Helmut Lölhöffel

Hans Bruno Helmut Lölhöffel (* 29. Januar 1944[1] in Königsberg als Helmut Lölhöffel von Löwensprung; † 15. April 2018 in Berlin[2]) war ein deutscher Journalist.

Leben und Wirken

Lölhöffel wurde als Kind der Eheleute Erich und Hedwig Lölhöffel von Löwensprung, Tochter der Erminia von Olfers-Batocki, geboren. Aus der ersten Ehe seines Vaters mit Edith Lölhöffel von Löwensprung stammten vier Geschwister, von denen der ältere Bruder Götz von Lölhöffel 1943 in der Sowjetunion gefallen war. Hedwig von Lölhöffel war die letzte Besitzerin des Gutes Tharau in Ostpreußen.[3][4]

Lölhöffel begann 1969 als freier Mitarbeiter beim Rhein-Sieg-Anzeiger in Bonn, er war von 1974 bis 1984 Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Bonn und Ost-Berlin. Von 1984 bis 2000 war er für die Frankfurter Rundschau in Bonn und Berlin tätig. 2001 wurde er Vize-Senatssprecher des Schwarz-Roten Senats unter Eberhard Diepgen in Berlin. Nach dessen Ablösung durch Klaus Wowereit wurde Lölhöffel Senatssprecher des Rot-Grünen Senats in Berlin. Als die SPD in eine Rot-Rote Koalition wechselte, wurde Lölhöffel 2002 für vier Monate Justizpressesprecher und Leiter des Büros der Bürgermeisterin Karin Schubert. Anschließend wurde er Pressesprecher von Vivendi Deutschland und war bis 2007 Leiter der Unternehmenskommunikation von Veolia Wasser in Berlin. Von 2008 bis 2010 war er Mediensprecher der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e. V., seit 2009 war er Kommunikationsberater des Deutschen Behindertensportverbands e. V. Er war Mitglied des Beirats der Stiftung Zukunft Berlin und koordinierte seit 2010 das Projekt Stolpersteine im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Er schrieb Buchkritiken u. a. in der Süddeutschen Zeitung und auf vorwaerts.de. Er war Mitglied in der Tarifkommission der dju und in der IG Druck und Papier aktiv.[5]

1999 erhielt er für seine Tätigkeit als Parlamentskorrespondent der Frankfurter Rundschau den Medienpreis des Deutschen Bundestages. Lölhöffel war bis 1991 langjähriger Vorsitzender der Bonner IG Medien. Seit 1996 war er Herausgeber des Informationsdienstes gegen Rechtsextremismus blick nach rechts. In den 1960er-Jahren war er Mitglied der Bundesleitung des „Bundes Deutsch-Unitarischer Jugend“ (BDUJ), einer der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft verbundenen Organisation, deren Publikationsorgan Weggefährte er betreute.

Lölhöffel war Mitglied der SPD. Zwischenzeitlich war er aus der Partei ausgetreten und bezeichnete sich als „parteilosen Sozialdemokraten“.[6]

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels, Band 31. 1963, Band 147, Seite 248, abgerufen am 17. April 2018 (eingeschränkte Vorschau).
  2. Pitt von Bebenburg: Nachruf auf Helmut Lölhöffel. Ein Aufrechter. In: Frankfurter Rundschau. 16. April 2018, abgerufen am 16. April 2018.
    Heribert Prantl: Nachruf. Integer bis zur Sturheit. In: Süddeutsche Zeitung. 16. April 2018, abgerufen am 16. April 2018.
  3. Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Edith Lölhöffel von Löwensprung, Datenbank Internationale Netzwerke von Akademikerinnen
  4. Hedwig von Lölhöffel: Unser Tharau. 1959, S. 128
  5. Detlef Hensche im Nachruf Zeitschrift M – Menschen Machen Medien, Heft 2/2018 S. 30
  6. Senat beruft Senatssprecher: Lölhöffel beginnt im Januar. In: Der Tagesspiegel, 12. Dezember 2000, abgerufen am 17. April 2018.

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