Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden

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Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist der Dach- und Fachverband derjenigen Beauftragten der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen, die für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind. Darüber hinaus sind auch Organisationen der Jugend-, Friedens- und Versöhnungsarbeit im Raum der EKD Mitglied der EAK. Die EAK wird seit 2018 von einem Vorstandskollegium geleitet.

Selbstverständnis

Der Verband ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie ist Teil der kirchlichen Friedensarbeit und beschäftigt sich somit auch mit Fragen der Friedenstheologie, Friedensethik, Friedens- und Gewissensbildung, Friedenspolitik und Friedenspädagogik.

Geschichte

Der Verband gründete sich 1956 als „Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer“. Anlass war die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland 1956 und die damit notwendig gewordene Unterstützung für Kriegsdienstverweigerer. Bis zur Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht war das Hauptbetätigungsfeld der EAK die Betreuung und Beratung von Kriegsdienstverweigerern. Auch nach der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht 2011 berät die EAK Soldaten, die den Kriegsdienst verweigern und aus der Bundeswehr aussteigen wollen. Darüber hinaus engagiert sich die EAK auch in anderen Bereichen der evangelischen Friedensarbeit. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde die EAK im Jahr 2011 in „Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden“ umbenannt.

Vorsitzende[1]

August Dahl (1957–1958)
Hans A. de Boer (1958–1959)
Eugen Stöffler (1959–1960)
Fritz Eitel (1960–1969)
Hermann Schäufele (1969–1971)
Martin Schröter (1971–1974)
Hermann Schäufele (1974–1979)
Manfred Zabel (1979–1980)
Joachim Ziegenrücker (1980–1989)
Wolf-Udo Smidt (1989–1994)
Johann (Jan) Niemöller (1995–1998)
Christoph Demke (1998–2006)
Walter Herrenbrück junior (2006–2012)
Christoph Münchow (2012–2018)
Vorstandskollegium (seit 2018)

Geschäftsführer[2]

Alfred Bieber (1961–1971)
Ulrich Finckh (1971–1980)
Joachim Stoevesandt (1980–1982)
Günter Knebel (1982–2010)
Christian Julius Griebenow (2010–2012)
Maria Schiffels (geb. Baum) (2012–2020)
Wolfgang Max Burggraf (seit 2020, seit 2015 als Elternzeitvertreter)

Arbeitsfelder

Neben der nach wie vor wichtigen Beratung von Kriegsdienstverweigerern engagiert sich die EAK auch in anderen Bereichen der evangelischen Friedensarbeit. Sie fördert den zivilen Friedensdienst und setzt sich für eine Politik des Friedens ein. Die Frage nach Gewissensbildung und Gewissensentscheidung ist für die EAK von grundlegender Bedeutung und so setzt sich die EAK unter anderem dafür ein, dass Friedensbildung in Schulen und Gemeinden einen Raum bekommt. Die EAK unterstützt und begleitet kritisch das, was in der EKD und in der Ökumenischen Kirche in der Friedensarbeit geschieht und bringt ihre Sicht in die Debatten, insbesondere um den Gerechten Frieden, ein. Die EAK bezieht sich dabei auf die Friedensdenkschrift des Rates der EKD „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“.

Mitglieder

Mitglieder sind:

Kooperationen

Die EAK ist in ihrer Arbeit vernetzt mit anderen kirchlichen und nicht-kirchlichen Organisationen, die für Frieden und Gewaltfreiheit eintreten. Sie ist außerdem Mitglied in nationalen und internationalen Organisationen.

Mitglied ist die EAK unter anderem:

Darüber hinaus arbeitet sie unter anderem eng mit den folgenden Institutionen und Organisationen zusammen:

Friedrich-Siegmund-Schultze-Förderpreis

Friedrich Siegmund-Schultze (1885–1969) war ein deutscher Theologe und einer der Pioniere der Friedensbewegung in Deutschland.[3] Nach ihm ist der Friedrich-Siegmund-Schultze-Förderpreis benannt, der seit 1994 in unregelmäßigen Zeitabständen von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) für gewaltfreies Handeln verliehen wird.

Preisträger waren:[4]

Literatur

  • Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (Hrsg.): NEIN zu Krieg und Militär – JA zu Friedensdiensten. 50 Jahre evangelische Arbeit für Kriegsdienstverweigerer, Bremen 2007
  • Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Denkschrift des Rates der EKD, Hannover 2007
  • Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (Hrsg.): Friede sei! Impulse aus der internationalen Friedensarbeit, Bonn 2016

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (Hg.): NEIN zu Krieg und Militär – JA zu Friedensdiensten. 50 Jahre evangelische Arbeit für Kriegsdienstverweigerer. Bremen 2007
  2. https://www.eak-online.de/geschaeftsstelle
  3. Friedrich Siegmund-Schultze, abgerufen am 8. November 2021.
  4. https://www.eak-online.de/preistraegerinnen
  5. https://www.dorfderfreundschaft.de/cms/
  6. https://cfpeace.org/
  7. https://www.evangelische-friedensarbeit.de/artikel/2020/friedenspreis-fuer-kirchenasyl-und-zivilklauselbewegung-verliehen

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