Harleshäuser Kurve

Vellmar-Obervellmar–Kassel Hbf
Streckennummer (DB):2550
Kursbuchstrecke (DB):430, 614.3, 614.4
Streckenlänge:7,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
Bundesländer:Hessen
Strecke – geradeaus
Hauptstrecke von Hofgeismar RT1
   
Strecke von Wolfhagen RT4
Bahnhof, Station
337,7Vellmar-Obervellmar
   
(ursprüngliche Strecke westlich des Rbf)
Brücke (mittel)
Unterführung EKZ
Haltepunkt, Haltestelle
338,5Vellmar-Osterberg/EKZ
Straßenbrücke
Zum Feldlager
Brücke (mittel)
Günterslohe
Straßenbrücke
Kiefernweg
   
Kiefernweg (bis 2012)
Brücke (mittel)
Waldecker Straße
Haltepunkt, Haltestelle
340,2Kassel-Jungfernkopf
   
Wegmannstraße (bis 2012)
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Geilebach mit Unterführung
Haltepunkt, Haltestelle
341,4Kassel-Harleshausen
Straßenbrücke
Wolfhager Straße (B 251)
Brücke (mittel)
Steinäcker
Haltepunkt, Haltestelle
342,5Kassel-Kirchditmold
Brücke (mittel)
Zentgrafenstraße (K7)
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SFS Hannover–Würzburg
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Güterstrecke nach Kassel-Wilhelmshöhe
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Main-Weser-Bahn von Frankfurt RT5
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Tannenstraße/Tannenbrücke
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Hannöversche Südbahn von Hannover
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Systemwechsel 15 kV~ / 600 V=
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345,2Kassel Hbf
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RegioTram Kassel RT1 RT4 RT5

Als Harleshäuser Kurve wird ein Teilstück der Bahnstrecke Kassel–Warburg, zwischen dem Kasseler Hauptbahnhof und dem Bahnhof Vellmar-Obervellmar, bezeichnet. Benannt ist der Streckenabschnitt nach dem heutigen Kasseler Stadtteil Harleshausen, durch den er führt. Die heute hauptsächlich von der RegioTram Kassel befahrene Strecke wurde von 2007 bis 2013 modernisiert: Es wurden die neuen Haltepunkte Kirchditmold, Jungfernkopf und Osterberg/EKZ errichtet sowie beim Haltepunkt Jungfernkopf eine Schrankenanlage durch eine Straßenunterführung ersetzt.

Geschichte

Die Harleshäuser Kurve wurde am 29. August 1848 fertiggestellt. 1913 wurde der Abschnitt zwischen Kassel-Harleshausen und Kassel Hauptbahnhof dreigleisig ausgebaut. Das neue Gleis zweigte südlich des Haltepunktes Harleshausen ab und folgte der Bahnstrecke westlich mit stetigem Höhengewinn. Nach rund 600 Metern überquerte das Gleis die Hauptbahnstrecke mit einem Überwerfungsbauwerk und verlief dann östlich der Bahnstrecke parallel auf einem Bahndamm bis kurz vor den Kasseler Hauptbahnhof. Durch das dritte Gleis konnten Schnellzüge, die von Westfalen über den Kasseler Hauptbahnhof Richtung Bebra verkehrten, die nördlichen Bahnsteige des Hauptbahnhofs benutzen, ohne dass andere Fahrstraßen im Vorfeld des Hauptbahnhofs gekreuzt werden mussten.[1] Mit der Elektrifizierung musste diese Streckenführung aufgegeben werden, da das Überwerfungsbauwerk nicht mehr die erforderliche Höhe aufwies. Heutzutage noch vorhanden sind Reste dieses Bauwerkes (im Volksmund Viadukt genannt), die zweite erhöhte Brücke über die Straße Steinäcker und Widerlager der Brücke über die Zentgrafenstraße. Die alte Bahntrasse wurde beim Bau des Haltepunkt Kassel-Kirchditmold von Baufahrzeugen befahren, die so Baumaterialien auf den Bahndamm bringen konnten.

Bedienung

Bis Dezember 2013 verkehrte der Sauerland-Express über die Harleshäuser Kurve; nun fahren diese Züge durch den Kasseler Rangierbahnhof direkt in den Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe – ohne die Kurve zu durchfahren; der Kasseler Hauptbahnhof wird nicht mehr bedient. Seit Dezember 2013 wird sie nur noch von der RegioTram Kassel befahren, und zwar in den Hauptverkehrszeiten im Viertelstundentakt, sonst halbstündlich.

LinieVerlaufFahrzeitInbetriebnahme
RT1HümmeHofgeismarImmenhausenVellmarKassel Hauptbahnhof – Kassel, Königsplatz – Kassel, Holländische Straße57 Min.2005
RT4WolfhagenZierenbergVellmarKassel Hauptbahnhof – Kassel, Königsplatz – Kassel, Holländische Straße68/49 Min.2006

Bahnhöfe

Die Harleshäuser Kurve
Blick von der Brücke am Kiefernweg auf die Stelle der ehemaligen Schranke eines Fußgängerwegs; diese befindet sich dort, wo rechts neben der Strecke die Kabelführung unterbrochen ist.
Die Bahnschranke im Jahr 2005 und…
…im Jahr 2013
Der Übergang des dritten Gleises, fotografiert vom Herlebergweg
Der Vorplatz des Bahnhofes Kirchditmold
Blick von der Brücke, welche die Bahngleise der Schnellfahrstrecke und vom Hauptbahnhof überquert, Richtung Wilhelmshöhe
Bahnhöfe an der Harleshäuser Kurve
Blick auf die neuen Gleise 2 und 3 des Bahnhofes Vellmar-Obervellmar, im Hintergrund der Haltepunkt Vellmar Osterberg/EKZ
Der Bahnhof Vellmar-Osterberg/EKZ, im Hintergrund der Bahnhof Vellmar-Obervellmar.
Der Bahnhof Kassel-Jungfernkopf mit RT4 nach Wolfhagen.
Blick auf den Bahnhof Kassel-Harleshausen von der Wolfhager Straße (B 251).
Der Bahnhof Kassel-Kirchditmold, rechts auf dem erhöhten Bahndamm verlief das dritte Gleis.
(c) User: Pedelecs auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Ende der Harleshäuser Kurve im Hauptbahnhof.

Vellmar-Obervellmar

Am Bahnhof Vellmar-Obervellmar zweigt die Bahnstrecke Vellmar–Volkmarsen von der Bahnstrecke Kassel–Warburg ab, sowie die Bahnstrecke durch den Kasseler Rangierbahnhof nach Wilhelmshöhe. In den letzten Jahren wurde der Bahnhof im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Vellmar–Volkmarsen um das dritte Gleis erweitert, das seit Dezember 2013 offiziell in Betrieb ist. Es halten dort neben der RegioTram auch der Regional-Express Korbach–Kassel der Kurhessenbahn.

Vellmar-Osterberg/EKZ

Der umgebaute Haltepunkt Vellmar-Osterberg/EKZ wurde für die RegioTram Kassel am 13. Dezember 2008[2] eingeweiht. Direkt neben den Gleisen des Haltepunktes verlaufen die Gleise, die nicht durch die Harleshäuser Kurve zum Kasseler Hauptbahnhof, sondern durch den Kasseler Rangierbahnhof zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe führen.

Kassel-Jungfernkopf

Auch am 13. Dezember 2008[2] wurde der vorgängerlose Haltepunkt Kassel-Jungfernkopf eröffnet. Die benachbarte Schrankenanlage am Abzweig der Wegmannstraße von der Schenkebier Stanne, ein ehemaliger Gefahrenpunkt für den Straßenverkehr, wurde am 24. November 2012 für immer geschlossen und noch am selben Tag der bei den Schranken und im Gleiskörper befindliche Straßenabschnitt rückgebaut. Von 2011 bis 2012 wurde etwa 150 m weiter nordöstlich unterhalb des Haltepunktes zwischen den Straßen Schenkebier Stanne und Eisenbahnweg in der Waldecker Straße eine lange geplante Straßenunterführung geschaffen. Die erste Kraftfahrzeugdurchfahrt geschah am Tag der Schrankenschließung.[3]

Kassel-Harleshausen

Harleshausen bekam erst Anfang des 20. Jahrhunderts einen Bahnhof,[4] obwohl die Bahnstrecke schon seit 1848 die damalige Gemeinde tangierte; der Ortskern des heutigen Kasseler Stadtteils liegt etwa 1000 m nordwestlich des Haltepunktes. Der erste Brückenbau, auf welcher die Wolfhager Straße (aktuell Teil der B 251) am damaligen Bahnhof und heutigen Haltepunkt über die Harleshäuser Kurve führt, wurde 1907[4] errichtet. Die zwei prachtvollen Empfangsgebäude[4] wurden bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke abgerissen.[4] Der in den 1970er Jahren gebaute Bahnhofspavillon ist geschlossen. Der heutige Haltepunkt Kassel-Harleshausen ist der einzige nicht barrierefreie Haltepunkt an der Harleshäuser Kurve.

Kassel-Kirchditmold

Der heutige Haltepunkt Kassel-Kirchditmold ist ein Neubau und nicht zu verwechseln mit dem alten Haltepunkt[5] an der Main-Weser-Bahn, der beim Neubau der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg aufgelassen wurde. Mit Eröffnung im April 2009 ist er der letzte in Betrieb gegangene Haltepunktneubau an der Harleshäuser Kurve und befindet sich beim Übergangsbereich der Christbuchenstraße in die Straße Steinäcker.

Kassel Hauptbahnhof

Der Kasseler Hauptbahnhof ist der Endpunkt der Harleshäuser Kurve. Dort besteht für Züge der RegioTram Kassel Verbindung zum und vom Netz der Straßenbahn Kassel, was durch den am 19. August 2007 eingeweihten und seitdem in beiden Richtungen befahrbaren zweigleisigen Tunnel unterhalb des Hauptbahnhofs möglich ist.

Einzelnachweise

  1. Masur: Der Umbau des Hauptpersonenbahnhofs Cassel. In: Zeitschrift für Bauwesen, Nr. 63, 1913, Spalte 447–464. urn:nbn:de:kobv:109-opus-91835 (mit zusätzlichen Abbildungen auf Blatt 50 bis 51 im Atlas des Jahrgangs 1913, urn:nbn:de:kobv:109-opus-91888).
  2. a b Zwei neue RT-Stationen eingeweiht (Memento des Originals vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tram-kassel.de, Bericht über die neuen RegioTram-Stationen an der Harleshäuser Kurve, vom 15. Dezember 2008, auf tram-kassel.de
  3. Unterführung am Jungfernkopf offen, vom 25. November 2012, auf hna.de
  4. a b c d Bahnhof/Haltepunkt Harleshausen, auf steamy.de
  5. Bahnhof/Haltepunkt Kirchditmold, auf steamy.de

Weblinks

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Bahnhof Kirchditmold Vorplatz.JPG
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Der Vorplatz des Bahnhof Kirchditmoldes
Bahnhof Kirchditmold.JPG
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Der Bahnhof Kirchditmold, rechts am dem erhöhten Damm verlieft früher ein drittes Gleis
Ehemalige Schranke Jungfernkopf.JPG
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Hier befand sich bis 2012 die schranke Jungfernkopf, ein Bild von ihr: Kassel Jungfernkopf Bahnschranke.jpg
Bahnhof Osterberg EKZ.JPG
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Der Bahnhof Vellmar-Osterberg/EKZ, im Hintergrund der Bahnhof Vellmar-Obervellmar
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ex Bahnübergang geradeaus
Bahnhof Obervellmar.JPG
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Blick die Treppen hinunter auf die Gleise 2 und 3, im Hintergrund der Bahnhof Vellmar-Osterberg/EKZ
Bahnhof Harleshausen.JPG
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Blick von der Wolfhager Straße auf den Bahnhof Harleshausen
Hauptbahnhof Kassel 804-rLh.jpg
(c) User: Pedelecs auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Hauptbahnhof Kassel mit den beiden tiefergelegten RegionTram-Bahnsteigen, die schräg in den Tunnel laufen. Rechts und links sieht man schwach die Bahnsteige der Regionalbahnen, rechts wartet der RegionalExpress nach Frankfurt. · (hellere Aufnahme)
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Open stations on cut-and-cover underground routes
Ehemaliger Übergang Kiefernweg.JPG
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Blick von der neuen Brücke auf die ehemalige Schranke am Kiefernweg
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Der Bahnhof Kassel-Jungfernkopf, RT 4 nach Wolfhagen
Ehemaliger Übergang Harleshäuser Kurve.JPG
Autor/Urheber: Feuermond16, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ehemaliger Übergang des dritten Gleises, fotografiert vom Herlebergweg
NBS Kassel-Wilhelmshöhe Nord.jpg

Blick auf die Gleisanlagen im Bereich von Kassel-Wilhelmshöhe (in südlicher Richtung). Die Gleise der Neubaustrecke Hannover–Würzburg liegen rechts (helle Schwellen). Die links liegenden Gleise kommen vom Hauptbahnhof und Rangierbahnhof.
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BS2 Ecke 4. Quadrant