Hans Eggers (Sprachwissenschaftler)

Hans Eggers (* 9. Juli 1907 in Hamburg; † 31. Mai 1988 in Saarbrücken) war ein deutscher Sprachwissenschaftler.

Leben und Werk

Eggers legte im September 1925 das Abitur am Hamburger Wilhelm-Gymnasium ab.[1] Er studierte dann Germanistik, Geschichte und Alte Sprachen in Hamburg und München und wurde Lehrer im Schuldienst. Eggers wurde 1937 Mitglied der NSDAP. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.

Ab 1947 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Hamburg. Im Jahr 1953 habilitierte er sich für das Fach Germanische Philologie. Von 1960 an war er Professor für Germanische und Deutsche Philologie an der Universität des Saarlandes.[2] Eggers war 1972 Mitbegründer des Sonderforschungsbereichs „Elektronische Sprachforschung“.

Eggers Arbeitsgebiet war die deutsche Sprachgeschichte (Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch und Neuhochdeutsch), zu der er umfassende Darstellungen beisteuerte. Zur Sprachanalyse (Morphologie und Syntax) setzte er auch Computer ein, was zur Mitbegründung des Sonderforschungsbereichs 100 („Elektronische Sprachforschung“) im Jahre 1972 führte. In diesem Sonderforschungsbereich wurden interdisziplinär Probleme der Linguistik mit Methoden der damals noch jungen Informatik bearbeitet. Auch wurde an automatischen Übersetzungssystemen gearbeitet. Sein Nachlass ist im Universitätsarchiv Saarbrücken überliefert.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Vollständiges lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch zur althochdeutschen Isidor-Übersetzung, Berlin 1960.
  • Hugo Wehrle: Deutscher Wortschatz. Ein Wegweiser zum treffenden Ausdruck. 7. Auflage (von Passender Ausdruck A. Schiessings), Stuttgart 1940; 12. Auflage, bearbeitet von Hans Eggers, ebenda 1961.
  • Deutsche Sprachgeschichte, vier Bände, Reinbek 1963–1977; neue Ausgabe in zwei Bänden, 1986.
  • SALEM: ein Verfahren zur automatischen Lemmatisierung deutscher Texte, Tübingen 1980.

Literatur

Auszeichnungen

  • Dudenpreis, 1972.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm-Gymnasium Hamburg, 1881-1981, Höwer Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-922995-00-4, S. 286. (Abiturklasse „Michaelis 1925 / Klasse MIa (Ferber)“)
  2. Kurzbiografie