Nationaler Flughafen Minsk

Nationaler Flughafen Minsk
Нацыянальны аэрапорт Мінск
Nationaler Flughafen Minsk (Belarus)
Kenndaten
ICAO-CodeUMMS
IATA-CodeMSQ
Koordinaten

53° 52′ 57″ N, 28° 1′ 57″ O

Höhe über MSL204 m  (669 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum42 km östlich von Minsk
Basisdaten
Eröffnung1982[1]
BetreiberRepublik Belarus
Terminals1
Passagiere2.500.000 (2023)
Flug-
bewegungen
22.900 (2023)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
3,6 Mio.[2]
Start- und Landebahnen
13R/31L3641 m × 60 m Beton
13L/31R3700 m × 60 m Beton
Webseite
airport.by



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BW

Der Nationale Flughafen Minsk (belarussisch Нацыянальны аэрапорт Мінск; früher Flughafen Minsk-2, IATA-Code: MSQ, ICAO-Code: UMMS) ist der internationale Flughafen der belarussischen Hauptstadt Minsk.

Geschichte

Der Flughafen wurde ab 1977 durch die Architekten J. Grigorjew, B. Lartschenko, G. Sisojew und N. Temnowa als Ergänzung zum kleineren Stadtflughafen Minsk-1 errichtet und 1982 eröffnet, der reguläre Flugbetrieb begann 1983.[1] Er dient als Heimatbasis für die nationale belarussische Fluggesellschaft Belavia.

Lage und Verkehrsanbindung

Der Nationale Flughafen Minsk liegt 42 Kilometer östlich von Minsk und ist mit der Buslinie 300 mit der Innenstadt verbunden. Von der Minsker Ringautobahn aus ist er darüber hinaus auch über die Autobahn M2 zu erreichen.

Fluggesellschaften und Ziele

Der Flughafen ist durch mehrere Fluggesellschaften mit zahlreichen vor allem europäischen Zielen verbunden. Größte Fluggesellschaft vor Ort ist die hier beheimatete Belavia, die beispielsweise Verbindungen nach Amsterdam, London, Moskau und Teheran anbietet. Aus dem deutschsprachigen Raum wird Minsk gegenwärtig von Lufthansa aus Frankfurt am Main, Belavia aus Frankfurt, Berlin und Hannover sowie von Austrian Airlines aus Wien angeflogen.

Die Bedienung mehrerer europäischer Flugziele wurde im Jahr 2021 für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Grund hierfür sind Sanktionen der EU infolge der möglicherweise unfreiwilligen Umleitung des Ryanair-Fluges FR4978. Belavia darf ebenso wie andere belarussische Fluggesellschaften seitdem keine Ziele in der EU mehr anfliegen und den Luftraum der EU nicht mehr nutzen.

Statistik

Jährliche Passagierzahlen für den Nationalen Flughafen Minsk[3]
JahrAnzahl PassagiereUnterschied zum Vorjahr
2005559.114  10,86 %
2006637.560  14,03 %
2007830.481  30,26 %
20081.010.695  21,7 %
20091.028.886  1,8 %
20101.285.423  24,93 %
20111.437.825  11,86 %
20121.837.911  27,83 %
20132.182.177  18,73 %
20142.593.559  18,9 %
20152.782.866  7,3 %
20163.429.112  23,2 %
20174.114.512  20,0 %
20184.536.644  10,3 %
20195.101.766  12,5 %

Visafreie Einreise über den Nationalen Flughafen Minsk

Eine Besonderheit hat der Nationale Flughafen Minsk im Bezug auf die Einreise. Reisende aus 74 Staaten können seit dem 27. Juli 2018 ausschließlich über den Nationalen Flughafen Minsk für eine Dauer von bis zu 30 Tagen visafrei nach Belarus einreisen. Das betrifft unter anderem alle Staaten der Europäischen Union und im deutschsprachigen Raum weiterhin die Schweiz und Liechtenstein.[4] Für alle anderen Grenzübergänge ist weiterhin ein Visum nötig. Auch von russischen Flughäfen ist keine visafreie Einreise möglich.[5]

Zwischenfälle

Die am 26. Oktober 2009 verunglückte British Aerospace BAe-125

Der Flughafen verzeichnete in seiner Geschichte zahlreiche Zwischenfälle, davon zwei mit Todesfolgen in der unmittelbaren Nähe des Flughafens:[6]

  • Am 1. Februar 1985 machten die Piloten einer Tupolew Tu-134 der russischen Aeroflot (Kennzeichen CCCP-65910) kurz nach dem Start vom Flughafen Minsk 2 eine Notlandung in einem Wald, 10 Kilometer vom Flughafen entfernt. Kurz nacheinander waren beide Triebwerke ausgefallen, da sie abgelöste Eisklumpen von den nicht korrekt enteisten Tragflächen eingesaugt hatten. Bei dem Unfall wurden 58 Insassen getötet, 55 Passagiere und 3 Besatzungsmitglieder; 22 Insassen überlebten (siehe auch Aeroflot-Flug 7841).[7]
  • Am 26. Oktober 2009 verunglückte eine British Aerospace BAe-125 (RA-02807) der russischen S-Air mit zwei Passagieren und drei Mann Besatzung an Bord im Anflug. Es gab keine Überlebenden.[8]
  • Am 13. Juli 2016 wurden durch einen heftigen Sturm zahlreiche Flugzeuge zum Teil erheblich beschädigt. Eine Antonow An-12 der Ruby Star (EW-338TI) löste sich und wurde in eine Boeing 737 (EW-283PA) der Belavia Belarusian Airlines gestoßen, kleinere Flugzeuge wurden weggefegt; zahlreiche Scheiben des Flughafengebäudes eingedrückt und Wasser drang ein. Der Flughafen wurde vorübergehend geschlossen.[9]

US-Sanktionen

Am 9. August 2021 wurde wegen Beteiligung an der Notlandung des Ryanair-Flug 4978 auf dem Flughafen der Direktor Wjatschaslau Charaneka in die Liste der Specially Designated Nationals and Blocked Persons der USA hinzugefügt.[10][11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Minsk National Airport: History (Memento desOriginals vom 17. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/airport.by
  2. Minsk National Airport: About (Memento desOriginals vom 12. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/airport.by
  3. Enterprise performance 2019. (PDF; 106 KB) In: airport.by. Abgerufen am 30. Januar 2023 (belarussisch).
  4. Belarus hebt Visumpflicht für Bürger aus 74 Staaten, darunter auch aus Österreich, auf – Botschaft der Republik Belarus in der Republik Österreich. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Typische Fragen zum 30-tägigen visafreien Reiseverkehr – Botschaft der Republik Belarus in der Bundesrepublik Deutschland. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juli 2018; abgerufen am 28. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/germany.mfa.gov.by
  6. Flughafendaten Minsk-2 International Airport profile im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. Juli 2016.
  7. Unfallbericht TU-134 CCCP-65910, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. April 2020.
  8. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. Juli 2016.
  9. Sturm lässt in Minsk Flugzeuge ineinander krachen, abgerufen am 18. Juli 2016
  10. Treasury Holds the Belarusian Regime to Account on Anniversary of Fraudulent Election. Finanzministerium der Vereinigten Staaten, 9. August 2021, abgerufen am 10. August 2021 (englisch).
  11. США расширили санкции в отношении официального Минска. Полный список. zerkalo.io, 9. August 2021, abgerufen am 10. August 2021 (russisch).

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