Gottfried von Herder (Mediziner)

Wilhelm Christian Gottfried Herder, ab 1802 von Herder (* 28. August 1774 in Bückeburg; † 11. Mai 1806 in Weimar) war ein deutscher Mediziner.[1]

Leben

Der älteste Sohn von Johann Gottfried Herder und Maria Karoline Herder geb. Flachsland studierte in Jena Medizin, wo Johann Christian Stark sein Doktorvater war. Er wurde 1796 promoviert und hatte eine eigene Praxis in Weimar. Er wurde 1800 Provinzial-Akkoucheur (Geburtshelfer) und 1805 Hofmedikus in Weimar. Zusammen mit Wilhelm Ernst Christian Huschke obduzierte er den Leichnam von Friedrich Schiller. Wegen dieses Vorganges ist er der Nachwelt in Erinnerung geblieben. Zu bemerken ist auch, dass er seinen Vater kurz vor dessen Tod behandelte und auch die Diagnose stellte.[2]

Er verfasste die Schrift Zur Erweiterung der Geburtshilfe (Leipzig 1803) und war an der Herausgabe der Werke seines Vaters beteiligt. Gottfried Herder heiratete 1797 Marie Henriette Caroline Schmidt, eine Schwester des Schauspielers und Theaterdirektors Heinrich Schmidt[3] (1775–1837). Herder starb am 11. Mai 1806 an einem in Weimar grassierenden Nervenfieber, nachdem er zahlreiche Weimarer zuvor behandelt hatte.[4] Dieses Nervenfieber dürfte dem damals weitverbreiteten Typhus entsprechen.[5]

Die Herders waren mit dem Juristen Christian Gottlob Voigt d. J., Sohn des Ministers Christian Gottlob von Voigt[6], befreundet. 1811 heiratete die Witwe Marie Henriette Caroline (den jüngeren) Christian Gottlob Voigt.

Einzelnachweise

  1. Seite 308 in Caroline Jagemann: Selbstinszenierungen im klassischen Weimar Leseprobe bei Google Books
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfarrerverband.de
  3. Siehe Heinrich Schmidt's Erinnerungen eines weimarischen Veteranen aus dem geselligen literarischen und Theaterleben. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1856, S. 9, bei Google Books
  4. Leo von Seckendorf: Korrespondenzen der Goethezeit, Edition und Kommentar, Bd. I: Text, hrsg. von Michael Grus, Berlin-Boston, S. 867, Nr. 207: Karl August Böttiger, Dresden, 16. Mai 1806
  5. https://de.wikisource.org/wiki/Das_Nervenfieber_oder_der_Typhus
  6. Brieftexte, Register S. 691 bei Google Books