Feministische Literaturwissenschaft

Feministische Literaturwissenschaft ist eine sich im Sinne feministischer Ziele parteilich zeigende Richtung innerhalb der Literaturwissenschaft. Ihre zentralen Gegenstände waren in Abhängigkeit von der gewählten Blickrichtung einerseits schreibende und publizierende Frauen in ihren literarischen, sozialen und ökonomischen Zusammenhängen, andererseits Frauenliteratur. Neben epochenübergreifenden Frauenliteraturgeschichten und literarischen Anthologien begünstigten namentlich die Themenbereiche „Schriftstellerinnen und Emanzipation“ und „feministische Literaturtheorien“ bis in die 1990er-Jahre hinein die temporäre weltweite Anerkennung und Institutionalisierung von Feministischer Literaturwissenschaft.

Entstehung und Entwicklung

Die Herausbildung dieser politisch motivierten Richtung stand in einem kausalen Zusammenhang zum Feminismus und zur Frauenforschung vor und nach 1945 und darüber hinaus auch zum Wiederaufleben des Marxismus in den 1960er-Jahren und zur 68er-Bewegung. Von Beginn an beherrschten französische und US-amerikanische Vordenkerinnen die Feuilletons und das wissenschaftliche Feld.

Die deutsche Wortverbindung „feministische Literaturwissenschaft“ lässt sich derzeit zuerst bei der seit 1972 an der Universität Marburg lehrenden Professorin Marie Luise Gansberg („Seit dem Winter 1976 bin ich mit der Einarbeitung in einen neuen Wissenschaftsbereich beschäftigt: Women’s Studies, hier: feministische Literaturwissenschaft“) nachweisen und auf einer Anzeigenseite von Nummer 48 der Zeitschrift Kursbuch 1977, wo der Courage-Verlag den Sammelband Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen, Juli 1976 bewarb.[1] Die an der Universität Hamburg eingerichtete „Arbeitsstelle feministische Literaturwissenschaft“ nahm ihre Arbeit 1985 auf.[2] Das zuletzt genannte Datum sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele wichtige, die Durchsetzung Feministischer Literaturwissenschaft befördernde Grundlagen bereits in den 1970er-Jahren gelegt worden sind, weshalb dieses Jahrzehnt mehr zu betonen ist als die zwei nachfolgenden.

Feministische Literaturwissenschaftlerinnen setzten sich zwar ideologie- und herrschaftskritisch mit der älteren Forschung, vor allem mit frauendiskriminierenden Äußerungen namhafter männlicher Literaturwissenschaftler, mit dem männerdominierten Literaturkanon und ganz vereinzelt mit wissenschaftspolitischen Fragen auseinander.[3] Sie gingen aber nicht so weit, autoritären Hierarchien an den Universitäten und der Qualifikationshürde der Habilitation, die von jeher „die versteckte Möglichkeit bietet, Frauen von hochqualifizierten Berufen fernzuhalten“[4], den Kampf anzusagen. Bezeichnenderweise waren es nicht die mit ergebnisoffener Forschung konfligierende parteiliche Haltung der Feministischen Literaturwissenschaft und ihre Zersplitterung, die das Interesse an einer dezidiert „feministischen“ Literaturwissenschaft dahinschwinden ließen, sondern der von feministischen Professorinnen mitgetragene Wettlauf der Moden, fachinterne Ausdifferenzierungs- und Verwissenschaftlichungsprozesse und der machtvolle Einfluss von männlichen Seilschaften bei Stellenbesetzungen. Ergänzend hierzu Barbara Hahn:

„Wenn die Zeichen nicht trügen, ist der Zenit einer ‚feministischen Literaturwissenschaft‘ zumindest in Deutschland bereits überschritten. Terminologisch deutet sich ein paradigmatischer Wandel an (…). Ob diese Entwicklung allerdings in der desolaten deutschen Universitätslandschaft der ausgehenden neunziger Jahre genügend Raum findet, bleibt abzuwarten. Denn auf die Frage nach der Idee einer Universität am Ende dieses Jahrhunderts reagiert man bisher nicht mit der Öffnung für neue Fragen und Forschungsfelder, sondern eher mit Redisziplinierung, d.h. mit einer Rückkehr in traditionelle Bahnen. Davon sind Forschungsrichtungen in besonderem Maße betroffen, die Geschlechterverhältnisse thematisieren, ob sie nun in den Fächergrenzen bleiben wie es die ‚feministischen Literaturwissenschaft‘ in Deutschland tat, oder ob sie – wie die ‚gender studies‘ – eine disziplinäre Neuorientierung anstreben. Institutionell wird ihnen nicht nur im Zeichen von Sparmaßnahmen das Wasser abgegraben.“

Barbara Hahn: Feministische Literaturwissenschaften, 1990, S. 225

Die Vorstellung, Feministische Literaturwissenschaft habe sich in Abhängigkeit zur rückläufigen Anziehungskraft der zweiten Frauenbewegung selbst abgeschafft, geht von der Fehlannahme aus, Feministische Literaturwissenschaft habe ihre eigenen politischen Ziele stets klar formuliert und mit großem Engagement verfolgt.

Leistungen

Sofern nicht kenntnisreiche und gründliche Chroniken zur Feministischen Literaturwissenschaft diesem Trend ein Ende setzen[5], wird die vergleichsweise kurze Geschichte dieser einem Strohfeuer gleichenden A-Room-of-One's-Own-„Befreiungsbewegung“, deren wissenschaftliche Erträge in der Summe allerdings beachtlich sind, mehr und mehr dem Vergessen anheimgegeben.

Im Zentrum der Feministischen Literaturwissenschaft standen unter anderem folgende Untersuchungsgegenstände:

Einzelne Schriftstellerinnen mit den Schwerpunkten Leben und Werk (z. B. Hrotsvit von Gandersheim, Sidonia Hedwig Zäunemann, Louise Otto-Peters, Irmtraud Morgner) oder Einzelaspekte (z B. die Rezeptionsgeschichte der Werke von Ingeborg Bachmann)
Nach Kriterien wie Aufenthaltsort, Land, Genre, Epoche zusammengefasste schreibende und publizierende Frauen (z B. Exil-Schriftstellerinnen, österreichische Schriftstellerinnen, Tagebuchschreiberinnen, deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert)
Literarische Motive mit explizitem oder implizitem Frauenbezug (z. B. Frauenliebe, weibliche Sexualität, Tod)
Fiktionale Frauenfiguren (z B. Mutter, Tochter, Femme fatale, die alte Frau, die lesbische Frau, Prostituierte).
Literarische Verarbeitungen von Heldinnen und Negativgestalten aus Geschichte und Mythologie (z. B. Jeanne d’Arc, Amazonen, Kassandra)
Frauenbilder und Frauenrollen in unterschiedlichen Genres und literarischen Epochen (z. B. Frauenbild und Weiblichkeitsbegriff im 19. Jahrhundert)

Hinzu traten die Themenkomplexe Unterdrückungs- und Gewaltmechanismen der patriarchalischen Gesellschaft und weibliche Autorschaft, Sprache und weibliches Schreiben, feministische Literaturtheorien, Literatur und Emanzipation, Frauenbewegung und Literatur, feministische Utopien in der Literatur, weibliche Lesesozialisation und Buchbesitz.

Die 1999 erschienene, von Hiltrud Gnüg und Renate Möhrmann herausgegebene überarbeitete Auflage der Frauen Literatur Geschichte (Originalausgabe Metzler Verlag 1985, Lizenzausgabe Suhrkamp Verlag 1989 und der zweiten Auflage 2003) spannt den Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von Europa und den USA bis nach Schwarzafrika und ist in neun Kapitel untergliedert: I. Klöster, Höfe und Salons – Räume literarischer Selbstentfaltung, II. Weibliche Bildungs- und Erziehungskonzepte, III. Neue Genres als Medium für weibliches Schreiben (Brief, Reisebericht, Memoiren, Autobiographie), IV. Phantastische Literatur, V. Theater als eroberter Raum, VI. Lyrische Stimmen, VII. Frauenrechte – Menschenrechte, VIII. Erotische Literatur, XI. Neue literarische Strömungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

In der Endphase ab den 1990er-Jahren waren die soziale Herstellung von Geschlechterdifferenzen, Geschlechterrollen und die kultursemantischen Codierungen des Begriffspaares „Weiblichkeit“ / „Männlichkeit“ verbreitete Ansatzpunkte Feministischer Literaturwissenschaft.[6] Hierdurch bahnten ihre Vertreterinnen der literaturwissenschaftlichen Geschlechter-[7] und der literaturwissenschaftlichen Genderforschung[8] den Weg.

Durch wissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen, Lehrveranstaltungen, das Datenbankprojekt „Schriftstellerinnen in Deutschland, Österreich, Schweiz 1945–2008“ (DaSinD)[9], Tagungen, Vorträge, Vortragsreihen, Lesungen und Ausstellungen wirkten feministische Literaturwissenschaftlerinnen und feministischen Bibliothekarinnen im Verein mit feministischen Schriftstellerinnen, feministischen Literaturkritikerinnen, feministischen Verlegerinnen und feministischen Buchhändlerinnen daran mit, die Sichtbarkeit von schreibenden und publizierenden Frauen in Geschichte und Gegenwart zu erhöhen und sich zu einer feministischen literarischen Öffentlichkeit zu formieren.

Kritik

Feministische Literaturwissenschaftlerinnen unterzogen die von der vorausgehenden Forschung bereits weitreichend bibliographisch erfassten Primärquellen (selten Archivalien) eingehenden Analysen, oft verbunden mit der Intention, kursierende neue Fragestellungen und literatursoziologische, ideologiekritische, strukturalistische, poststrukturalistische, psychoanalytische oder dekonstruktivistische Ansätze auf Einzelwerke oder Textzusammenstellungen anzuwenden, ohne den Vorgang der Applikation je in Frage zu stellen und das Problem der Epigonenhaftigkeit zu thematisieren. Damit einher ging ein genereller Mangel an Selbstkritik. Dieser Problemzusammenhang und die unten aufgezeigten Defizite lagen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

Deskriptive Termini erschienen feministischen Literaturwissenschaftlerinnen als unkreative, einengende, den Fortschritt behindernde Fesseln. Die Folge waren unscharfe Begriffe[10] und pseudowissenschaftliche Definitionen.

Nicht nur die exponierte Stellung, die Theorie auch und vor allem dann eingeräumt wurde, wenn es sich um bloße Übernahmen handelte oder statt wissenschaftlicher Theorie „philosophische Erkenntnis das Telos bildet“[11], sondern auch der demonstrative Schulterschluss mit dem engen, normativen Literaturbegriff der klassischen Ästhetik wie auch der Literaturkritik und das Akklamieren von originalitätsheischender Sprachakrobatik katapultierten elementare wissenschaftliche Bewertungskategorien wie etwa den Schwierigkeitsgrad von Forschungsvorhaben, die Größenordnung der individuell oder im Team erzielten Innovationen und den Nutzen dieser Innovationen für die Fachgemeinschaft auf eine nachrangige Position. Im Zeichen der Aufwertung des Subjektiven und Privaten und eines erstarkenden Selbstbewusstseins galt fortan als neu und maßstabsetzend, was man selbst erforschte.[12] Korrespondierend zu dieser Haltung wurden keine Anstalten unternommen, eine Bibliographie vergleichbar jener der „Forschungsgruppe FrauenKunstGeschichte“[13] zu erstellen.

Am Austragen von den Geschlechterstreit im Hier und Jetzt betreffenden Konflikten und an einer wissenschaftlichen Ethik zeigten sich feministische Literaturwissenschaftlerinnen zu keiner Zeit interessiert und unterminierten unter diesen Vorzeichen ihren feministischen Anspruch, den Bedürfnissen von Frauen gerecht werdende gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen.[14] Themen wie „Chancengleichheit unterwandernde Praktiken im Lehr- und Forschungsbetrieb“[15], „Die verdrängten dunklen Seiten der Studienbegingungen von Studentinnen und des Arbeitslebens von Wissenschaftlerinnen: Von nicht gehört und gefördert und von nicht anerkannt und gewürdigt werden bis zu Ausgrenzung, Mobbing und anderen Gewaltformen“[16], „Schutzräume für Opfer“, „Studienabbrecherinnen“, „Frauenarmut und Frauensolidarität in Literatur und Gesellschaft“, „Kulturen des Misstrauens und der Stigmatisierung“ und anderes mehr standen nie im Zentrum der von der Feministischen Literaturwissenschaft mitrepräsentierten Literaturwissenschaft.

Abgrenzungskriterien

Feministische Literaturwissenschaft stand unter anderem auf den Schultern der bis heute von Vereinzelung geprägten literaturwissenschaftlichen Frauenforschung. Ihrem Selbstverständnis nach war sie das Gegenprogramm zur männerorientiert forschenden Literaturwissenschaft mit ihren chauvinistischen Tendenzen. Im Verlauf des Siegeszuges der Genderforschung wurden frühere feministische Literaturwissenschaftlerinnen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle und ohne je auf einem wissenschaftlichen Fundament die nötigen begriffliche Klärungen vorgenommen zu haben, zu „Genderforscherinnen“. Sie und die nachwachsende Generation der Genderforscher und -forscherinnen sind in dem Ziel geeint, Geschlechterpolitik machen bzw. globale gesellschaftspolitische Veränderungen anstoßen zu wollen.

Die unter dem Einfluss der Digitalisierung stehende, in ihrer Relevanz, Reichweite und potenziellen politischen Sprengkraft nicht zu unterschätzende literaturwissenschaftliche Frauenforschung[17] neueren und neuesten Datums ist im Hinblick auf die herangezogenen Quellen und die Berücksichtigung von Vielsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsphänomenen sehr viel breiter aufgestellt als Feministische Literaturwissenschaft, sie ist methodisch stringenter, terminologisch präziser und innovativer, insbesondere auf der Fakten-, Themen- und Theorieebene, und zudem anschlussfähiger an interdisziplinäre Forschungen.

Ob ein Beitrag der einen oder anderen Richtung zugehört, lässt sich hauptsächlich daran festmachen, ob verstärkt und vergleichsweise unhinterfragt feministische Primär- und Sekundärtexte zitiert werden, und ob Theorie auf Kosten von Methodenfragen und originärer Innovation „hochgejubelt“ wird. Der Feministischen Literaturwissenschaft sind zudem Forscherinnen zuzuordnen, die sich selbst als feministische Literaturwissenschaftlerin bezeichneten und die an Tagungen der „Arbeitsstelle feministische Literaturwissenschaft“ teilnahmen.

Wissenschaftliche Bibliotheken subsumierten Publikationen, die der Feministischen Literaturwissenschaft zugeordnet werden können, unter das Schlagwort „Frauenforschung“ oder unter „Frauen- und Geschlechterforschung“.

Literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung stützt sich, sofern entsprechende Forschungen vorliegen, auf die Ergebnisse der literatur- und geschichtswissenschaftlichen Frauen-, Männer- und Transpersonenforschung. Entgegen landläufiger Vorstellungen ist Genderforschung keineswegs ein bedeutungsgleicher oder übergeordneter Begriff für Frauen-, Männer-, Transpersonen-, Geschlechter- und Queerforschung; vielmehr zeichnet sich diese Forschungsrichtung durch einen hohen Spezialisierungsgrad aus, der sich daraus ergibt, dass Genderforschung nicht auf die Erfassung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Geschlechter spezialisiert ist, sondern beschreibend und einordnend soziale und psychologische Vorgänge in den Fokus nimmt, die geschlechts- und geschlechterspezifische Zuschreibungen zum Inhalt haben.[18]

Hauptvertreterinnen

Synergien

Das Verhältnis von Feministischer Literaturwissenschaft und Feministischer Linguistik war vor allem in den 1980er-Jahren ausgesprochen eng und wechselseitig.

Feministische Literaturkritik übernahm und übernimmt eine vermittelnde Funktion gegenüber dem Buchhandel, den Bibliotheken, den Massenmedien, dem Literaturunterricht an Schulen und Hochschulen[19] und jenem Publikum, das im privaten Rahmen liest und sich bildet.

Literatur

Zeitschriften

  • Frauen in der Literaturwissenschaft. Rundbrief. Universität Hamburg, Literaturwissenschaftliches Seminar 1–50, 1983–1997.
  • literaturkritik.de, ab 1999
  • Virginia. Zeitschrift für Frauenbuchkritik, ab 1986
  • Women in German Yearbook: Feminist Studies in German Literature & Culture. Band 1–33, 1985–2017 (geraume Zeit auch vereinzelt mit Beiträgen in deutscher Sprache).

Aufsatz- und Buchveröffentlichungen

  • Barbara Hahn: Feministische Literaturwissenschaften in: Klaus-Michael Bogdal (Hrsg.), Neue Literaturtheorien. Eine Einführung. Opladen: Westdeutscher Verlag 1990, S. 225–241 (3. Aufl. 2005).
  • Renate Möhrmann: Die andere Frau. Emanzipationsansätze deutscher Schriftstellerinnen im Vorfeld der Achtundvierziger-Revolution. Stuttgart: Metzler 1977.
  • Friederike Eigler und Susanne Kord (Hrsg.): The Feminist Encyclopedia of German Literature. Westport und London: Greenwood Press 1997.
  • Hildegard Brenner (Hrsg.): Das Lächeln der Medusa (Alternative; 108/109). Berlin: Alternative Verlag 1976.
  • Hiltrud Gnüg, Renate Möhrmann (Hrsg.): Frauen Literatur Geschichte: Schreibende Frauen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart 1999.
  • Sigrid Weigel: Die Verdoppelung des männlichen Blicks und der Ausschluß der Frauen aus der Literaturwissenschaft. In: Karin Hausen, Helga Nowotny (Hrsg.): Wie männlich ist die Wissenschaft? Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 43–61.
  • Silvia Bovenschen: Über die Frage: Gibt es eine „weibliche“ Ästhetik? in: Ästhetik und Kommunikation 7, 1976, H. 25, S. 60–75.
  • Katharine M. Rogers: The Troublesome Helpmate: A History of Misogyny in Literature. Seattle und London: University of Washington Press 1966.
  • Silvia Bovenschen: Die imaginierte Weiblichkeit. Exemplarische Untersuchungen zu kulturgeschichtlichen und literarischen Präsentationsformen des Weiblichen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1979 (zahlreiche Nachauflagen).
  • Gisela Brinker-Gabler (Hrsg.): Deutsche Dichterinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag 1978 (weitere Auflagen 1979, 1980, 1990, 1991, Digitalausgabe 2001, Neuausgabe 2007).
  • Helga Gallas und Anita Runge: Romane und Erzählungen deutscher Schriftstellerinnen um 1800. Eine Bibiographie mit Standortnachweisen. Stuttgart und Weimar: Metzler 1993.
  • Susan Koppelman Cornillon (Hrsg.): Images of Women in Fiction: Feminist Perspectives. Bowling Green: Bowling Green University Popular Press 1972.
  • Renate Möhrmann: Feministische Ansätze in der Germanistik seit 1945 in: Jahrbuch für internationale Germanistik 11, 1979, S. 63–84.
  • Ingrid Bennewitz: Mediävistische Germanistik und feministische Literaturwissenschaft. Versuch einer Positionsbestimmung. In: Johannes Janota (Hrsg.). Kultureller Wandel und die Germanistik in der Bundesrepublik. Vorträge des Augsburger Germanistentages 1991. Bd. 4: Germanistik, Deutschunterricht und Kulturpolitik im historischen Wandel [darin Forum III: Ansichten einer feministischen Literaturwissenschaft], Tübingen 1993, S. 280–286 (zuerst erscheinen in: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 39, 1992, 3, S. 33‒36).
  • Gayle Greene & Coppélia Kahn (Hrsg.): Making a difference: Feminist literary criticism. Routledge, London/New York 1985 (englisch).
  • Jutta Osinski: Einführung in die feministische Literaturwissenschaft. Berlin: Erich Schmidt 1998.
  • Ingrid Bennewitz (Hrsg.): Der frauwen buoch. Versuche zu einer feministischen Mediävistik. Göppingen: Kümmerle 1989.
  • Ulla Bock und Barbara Witych: Thema: Frau. Bibiographie der deutschsprachigen Literatur zur Frauenfrage 1949–1979. Bielefeld: AJZ-Druck und Verlag 1980.
  • Sabine Koloch: Marie-Luise Gansberg: Die Erfolgreiche, die Tabubrecherin, die Traumatisierte. Biografische Annäherungen an eine Achtundsechzigerin und eine Pionierin der „Feministischen Literaturwissenschaft“ in: 1968 in der deutschen Literaturwissenschaft (literaturkritik.de Archiv/Sonderausgaben) (2018) (PDF online).
  • Wolfgang Paulsen (Hrsg.): Die Frau als Heldin und Autorin. Neue kritische Ansätze zur deutschen Literatur. Bern und München: Francke 1979.

Siehe auch

  • Liste der Zeitschriften zur Frauen- und Geschlechterforschung

Weblinks

  • Sophie – A Digital Library of Works by German-Speaking Women (Digitale Bibliothek der Werke deutschsprachiger Frauen), Harold B. Lee Library at Brigham Young University (Digitalisierung der Lyrikanthologie von Gisela Brinker-Gabler aus dem Jahr 1978 und Einpflegung der Daten in die Datenbank).
  • www.fembio.org – Frauen-Biographieforschung.

Einzelnachweise

  1. Vgl. auch Gisela von Wysocki: Frauen-Bilder im Aufbruch. In: Kursbuch 47, 1977, S. 91–113.
  2. Ulla Bock: Pionierarbeit. Die ersten Professorinnen für Frauen- und Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen 1984–2014. Frankfurt am Main und New York: Campus 2015, S. 205. Weitere Informationen zur „Arbeitsstelle feministische Literaturwissenschaft“ enthält die Nachweisdankenbank META des i.d.a.-Dachverbandes. Der Verein „FrideL – Frauen in der Literaturwissenschaft“ wurde ein Jahr nach der Einstellung des Rundbriefs Frauen in der Literaturwissenschaft (1–50, 1983–1997) in Bremen gegründet [1].
  3. Jutta Osinski: Männer dozieren, Frauen studieren. In: Der Deutschunterricht 42, 1990, ISBN 3-617-20034-6, S. 90–98.
  4. Sabine Koloch: Diskussionsplattform der undogmatischen Linken. Die Zeitschrift „Alternative“ und ihre Herausgeberin Hildegard Brenner. In: 1968 in der deutschen Literaturwissenschaft (literaturkritik.de Archiv/Sonderausgaben) (2020) online.
  5. In dieser Hinsicht grundlegend: Katrin Gut: Feministische Literaturwissenschaft in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 1: A–G. Berlin und New York: De Gruyter 1997, S. 575–577.
  6. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 11f. (PDF online (Memento desOriginals vom 21. März 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.epodium.de).
  7. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 36 folgende Definition: „Literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung — Richtung innerhalb der Literaturwissenschaft, die die Geschlechter und ihre Beziehungen in Fiktion und Realität vergleichend untersucht“.
  8. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 35: „Literaturwissenschaftliche Genderforschung — Forschungsrichtung innerhalb der Literaturwissenschaft, die geschlechts- und geschlechterbezogene Selbst- und Fremdzuschreibungen dokumentiert und analysiert“.
  9. Stiftung Frauen-Literatur-Forschung e.V., Bremen [2].
  10. Vgl. Katrin Gut zu Begriff und Bezeichnung ‚Feministische Literaturwissenschaft‘: „Zum einen wurde die Kategorie zunehmend semantisch unscharf verwendet (…). Zum anderen blieb der Begriff nach außen wie nach innen umstritten und wurde nicht nur von der eigenen, sondern auch von der männlichen Gegenseite als Kampfbegriff eingesetzt“. Katrin Gut: Feministische Literaturwissenschaft in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 1: A–G. Berlin und New York: De Gruyter 1997, S. 575f.
  11. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 55.
  12. Marie Luise Gansberg: Universität Marburg, Frauenforschung & Lehre am Institut für Neuere deutsche Literatur in: Frauen in der Literaturwissenschaft. Rundbrief 5, 1987, 13, S. 8.
  13. Feministische Bibliografie zur Frauenforschung in der Kunstgeschichte. Pfaffenweiler: Centaurus 1993.
  14. „(…) ein Ende des Feminismus auszurufen, solange sich nicht die Verhältnisse, sondern nur die Erklärungsmuster dafür geändert haben, kommt einer Affirmation des Status quo gleich.“ Lena Lindhoff: Einführung in die feministische Literaturtheorie. Stuttgart: Metzler 1995, S. ix.
  15. Sabine Koloch: Des Kaisers neue Kleider: Über Erfolgssimulation, kontraproduktive Ausleseprozesse und Wissenschaftslenkung in: Forum Wissenschaft 33, 2016, Nr. 3, S. 47–50 online.
  16. Axel Esser: Mobbing und seine Relevanz für die Gleichstellungsarbeit in: Karin Reiche (Hrsg.), Frauen an Hochschulen. Förderung, Konkurrenz, Mobbing. Dresden: TU, Referat Gleichstellung für Frau und Mann 1995, S. 46–64.
  17. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 34: „Literaturwissenschaftliche Frauenforschung — Richtung innerhalb der Literaturwissenschaft, die frauenorientiert forscht“.
  18. Sabine Koloch: Wissenschaft, Geschlecht, Gender, Terminologiearbeit ‒ Die deutsche Literaturwissenschaft. München: epodium Verlag 2017, S. 9.
  19. Thomas Anz: Literaturkritik, Theaterkritik in: Walter Killy (Hrsg.), Literatur-Lexikon, Bd. 14: Begriffe, Realien, Methoden. Hrsg. von Volker Meid. Gütersloh und München: Bertelsmann 1993, S. 38–41, hier S. 38.