerufen am 30. August 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hendrik Lehnert (2021).jpg
Autor/Urheber: FotoScheinast, Lizenz: CC BY-SA 4.0
©SCHEINAST/Universität Salzburg
Logo der Universität Salzburg.jpg
Das neue Universitätslogo seit 2020. Als Konstante wurde die grüne „Brücke“ übernommen und in einem satteren Grün dargestellt. Die Farbe könnte als Assoziation zu Salzburgs tiefgrüner Natur verstanden werden. Aus dem Siegel der Universität Salzburg wurde der Wappenlöwe von Paris Lodron verwendet und in modernem Design präsentiert. Er ist nun signifikantes Element und zentraler Bestandteil des Logos. Der Löwe ist nach rechts gewandt da diese Blickrichtung einem Vorwärtsschauen entspricht. Eine Besonderheit ist seine runde Form, die durch einen darüber geführten Kreis verstärkt wird und den Konnex zum Universitätssiegel herstellt. Unverwechselbares Merkmal des Paris Lodron-Löwens ist der „Brezelschweif“, der auch als Symbol für eine innige Verbindung interpretiert werden kann. Der Schriftzug „Universität Salzburg“ wurde mit dem Namen des Universitätsgründers Paris Lodron ergänzt und lautet nun „Paris Lodron Universität Salzburg“. Durch die Hervorhebung der jeweils ersten Buchstaben dieses Schriftzuges, ergibt sich die Kurzform PLUS, welche damit als zweites Element der Marke PLUS verankert wird.