Hallendorf (Salzgitter)

Hallendorf
Ortswappen von Salzgitter-Hallendorf
Koordinaten:52° 9′ N, 10° 23′ O
Höhe: 101 m
Fläche:3,4 km²
Einwohner:1788 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte:526 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. April 1942
Eingemeindet nach:Watenstedt-Salzgitter
Postleitzahl:38229
Vorwahl:05341
Karte
Lage von Hallendorf in Salzgitter

Hallendorf ist einer der insgesamt 31 Stadtteile der kreisfreien Stadt Salzgitter in Niedersachsen. Er liegt in der Ortschaft Ost und ist eine der größeren Ortschaften der Stadt Salzgitter.

Geschichte

Hallendorf wurde 801 erstmals erwähnt. Um 1540 gab es dort ca. 37 Wohnhäuser. Daran änderte sich bis zur Zeit des Nationalsozialismus kaum etwas. Ende 1937 begann in der Hallendorfer Gemarkung der Aufbau der Reichswerke. In der Umgebung des Dorfes entstanden große Barackenlager. Darunter war das Arbeitserziehungslager Hallendorf, auch bekannt als Lager 21.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Salzgitter-Hallendorf – Bevölkerungsentwicklung seit 1821
JahrEinwohner
1821309
1848310
1871302
1910268
1925267
1933249
19394762
19462603
19503224
JahrEinwohner
19553319
19603202
19702750
19802146
19902162
20001951
20061676
20101549
20121493
JahrEinwohner
20141539
20161632
20181678
20191682
20201726
20211772
20221788

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Quellen: Die Bevölkerungszahlen von 1821 bis 2000 basieren auf dem Statistischen Jahrbuch des Referats für Wirtschaft und Statistik der Stadt Salzgitter.[2] Die Bevölkerungsstatistik ab 2001 basiert auf den statistischen Monatsberichten der Stadt Salzgitter (Einwohner mit Hauptwohnsitz) gemäß Melderegister zum Monatsende Dezember.[3]

Religion

Evangelische Kirche von Hallendorf
Katholische Heilig-Geist-Kirche

In Hallendorf befinden sich eine evangelische Kirche und die katholische Kirche Heilig Geist.

Evangelische Kirchengemeinde

Der erste Bau der evangelischen Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erstellt. 1568 führte Herzog Julius die Reformation ein. Zwischen 1798 und 1802 wurde das Kirchengebäude vergrößert und erhielt das jetzige Aussehen. Die Kirche besitzt eine Orgel von der Orgelbaufirma Furtwängler & Hammer von 1896 (Op. 340). Die Kirchengemeinde gehört zur Propstei Salzgitter-Lebenstedt, sie bildet seit 2017 zusammen mit der Gemeinde von Salzgitter-Watenstedt die Gemeinde „St. Barbara“.[4]

Katholische Kirchengemeinde

Eine katholische Gemeinde gibt es in Hallendorf erst seit 1940. Anfänglich fanden die Gottesdienste in der Watenstedter Kirche statt, später in einem örtlichen Gasthaus. Nach 1945 wurde eine alte Baracke für die Gottesdienste genutzt. Pfingsten 1962 wurde das neue Kirchengebäude geweiht. Die Heilig Geist-Kirche ist seit 2006 Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Bernward in Salzgitter-Thiede.

Politik

Ortsrat

Wappen

Wappen von Hallendorf
Wappen von Hallendorf
Blasonierung: „In Gold eine blaue Spitze, darin ein goldenes Sühnekreuz.“[5]
Wappenbegründung: Das Kreuz vertritt drei markante Wahrzeichen, die sich ehedem als steinerne Sühnekreuze an der Nordwestecke des Dorfes befanden und heute vor der Kirche aufgestellt sind. Sie versinnbildlichen zudem die maßgeblichen Einflüsse geistlicher Institutionen auf die Geschichte Hallendorfs, das erstmals zu Anfang des 9. Jahrhunderts im Güterregister der Abtei Fulda erwähnt wird. 1022 befand sich der Ort im Besitz des Heiligen Bernward, Bischof von Hildesheim, Staatsmanns und Künstlers, der es in diesem Jahr dem Michaeliskloster zu Hildesheim übereignete. Diese christlichen Beziehungen werden ebenfalls durch das Kreuz wiedergegeben, das zugleich an die Kriegsnöte und den Ukrainer-Friedhof erinnert. Der in der heraldischen Terminologie „Spitze“ genannte Giebel versinnbildlicht ein Dach bzw. Haus und damit den Namensbestandteil „Dorf“. Die Farben Blau-Gold verweisen auf die jahrhundertelange landesgeschichtliche Zugehörigkeit zum Herzogtum und Freistaat Braunschweig.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Arnold Rabbow gestaltet und am 25. Oktober 1994 auf einer Versammlung der Repräsentanten aller örtlichen Vereine einmütig angenommen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hallendorf ist wie die meisten Ortschaften Salzgitters von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben.

Unternehmen

Direkt am Ortsrand von Hallendorf sind die Stahlwerke Salzgitter angesiedelt, einer der größten Schwerindustriebetriebe Deutschlands.

Verkehr

Der Ort ist durch Straßen mit Lebenstedt, Watenstedt und Bleckenstedt verbunden, südlich verläuft die Industriestraße Mitte. Hallendorf liegt an der Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Derneburg. Früher existierte hier ebenfalls ein Haltepunkt; inzwischen verkehren die Züge der Linie RB 44 der Relation Braunschweig–Salzgitter-Lebenstedt ohne Halt durch Hallendorf. Es verkehren größtenteils stündlich die Busse der Linie 630 der KVG-Braunschweig zwischen Lebenstedt und Wolfenbüttel durch Hallendorf.[6]

Bildung

Es gibt in Hallendorf eine eigene Grundschule und einen Evangelischen Kindergarten. Die Hallendorfer Werkstätten des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands im Ort sind eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.[7]

Energie

In Hallendorf befindet sich ein Umspannwerk für 220 kV. Unmittelbar neben dem Umspannwerk befand sich von 1925 bis 1975 eine Hochspannungsversuchsanlage der Technischen Universität Braunschweig, in der Professor Erwin Marx den Lichtbogenstromrichter entwickelte.[8]

Literatur

  • Hallendorf Streifzüge durch zwölf Jahrhunderte. In: Archiv der Stadt Salzgitter (Hrsg.): Beiträge zur Stadtgeschichte. Band 18, 2001.
  • Kirchenbauten in Salzgitter. In: Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Salzgitter (Hrsg.): Salzgitter Forum. Band 12, 1986, S. 29.
  • Literatur über Hallendorf Katalog der DNB

Weblinks

Commons: Hallendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fred Rosenberger: Salzgitter-Bad im Wandel der Zeit. 2. Auflage. Band II. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2002, ISBN 978-3-89264-535-1, S. 57.
  2. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistisches Jahrbuch der Stadt Salzgitter. Stadt Salzgitter, abgerufen am 23. Januar 2023 (Gesamtzahl Wohnberechtigter (Haupt- und Nebenwohnsitz) © Stadt Salzgitter).
  3. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistische Monatsberichte der Stadt Salzgitter. Stadt Salzgitter, abgerufen am 23. Januar 2023 (Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung © Stadt Salzgitter).
  4. Eine Kirche vor den Schornsteinen – das Gotteshaus in Hallendorf hat seine Anfänge im 14. Jahrhundert, Salzgitter-Zeitung vom 28. Juli 2018.
  5. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2003, S. 36.
  6. Bus 630: SZ–Lebenstedt – SZ–Hallendorf – WF–Adersheim – Wolfenbüttel. (PDF) KVG Braunschweig, August 2020, abgerufen am 7. Mai 2021. Abrufbar unter Fahrplan – Verkehrsgebiet: Salzgitter.
  7. Webseite des CJD Salzgitter, abgerufen am 29. Mai 2018.
  8. vde.com: Über die Entwicklung des Marxschen Lichtbogenstromrichters

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Wappen der Stadt Salzgitter
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Evangelische Kirche von Salzgitter-Hallendorf
SZ-Hallendorf map V2.png
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