Foursquare Deutschland

Das frühere Gemeindehaus der fegw-Gemeinde Treffpunkt Leben in Frankfurt am Main, ursprünglich ein Bürogebäude

Foursquare Deutschland, Freikirchliches Evangelisches Gemeindewerk e.V. (fegw),[1] ist ein freikirchlicher Gemeindeverband evangelischen Bekenntnisses mit Sitz in Hannover. Es ist selbständiges deutsches Mitgliedswerk[2] im internationalen Dachverband der „International Church of the Foursquare Gospel“ (ICFG) mit Sitz in Los Angeles, CA, USA.

Geschichte

Eine erste Gemeindearbeit der Foursquare Gospel Church in Deutschland hatte es bereits 1937 in Berlin gegeben, die kriegsbedingt jedoch zum Erliegen kam.[3]

In Deutschland wurde der deutsche Trägerverein dieser Freikirche als Freikirchliches Evangelisches Gemeindewerk (fegw) 1986 mit zwei Mitgliedsgemeinden in Bad Wildungen gegründet.[2] Die dahinter stehenden Christen kamen aus verschiedenen Landes- und Freikirchen. Erster Leiter der Freikirche war Jörg Schmidt.[2] 2010 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen. Aktuell (2015) wird Jochen Geiselhardt als Leiter Foursquare Deutschland angegeben.[4]

Verhältnis der Gemeinden untereinander und zur internationalen Kirche

Die Mitgliedsgemeinden sind eigenständig in der Gestaltung ihres Gemeindelebens. Was die verschiedenen Gemeinden verbindet, sind gemeinsame Ziele, Grundwerte, Beziehungen sowie die verbindende Geschichte.

„Als Teil einer internationalen Kirche betont das Freikirchliche Evangelische Gemeindewerk eine eigenständige Identität als deutsche Freikirche. Wird die ‚International Church of the Foursquare Gospel‘ international zur Pfingstbewegung gezählt, sehen sich viele Leiter und Mitglieder des ‚fegw‘ eher als evangelikale Freikirche mit einer moderaten charismatischen Prägung. Das Wort ‚Evangelisch‘ im Namen der Freikirche soll bewußt die Nähe zum Erbe der Reformation ausdrücken.“

Jürgen Tibusek[2]

Statistische Angaben

Das fegw umfasst heute 33 Gemeinden in Deutschland mit rund 2.200 Zugehörigen davon 1.100 Mitgliedern.[5] 1993 waren es noch acht Gemeinden mit 920 Menschen gewesen, 1995 zehn Gemeinden mit 1.300 Menschen, Angehörige inbegriffen, sowie 20 Pastoren.[2]

Ökumene

Seit 2007 gehörte das fegw als Gastmitglied zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen,[6] seit Herbst 2014 ist es dort Vollmitglied.[7]

Literatur

  • Art. Freikirchliches Evangelisches Gemeindewerk (fegw), in: Reinhard Hempelmann (Hg.), Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden. Deutschland – Österreich – Schweiz, Stuttgart 1997, S. 172f.; ISBN 3767577631.
  • Georg Schmid (Hrsg.): Kirchen, Sekten, Religionen: religiöse Gemeinschaften, weltanschauliche Gruppierungen und Psycho-Organisationen im deutschen Sprachraum, ein Handbuch. TVZ Theologischer Verlag, 7., überarb. und erg. Auflage, Zürich 2003. ISBN 3-290-17215-5, S. 137.
  • Jürgen Tibusek: Ein Glaube, viele Kirchen. Die christlichen Religionsgemeinschaften – Wer sie sind und was sie glauben, 2., aktual. u. erw. Aufl., Gießen 1996. ISBN 3765515930, S. 406–410 u. 583.

Weblinks

Quellen

  1. 1. Der Verein trägt den Namen Foursquare Deutschland, Namenszusatz “Freikirchliches Evangelisches Gemeindewerk e.V.” (“fegw”). Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.foursquare-deutschland.de (abgerufen am: 30. November 2011). – Die Abkürzung lautete bis 1994 FEG, die jedoch wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit FeG aufgegeben wurde (Tibusek, S. 583, Anm. 1).
  2. a b c d e Jürgen Tibusek: Ein Glaube, viele Kirchen. Die christlichen Religionsgemeinschaften – Wer sie sind und was sie glauben, 2., aktual. u. erw. Aufl., Gießen 1996. ISBN 3765515930, S. 406 f.
  3. Tibusek, S. 406f., nach: Jörg Schmidt zu Ursprung, Wachstum und Auftrag des FEG. In: FEG aktuell, Sonder-Nr. 1. 1992, S. 3.
  4. http://www.foursquare-deutschland.de/
  5. Foursquare Deutschland Vereinigung Evangelischer Freikirchen, abgerufen am 13. September 2018.
  6. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen wächst. In: Mennonews. (abgerufen am: 3. September 2011).
  7. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen hat nun 12 Vollmitglieder. In: Mennonews 2. Dezember 2014.

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Ehemaliger Nutzer: Kirche Leben (freikirchliche Gemeinde), 2011 abgerissen, überbebaut mit neuem Mehrfamilienwohnhaus. Dieses niedergelegte Gebäude und die ebenfalls dahinter gelegenen alten Fabrikhallen standen auf einem bereits 1778 durch Elsässer aus Schlettstadt, heute Sélestat, gegründeten Tochterunternehmen. Nach der Annexion 1871 übernahmen Heinrich Ratazzi und Heinrich May das Unternehmen. Unter dem Namen Rosswag's Nachfolger Ratazzi & May arbeiteten hier im früheren Mittelweg 14, heute Kurfürstenstraße 14, bis zu 40 Arbeiter. Sie produzierten vorwiegend Drahtflechtmatten aus Messing- und Eisendraht, u.a. für die Papierindustrie. Während des 2. Weltkriegs wurde die Produktionsstätte nach Schlüchtern verlegt. Die ehemaligen Lehrlinge Paul und Ruppel errichteten dort das heute noch bestehende weltweite Unternehmen PACO, das immer noch erfolgreich Metallmatten und Filter herstellt. Das Verwaltungsgebäude mit Treppengiebel aus der Gründerzeit verfiel, wurde dann aber nochmals saniert. In die ehemaligen Fabrikationsräume zog ein Bürofachhandel ein. Der Eigentümer ließ nunmehr ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgaragen errichten.