Fußball-Westfalenliga

Westfalenliga
VerbandFußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen
Erstaustragung1956
Mannschaften1 × 18, 1 × 17
Aktueller MeisterSpVgg Erkenschwick (Staffel 1)
Türkspor Dortmund (Staffel 2)
RekordsiegerSpVgg Erkenschwick (7)
RegionGebiet der WestfalenligaVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 4 Staffeln der
Landesliga Westfalen (VII)

Die Westfalenliga (bis 2008 Verbandsliga Westfalen) ist seit der Saison 2012/13 die zweithöchste Spielklasse des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen im Männerfußball und die sechsthöchste im deutschen Ligasystem. Die amtierenden Meister der Westfalenliga sind die SpVgg Erkenschwick und Türkspor Dortmund.

Modus

Die Westfalenliga besteht aus zwei Staffeln mit einer Sollstärke von je 16 Mannschaften. In der Regel spielen in der Staffel 1 Mannschaften aus dem Münsterland und Ostwestfalen, während in der Staffel 2 Mannschaften aus dem Ruhrgebiet, dem Sauerland und dem Siegerland spielen. Die genaue Einteilung der beiden Staffeln wird jedes Jahr nach geographischen Gesichtspunkten vorgenommen. Es kommt dabei vor, dass Mannschaften aus der Mitte Westfalens die Staffel wechseln müssen, damit eine einheitliche Staffelstärke gewährleistet ist.

Ein Finale zwischen den Staffelsiegern gibt es nicht, der Meister jeder Staffel steigt in die Oberliga Westfalen auf, sofern in dieser Spielklasse nicht bereits eine Mannschaft desselben Vereins spielt. In diesem Fall (ebenso bei Verzicht auf den Aufstieg) rückt die nächstplatzierte, aufstiegsbereite und zugelassene Mannschaft der jeweiligen Staffel nach. Die drei Tabellenletzten jeder Staffel steigen in die in vier Staffeln eingeteilte Landesliga Westfalen ab.

Teilnehmer der Saison 2023/24

Spielorte der Westfalenliga in der Saison 2023/24. Staffel 1 (blau) und Staffel 2 (rot)
Die Zahl in Klammern hinter einem Ortsnamen nennt die Zahl der Mannschaften aus diesem Ort.
Bochum = Wiemelhausen; Castrop-Rauxel = Obercastrop; Dortmund = Hombruch & Schüren; Hamm = SpVg & Bockum-Hövel; Herne = Horsthausen, Sodingen & Wanne-Eickel; Münster = Hiltrup & Kinderhaus

Die Staffeleinteilung wurde am 7. Juli 2023 veröffentlicht.[1]

Westfalenliga 1

Westfalenliga 2

Geschichte

Die Westfalenliga wurde 1956/57 als damals drittklassige Verbandsliga Westfalen gegründet und seither stets in zwei Staffeln ausgetragen. Ihre Gründung erfolgte, um eine spielstarke Stufe zwischen der damals bestehenden 2. Oberliga West und der bis heute noch in fünf Staffeln darunter ausgetragenen Landesliga Westfalen zu schaffen. Auch nach Gründung der Bundesliga 1963/64 sowie der Einführung der 2. Bundesliga 1974/75 blieb die Verbandsliga Westfalen unverändert die dritthöchste Spielklasse im deutschen Ligasystem.

Szene vom 3. Spieltag der Saison 2012/13: Der SV Rödinghausen empfängt im Wiehenstadion den Delbrücker SC

Da die Spielklasse bis 1977/78 gleichzeitig auch die höchste Spielklasse im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen war, trugen die beiden Staffelsieger zusätzlich Endspiele um den Titel des Westfalenmeisters aus. Der Titelgewinn berechtigte anschließend zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur nächsthöheren Liga. Dies war bis 1962/63 die 2. Oberliga West, zwischen 1963/64 und 1973/74 die Regionalliga West sowie ab 1974/75 die 2. Bundesliga.

Erst mit Einführung der übergeordneten Oberliga Westfalen in der Saison 1978/79 wurde die Verbandsliga Westfalen in die vierte Ebene der Ligapyramide zurückgestuft. Der Titel des Westfalenmeisters wurde fortan dem Meister der Oberliga Westfalen verliehen. Daher entfiel das Endspiel zwischen den beiden Staffelsiegern; diese stiegen seither direkt in die Oberliga Westfalen auf. Sofern dort aufgrund der Abstiegssituation aus höheren Ligen freie Plätze vorhanden waren, konnten eventuell auch die beiden Staffelzweiten aufsteigen.

Nach Wiedereinführung der Regionalliga 1994/95 zunächst noch fünftklassig, stellt die Spielklasse seit 2008/09 nach Gründung der 3. Liga nur noch die sechsthöchste Spielklasse im deutschen Ligasystem dar.

Im Rahmen der Zusammenlegung der Oberliga Nordrhein und Oberliga Westfalen zur NRW-Liga in der Saison 2008/09 wurde die Spielklasse in Westfalenliga umbenannt und sie war damit auch wieder die höchste Liga des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen. Das Endspiel der beiden Staffelsieger um den Titel des Westfalenmeisters wurde jedoch nicht wieder eingeführt.

Im Zuge der Regionalligareform 2012 ist die Westfalenliga aufgrund der Wiedereinführung der Oberliga Westfalen jetzt wieder nur noch die zweithöchste westfälische Spielklasse.[2]

Bisherige Meister

Verbandsliga als dritthöchste Spielklasse (1956–1978)

JahrStaffel 1Staffel 2Finalergebnisse
1957SpVg BeckumSportfreunde Gladbeck5:1, 3:3
1958SpVgg ErkenschwickHombrucher FV 092:3, 3:7
1959SpVg BeckumSportfreunde Siegen2:0, 2:1
1960BV SelmSSV Hagen1:3, 3:0, 2:1 (in Dortmund)
1961Germania DattelnSportfreunde Siegen0:3, 5:0, 2:0 (in Hagen)
1962Arminia BielefeldBV Brambauer (1)2:1, 0:0
1963VfB 03 BielefeldLüner SV1:3 (in Hamm)
1964Eintracht GelsenkirchenDortmunder SC 951:1, 2:2, 2:0 (in Castrop-Rauxel)
1965SpVgg ErkenschwickVfL Bochum1:4, 3:2, 1:1 n. V. (in Recklinghausen) (2)
1966Hammer SpVgSSV Hagenkein Endspiel (3)
1967SpVgg Erkenschwick (4)Lüner SV0:0 n. V. (in Castrop-Rauxel) (5)
1968SpVgg ErkenschwickSSV Hagen2:1 (in Erkenschwick) (6)
1969DJK GüterslohSG Wattenscheid 093:1 (in Hamm)
1970Eintracht GelsenkirchenWestfalia Herne2:1 (in Herne)
1971Arminia Gütersloh (7)VfL Klafeld-Geisweid 081:0 (in Hagen)
1972STV Horst-EmscherSportfreunde Siegen3:1, 0:4 n. V. (6:7 i. E.)
1973VfB 03 Bielefeld (8)Rot-Weiß Lüdenscheid2:1 (in Lünen)
1974SC RecklinghausenTuS Neuenrade0:3, 2:4
1975Arminia Gütersloh (9)Westfalia Herne0:2, 2:4
1976SC HerfordSV Holzwickede3:1, 1:2
1977Arminia GüterslohRot-Weiß Lüdenscheid2:6, 2:0
19781. FC Paderborn (10)DSC Wanne-Eickel0:2, 2:1

1 Brambauer gewann das Entscheidungsspiel gegen den SC Dahlhausen mit 1:0.
2 Bochum wurde durch Losentscheid Meister.
3 Hagen verzichtete auf das Endspiel.
4 Erkenschwick gewann das Entscheidungsspiel gegen die SpVgg Herten mit 2:0.[3]
5 Beide Mannschaften verzichteten auf ein Wiederholungsspiel.
6 Hagen verzichtete auf das Endspiel; der VfL Schwerte rückte nach.
7 Gütersloh und die Hammer SpVg trennten sich im Entscheidungsspiel 2:2 nach Verlängerung. Das Wiederholungsspiel gewannen die Gütersloher mit 3:2 nach Verlängerung.[4]
8 Bielefeld gewann das Entscheidungsspiel gegen den SC Hassel mit 3:1.[5]
9 Gütersloh setzte sich in den Entscheidungsspielen mit 2:1 und 1:0 gegen den SC Herford durch.[4]
10 Paderborn setzte sich in den Entscheidungsspielen mit 1:0 und 1:1 gegen den VfB Rheine durch.[6]

Verbandsliga als vierthöchste Spielklasse (1978–1994)

JahrStaffel 1Staffel 2Weitere Aufsteiger
1979VfB WaltropTeutonia Lippstadt
1980Hammer SpVgSTV Horst-Emscher
1981Eintracht Hamm-HeessenLüner SV
1982ASC SchöppingenVfL Bochum Amateure
1983FC GohfeldSV Langendreer 04
1984VfL RekenDJK Hellweg Lütgendortmund (11)
19851. FC RecklinghausenSuS Hüsten 09
1986SC VerlSG Wattenscheid 09 Amateure
1987SpVg MarlBorussia Dortmund AmateureSC Hassel
1988VfB RheineSportfreunde Siegen (12)
1989SpVg Beckum (13)VfR SöldeVfL Bochum Amateure
1990VfB HülsRot-Weiß Lüdenscheid1. FC Recklinghausen
1991FC GüterslohVfL Gevelsberg
1992Schalke 04 AmateureSportfreunde SiegenSpVg Brakel, SG Wattenscheid 09 Amateure
1993TSG Dülmen (14)SV Holzwickede (15)
1994VfB HülsSportfreunde Siegen

11 Lütgendortmund gewann das Entscheidungsspiel gegen die Amateure von Wattenscheid mit 3:2 nach Verlängerung.
12 Siegen gewann das Entscheidungsspiel gegen den VfR Sölde mit 6:4 nach Elfmeterschießen.
13 Beckum gewann das Entscheidungsspiel gegen den 1. FC Recklinghausen mit 7:2.[7]
14 Dülmen gewann das Entscheidungsspiel gegen die Hammer SpVg mit 4:2 nach Verlängerung.
15 Holzwickede gewann das Entscheidungsspiel gegen die Sportfreunde Oestrich mit 1:0.

Verbandsliga als fünfthöchste Spielklasse (1994–2008)

JahrStaffel 1Staffel 2Weitere Aufsteiger
1995TuS AhlenSportfreunde OestrichSV Rotthausen
1996TSG DülmenDJK TuS Hordel
1997Blau Weiß Post RecklinghausenFC Schalke 04 AmateureVfL Bochum Amateure
1998FC Eintracht RheineVfB KirchhellenSV Lippstadt 08, SV Langendreer 04
1999Preußen Lengerich (16)Westfalia HerneSC Herford, SV Rotthausen
2000Lüner SVTSG Sprockhövel
2001VfB Fichte BielefeldSC HasselHövelhofer SV
2002Arminia Bielefeld AmateureTSG SprockhövelSpVg Emsdetten 05, Sportfreunde Siegen II
2003LR Ahlen AmateureSV SchermbeckSV Vorwärts Kornharpen
2004Sportfreunde LotteSpVgg Erkenschwick
2005Delbrücker SCWestfalia Herne
2006Hammer SpVgDSC Wanne-EickelSF Oestrich-Iserlohn (17)
2007SV SchermbeckTSG SprockhövelSC Wiedenbrück 2000, DJK Germania Gladbeck
2008VfB HülsSG Wattenscheid 09

16 Aufgrund einer Spielwertung wurde Preußen Lengerich Meister. Der ursprüngliche Meister SC Herford durfte allerdings ebenfalls aufsteigen.
17 Dem DSC Wanne-Eickel wurde der Aufstieg verweigert.

Westfalenliga als sechsthöchste Spielklasse (seit 2008)

Von 2008 bis 2012 diente die Westfalenliga neben der Mittelrheinliga und Niederrheinliga als Unterbau der NRW-Liga. Seit 2012 ist wieder die Oberliga Westfalen der Westfalenliga übergeordnet.

JahrStaffel 1Staffel 2Weitere Aufsteiger
2009SC Wiedenbrück 2000TSG Sprockhövel
2010Westfalia RhynernSpVgg Erkenschwick
2011TuS DornbergTuS Erndtebrück
2012SV Lippstadt 08SG Wattenscheid 09Hammer SpVg, FC Gütersloh 2000, SC Roland Beckum, 1. FC Gievenbeck, SuS Neuenkirchen (alle Staffel 1), SpVgg Erkenschwick, TuS Heven, TuS Ennepetal, TSG Sprockhövel (alle Staffel 2)
2013SV RödinghausenSV ZweckelFC Eintracht Rheine
2014SuS StadtlohnASC 09 Dortmund
2015SC Paderborn 07 IITSV Marl-HülsSV Schermbeck
2016SC HasselFC Brünninghausen1. FC Kaan-Marienborn
2017TuS HalternWestfalia Herne
20181. FC GievenbeckHolzwickeder SCSV Schermbeck
2019Preußen Münster IIRSV Meinerzhagen
2020TSV Victoria ClarholzSG Finnentrop/BamenohlSpVgg Vreden (Staffel 1)
2021Saison annulliert
2022Delbrücker SCTuS Bövinghausen1. FC Gievenbeck (Staffel 1)
2023SpVgg ErkenschwickTürkspor DortmundFC Brünninghausen (Staffel 2)

Einzelnachweise

  1. Überkreisliche Staffeleinteilung Männer 2023/24. (PDF) FLVW, abgerufen am 7. Juli 2023.
  2. Spielklassenstrukturreform verabschiedet (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.flvw.de flvw.de
  3. Andy: Saison 1966/1967. SpVgg Erkenschwick, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 28. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spvgg-erkenschwick.de
  4. a b Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 193.
  5. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 71.
  6. Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 421.
  7. Historie. SpVg Beckum, abgerufen am 11. April 2018.

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3. Spieltag der Westfalenliga SV Rödinghausen (in Grün) gegen den SC Delbrück (in weiß) am 2. September 2012 (Endstand 2:1 (1:1)) im Häcker-Wiehenstadion in Rödinghausen, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen.