Gerdt Fehrle

Gerdt Fehrle (2017)

Gerdt Fehrle (* 23. November 1961 in Stuttgart) ist ein deutscher Autor, PR-Fachmann und Verleger. Seit 1984 veröffentlicht er Lyrik und Prosa. Im Jahre 1998 gründete er die PR-Agentur Prospero, die sich auf Pressearbeit für technische Unternehmen sowie Verlage spezialisiert hat. 2012 folgte die Gründung des Louisoder-Verlags mit den Schwerpunkten „Vergessene Moderne“, „Internationale Literatur“ und „Aktuelle Sachthemen“.[1]

Leben

Der auf der Schwäbischen Alb in Giengen und Hermaringen aufgewachsene Fehrle besuchte bis zum Abitur das Margarete-Steiff-Gymnasium Giengen[2] und begann 1987 ein Studium der Neueren Deutschen Literatur und Philosophie an der Universität Konstanz. Abschluss des Studiums mit dem Magister Artium 1993.

Fehrle volontierte beim Carl Hanser Verlag in München und lernte des PR-Handwerk bei der PPA, einer Münchner PR-Agentur. 2009 schloss Fehrle eine dreijährige NLP-Ausbildung mit dem Master ab.

1984 erschien Fehrles erster Gedichtband Memento Mori, ein Jahr später beteiligte er sich mit zwölf Gedichten an der Anthologie Deutsche Lyriker der Gegenwart. 1986 kam sein zweiter Gedichtband Carna Vale sowie sein Erstlingsroman Milan heraus, für den er 1991 den Literaturförderpreis der Stadt Konstanz erhielt. 1997 verfasste er im Auftrag des Prestel Verlags das Kinderbuch Ich wünschte, ich müsste nicht schlafen über die moderne Kunstikone Keith Haring. Fehrles zweiten Roman Wie Großvater den Krieg verlor (2009)[3][4] erzählt aus einer ganz privaten Perspektive heraus und lässt das Bild einer schwäbischen Großfamilie in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts entstehen. 2010 folgt mit Das Meer hat wieder Lust sein dritter Gedichtband, 2013 der Roman Noir Und nachts fluten sie die Straßen.

Fehrle gehört zum einen zur „No-Future-Generation“ junger Menschen und gilt zugleich als sogenannter Kriegsenkel. Beides hat großen Einfluss auf das Schaffen des Autors: Zentrale Themen sind die „Unbehaustheit des Individuums in einer stets bedrohten Welt“ sowie die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, wobei er in seinen Werken historische Tatsachen, autobiografische Erlebnisse und Fiktionen verbindet.[5][6][7][8][9][10]

Werke

  • Memento Mori – bedenke, dass du sterben musst. Gedichte. Roderer, Regensburg 1984.
  • Milan. Roman. Roderer, Regensburg 1986.
  • Carna Vale – Fest des Fleisches. Gedichte. Roderer, Regensburg 1986.
  • Das Meer hat wieder Lust. Gedichte. Roderer, Regensburg 1991.
  • Ich wünschte, ich müsste nicht schlafen. Kinderkunstbuch. Prestel, München 1997.
  • Der Fall von Paris. Roman. Buchbäcker, München 2008; als überarbeitete Neuauflage unter dem Titel Und nachts fluten sie die Straßen: Louisoder, München 2013.
  • Wie Großvater den Krieg verlor. Roman. Buchbäcker, München 2009, sowie als Hörbuch 2011; als überarbeitete Neuauflage: Louisoder, München 2017.
  • Unter uns das stille Land. Roman. Louisoder, München 2015.

Weblinks

Commons: Gerdt Fehrle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wie war Ihr Jahr, Gerdt Fehrle?, 20. Dezember 2013, Interview im BuchMarkt
  2. Im Schwäbischen absolut verortet, Heidenheimer Zeitung vom 4. Dezember 2015
  3. Gerdt Fehrle – Wie Großvater den Krieg verlor. gute-literatur-meine-empfehlung.de, abgerufen am 10. April 2018 (deutsch).
  4. Lesung mit Gerdt Fehrle – Wie Großvater den Krieg verlor – 01.02.2018. soundcloud.com, abgerufen am 10. April 2018.
  5. Als Autor auf dem Weg zur Bekanntheit. (Memento vom 17. Januar 2013 im Internet Archive) In: Heidenheimer Zeitung. vom 10. August 2011.
  6. Mit Wortgewalt das Herz berühren. In: Eßlinger Zeitung. vom 29. November 2010.
  7. Antje Weber: Lustvoll mit Wörtern spielen. In: sueddeutsche.de. 11. Februar 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 10. April 2018]).
  8. Jahresbilanz 7: Gerdt Fehrle, Louisoder Verlag / "2017 wollen wir uns auf Lesungen konzentrieren". Abgerufen am 10. April 2018.
  9. BuchMarkt Verlag K. Werner GmbH: Gerdt Fehrle: Warum der Buchhandel von Verlags-PR profitiert | BuchMarkt. Abgerufen am 10. April 2018 (deutsch).
  10. Gerdt Fehrle von Louisoder. indie-publishing.com, abgerufen am 10. April 2018 (englisch).

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Autor/Urheber: Jakob Schön, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Verleger und Autor Gerdt Fehrle (2017)