Frits Bolkestein

Frits Bolkestein

Frederik (Frits) Bolkestein (* 4. April 1933 in Amsterdam) ist ein niederländischer Politiker (VVD). Er war von 1999 bis 2004 EU-Kommissar und lieferte 2004 den vieldiskutierten Entwurf der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie (auch vielfach „Bolkestein-Richtlinie“).

Leben und Beruf

Frits Bolkestein 1980 in der Zweiten Kammer

Sein Großvater war der Minister Gerrit Bolkestein. Nach dem Abitur studierte Frits Bolkestein Mathematik und Physik an der Universität Amsterdam und in den USA, anschließend Philosophie und Griechisch, ebenfalls in Amsterdam. Zwischen 1960 und 1976 arbeitete Bolkestein für das Chemie-Unternehmen Shell. Hier war er als Manager in verschiedenen Positionen im Außendienst tätig, unter anderem in Afrika, Indonesien, Honduras, El Salvador, Großbritannien und Frankreich. Dort war er für drei Jahre Vorstandsmitglied der Shell Chemie in Paris. Zu Beginn seiner Karriere bei Shell studierte er auch Rechtswissenschaften an der Universität Leiden und Wirtschaftswissenschaften an der London School of Economics and Political Science.

Bolkestein ist verheiratet und hat drei Kinder.

Partei

Bolkestein war von 1978 bis 1999 Abgeordneter der Liberalen (VVD) im niederländischen Parlament, von 1982 bis 1986 Handelsminister der Niederlande und 1988 bis 1989 Verteidigungsminister. Von 1990 bis 1998 war er Fraktionsvorsitzender der VVD im niederländischen Parlament. Er gilt als Vertreter des rechten Flügels.

Von 1996 bis 1999 war er Präsident der Liberalen Internationale. Außerdem war er Berater der Mont Pelerin Society.

In der EU-Kommission Prodi war er für den Binnenmarkt, Steuern und Zollunion zuständig.

Politische Aktivitäten

Als letzte bedeutende Amtshandlung legte er den Entwurf einer Europäischen Dienstleistungsrichtlinie vor.

Größere Aufmerksamkeit im Netz erlangte er durch sein uneingeschränktes Eintreten für Softwarepatentierung und einen Verhandlungstrick am 18. Mai 2004 im EU-Ministerrat. Frits Bolkestein präsentierte seine Kürzung eines deutschen Änderungsvorschlags als „abgeändert in leicht technischer Weise“. In der von Frits Bolkestein präsentierten Fassung wurden aber nur noch die Wörter „neu und“ eingefügt.

Im Jahr 2002 nahm er an der 50. Bilderberg-Konferenz in Chantilly (Virginia) teil.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://de.scribd.com/doc/169382128/Bilderberg-Meetings-Conference-Report-2002 Bilderberg-Protokoll 2002

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Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.