Hans Bunje

Hans Bunje

Hans Bunje, Pseudonym Hans Seekamp, (* 1. Mai 1923 in Brake; † 11. November 2008)[1] war ein deutscher Schriftsteller, Bühnen- und Hörspielautor.

Leben

Hans Bunje wuchs als ältester von fünf Söhnen des Schriftstellers Karl Bunje in seiner Geburtsstadt auf. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges machte seinen Wunsch, Schiffsbau zu studieren zunichte, dafür wurde er bei der Marine zum Ingenieuroffizier für U-Boote ausgebildet. Nach Kriegsende studierte Bunje in Göttingen an der Georg-August-Universität die Fächer Deutsch, Geschichte und Philosophie und promovierte 1951 mit der Schrift Der Humor in der niederdeutschen Dichtung des Realismus.[2][3]

In den Jahren 1951 und 1952 arbeitete Bunje als Mittelschullehrer in Kiel, anschließend war er als Studienreferendar in Flensburg, Kiel und Rendsburg tätig, kehrte dann endgültig nach Kiel zurück und lehrte zunächst als Studienassessor, ab 1957 dann als Studienrat an der Kieler Gelehrtenschule.[3] Während dieser Zeit unterrichtete Bunje auch an der dortigen Pädagogischen Hochschule im Bereich „Niederdeutsches Laienspiel“.[2]

Daneben machte sich Bunje wie bereits sein Vater als Autor niederdeutscher Theaterstücke und Hörspiele einen Namen. Einige Bühnenstücke wurden auch für den Hörfunk adaptiert. Bereits Ende der 1940er-Jahre entstand unter dem Pseudonym Hans Seekamp das Stück Dubbelt verspeelt, das zunächst 1949 seine Uraufführung als Einakter erlebte, 20 Jahre später dann vom Hamburger Ohnsorg-Theater erstmals als Dreiakter gespielt wurde. Ende der 1970er-Jahre entstand mit der Musik von Karl Eckert das Musical De Sprottenkathrin, Ort und Datum der Uraufführung konnten nicht ermittelt werden.[3]

Ab 1975 fungierte Bunje als Leiter des Bühnenbundes Schleswig-Holstein, ab 1978 war er Redaktionsmitglied der Zeitschrift Periodika des Niederdeutschen Bühnenbundes.[4]

Hans Bunje hatte 2 Töchter und lebte in Heikendorf Ortsteil Kitzeberg bei Kiel.[3]

Theaterstücke

UraufführungTitelBühne
1949Dubbelt verspeeltNiederdeutsche Bühne Borkum
28. April 1968Utkniepen hölpt nichOhnsorg-Theater
30. März 1969Dubbelt verspeeltOhnsorg-Theater
27. September 1970Dat stahlen GlückOhnsorg-Theater
11. Oktober 1978Dat SmugglernestNiederdeutsche Bühne Kiel
23. April 1980De Wulken 80Niederdeutsche Bühne Kiel
De Sprottenkathrin

Hörspiele

SendejahrSenderTitelRegieSprecher (Auswahl)
1950RBDubbelt verspeeltNicht bekanntNicht bekannt
1952NWDR HamburgAllns üm de DeernHans FreundtHartwig Sievers, Rudolf Beiswanger, Hilde Sicks, Heidi Kabel, Otto Lüthje, Hans Mahler, Heini Kaufeld
1967NDRUtkniepen hölpt nichGünther SiegmundErnst Grabbe, Erna Raupach-Petersen, Hanno Thurau, Werner Riepel, Heinz Lanker, Rolf Bohnsack
1968NDRDuppelt verspeeltGünther SiegmundKarl-Heinz Kreienbaum, Christa Wehling, Jochen Schenck, Rudolf Beiswanger, Edgar Bessen, Ulla Mahrt
1970NDRDas LaubenparadiesRudolf BeiswangerHeinz Lanker, Hilde Sicks, Heidi Kabel, Christa Siems, Gertrud Prey
1971NDRDat stahlen GlückCurt TimmHerma Koehn, Werner Riepel, Hanno Thurau, Hilde Sicks, Heinz Lanker, Otto Lüthje
1972NDRKrumme TournRudolf BeiswangerErnst Grabbe, Heidi Mahler, Edgar Bessen, Jürgen Pooch, Gertrud Prey, Ulla Mahrt

Schriften

Als Autor

  • 1988: Nix as Undöög, Verlag Michael Jung, Kiel, ISBN 978-3-923525-52-2.

Als Herausgeber

  • 1997: Karl Bunje: Geschichten und Gedichte, Isensee Verlag, ISBN 978-3-89598-455-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis niederdeutscher Autorinnen und Autoren der Region Weser-Ems In: lb-oldenburg.de abgerufen am 3. April 2022.
  2. a b Biographie beim Karl Mahnke Theaterverlag, abgerufen am 5. Mai 2017.
  3. a b c d Biographie bei Plattdeutsche Bibliographie und Biographie, abgerufen am 5. Mai 2017.
  4. Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Band 4, Seite 608, K. G. Saur Verlag, Zürich und München, ISBN 3-908255-04-X.

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Autor/Urheber: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Plattdeutscher Autor und Oberstudienrat an der Gelehrtenschule.