Guido Wieland

Guido Wieland bei einer Rundfunkaufnahme (1954)
Grabstätte von Guido Wieland

Guido Wieland (* 18. November 1906 in Wien; † 10. März 1993 ebenda) war ein österreichischer Theater- und Filmschauspieler sowie Operettenbuffo.

Schauspieler

Guido Wielands Vater war der Schauspieler Ernst Wieland. Er begann eine Banklehre, gab diese aber zu Gunsten des Schauspielerberufs auf. Er durchlief den Schauspielunterricht bei Rudolf Beer und erhielt sein erstes Engagement 1925 als Chorsänger des Deutschen Volkstheaters in Wien. Nach Wanderjahren, die ihn bis in die USA führten, kehrte er nach Wien zurück, trat aber auch an deutschen Theatern in Böhmen und Mähren auf. Er spielte im Theater an der Wien und an den Wiener Kammerspielen in musikalischen Komödien und Operetten (1929–1931). Dann war er bis 1938 an Theatern im heutigen Tschechien und in der Schweiz tätig. Er wurde dabei regelmäßig als Operettenbuffo eingesetzt.

Über sein Leben im Zweiten Weltkrieg wurde in Lebensläufen vermerkt, er sei damals ohne Engagement gewesen. In Lehmanns Wiener Adressbuch war er von 1932 bis zum letzten Erscheinungsjahr, 1942, mit der Adresse 4., Paniglgasse 19, als Schauspieler eingetragen. Einem Nachruf auf der Website des Neuen Deutschlands, laut Eigenbezeichnung sozialistische Tageszeitung, zufolge hatte er in der Zeit des Nationalsozialismus Auftrittsverbot.[1]

Von 1945 an war er in vielfältigen und sehr unterschiedlichen Rollen an Wiener Theatern zu sehen:

Zudem wirkte er von den 1950er bis 1970er Jahren in vielen, meist unterhaltsamen Filmen mit und von 1958 bis zu seinem Tod in Fernsehfilmen auch zu ernsten Themen. Er trat z. B. in den Fernsehspielen Wie eine Träne im Ozean nach Manès Sperber, Die Geschichte der 1002. Nacht von Joseph Roth und Hier bin ich, mein Vater nach Friedrich Torberg sowie in Axel Cortis Film Der Fall Jägerstätter über einen österreichischen Wehrdienstverweigerer in der NS-Zeit auf.

Wieland war verheiratet mit der Schauspielerin Hansi Prinz.

Seriendarsteller

1952–1960 war er in der beliebten Radiofamilie, die den Familiennamen Floriani trug, das schrullige Familienmitglied Onkel Guido. Auch später trat er nicht selten in Rollen auf, in denen er seinen Vornamen behielt.

Guido Wieland war in folgenden Fernsehserien zu sehen:

Filmografie (Auswahl)

Ehrung, Gedenken

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Ortsfriedhof von Deutsch Wagram in Niederösterreich, wenige Kilometer nordöstlich von Wien.[2]

2013 brachte das Volkstheater Wien von Ingeborg Bachmann verfasste Radiofamilie-Folgen auf die Bühne; Onkel Guido, dargestellt von Günter Tolar, spielte darin eine prominente Rolle.[3][4]

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 628.
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1107.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 372.

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Wieland vom 12. März 1993
  2. Abbildung des Wieland-Grabsteins auf der privaten Website von Klaus Nerger, Wiesbaden
  3. Bernhard Doppler: Nachkriegsprobleme auf Wienerisch, Website Deutschlandradio Kultur, Text vom 6. März 2013
  4. Die Produktion auf der Website des Volkstheaters, Premiere 6. März 2013 (Memento vom 8. Juli 2013 im Internet Archive)

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Grabstätte von Guido Wieland auf dem Friedhof in Deutsch Wagram
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Guido Wieland bei einer Aufnahme im Wiener Studio des Senders Rot-Weiß-Rot